Witch Hunter | Virginia Boecker | Dtv | Deutsch | Hardcover | ca. 18€ | Kaufen?
Als die 16-jährige
Elizabeth mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz
dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und der Hexerei angeklagt.
Doch wider Erwarten retten weder Caleb, ihr engster Freund und
heimlicher Schwarm, noch ihr Lehrmeister Blackwell sie vor dem
Scheiterhaufen. Stattdessen befreit sie in letzter Sekunde ein ganz
anderer: Nicholas Perevil, der mächtigste Magier des Landes und Erzfeind
aller Hexenjäger. Er lässt sie heilen und nimmt sie bei sich und den
Magiern auf. Denn längst ist im Hintergrund ein Machtkampf entbrannt,
und Elizabeth spielt darin eine Schlüsselrolle. Nun muss sie sich
entscheiden, wo ihre Loyalitäten liegen.
Ahh das Lied ist wirklich genial! Ich mag Kyle sowieso sehr sehr gerne, und dieses Stück hat einfach sehr gut zu dem Buch gepasst :D
„Du musst dieses Buch unbedingt lesen!“, „Dieses Buch ist
einfach nur mega genial, lesen lesen lesen!“ oder „Ich kann es kaum erwarten,
bis es weitergeht, eine grandiose Reihe!“. Dies alles sind Sätze, die dir
zeigen, dass du es mit einem allseits geliebten Buch zu tun hat. Bücher, die
die Massen begeistern, die viele Fans begeistern können, und die in vielen
Fällen auch wirklich gut sein können, ganz entgegen des Faktes, das Hypes immer
schlecht sein müssen (Was ja auch irgendwie paradox wäre, oder?). Es gibt
unglaublich viele von einer großen Fangemeinde umgarnte Bücher, die ich selbst
liebe, deswegen soll dies nichts gegen die Leute seien, die eben auch Witch
Hunter geliebt und gefeiert haben, auf keinen Fall, denn glaubt mir, ich weiß
es, wie es ist, wenn man in einen Hype einstimmen kann: Ein geniales Gefühl, so
viele Menschen zu kennen, die das Buch auch lieben. Trotzdem gibt es immer
schwarze Schafe, Leser, für die das Buch nicht funktioniert, oder die sich
einfach nicht in es verlieben konnten, vielleicht es auch einfach nicht so Doll
mochten, wie viele andere. In Bezug auf dieses Buch bin ich zwar kein
Rabenschwarzes Schaf, aber dennoch kann ich mich nur zu dunkelgrau bekennen,
denn leider ist Witch Hunter ein Hype, der mich nicht mitreißen konnte.
Jedenfalls nicht durch seine Story.
Denn in diesem Buch geht es um die sechzehnjährige Elizabeth
Grey (wo wir schon mal bei grau sind
xD), welche eine der gefährlichsten Hexenjägerinnen Anglias ist, gefürchtet und
machtvoll…bis sie eines Tages selbst der Hexerei angeklagt wird und dieses Leben
aufgeben muss.
Ich liebe Hexen, gerade letztes Jahr habe ich mich ziemlich
viel mit Hexen befasst, weil ich eine Facharbeit zum Hexenhammer gegengelesen
habe und eine Tanzkür rund um Hexen gebastelt hat. Insgesamt faszinieren sie
mich einfach, weswegen ich mich über den Trend, den es wohl gerade um Hexen
gibt, so freue. Man hat einfach unendlich viele Möglichkeiten, das Thema Hexe umzusetzen.
Eigentlich könnte man eine vollkommen geniale Story bauen, die Hexen gut, böse,
Mischmasch machen, in allen Formen und Farben sie präsentieren, und wenn man
dann noch Hexenjäger hat, dann steht einen doch wirklich alles offen. Und
trotzdem muss sich Virginia Boecker leider an viele Klischees halten und Dinge
einbauen, die ich mir einfach anders gewünscht hätte. Irgendwie origineller,
gerade bei einem Gebiet, wo man derart viele Möglichkeiten hat, wäre es schön
gewesen, wenn Boecker den Mut gehabt hätte, neue Wege einzuschlagen.
Dadurch war die Story leider sehr mau. Vieles war
vorhersehbar, nur selten war man wirklich überrascht und begeistert von dem,
was sich vor dir auf den gedruckten Buchstaben abspielte. Ich hatte einfach das
Gefühl, dass der Story die Inspiration gefehlt hat, was natürlich wie all dies
sehr subjektiv ist. Von vielen haben ich gehört, dass die Story sie abgeholt
und mitgerissen hat, was mich wirklich freut, aber ich wurde leider im Regen
stehen gelassen, während der Bus vor mir in der Ferne verschwand. Was nicht
heißt, dass die Story nicht trotzdem irgendwo Spaß gemacht hat.
Widersprüchlich? Vielleicht. Aber obwohl die Story eher
oberflächlich und für mich wenig spannend war, so hatte ich dennoch meinen
Spaß. Ich habe sehr viel gelacht, was vor allen an den Personen lag. Leider
waren diese auch sehr flach, kaum jemand hat sich wirklich in mein Herz geschrieben mit Tiefe oder ganz
besonderen Charme, im Gegenteil: Die meisten fand ich ziemlich austauschbar. Trotzdem
waren sie sehr unterhaltsam, denn die Autorin hat irgendwie schon ein Händchen
für Situationskomik und witzige Szenen. So haben wir schon im dritten Kapitel
eine betrunkene Protagonistin und immer mal wieder witzige Sprüche, merkwürdige
Szenen, die einen ein Lachen ins Gesicht zaubern. Und wir haben Fifer und
Skyler, zwei Nebenpersonen, die ich einfach nur toll fand! Sie konnten
vielleicht nicht durch Tiefe überzeugen, aber sie haben sie mit eigenem Charme,
Humor und Bissigkeit in mein Herz geschlichen. Die beiden haben der Story immer
mal wieder kleine Schubser gegeben, Stellen, die sich gezogen haben,
aufgepeppt, und wann immer die beiden aufgetaucht sind hatte ich einfach Spaß
beim Lesen.
Sowieso ist es ziemlich komisch, dass ich diesem Buch so
zwiespältig gegenüberstehe, aber das liegt daran, dass ich zwar bei Lesen sehr
viel Spaß hatte, aber im Nachhinein doch zugeben muss, dass das Buch nicht das
Gelbe vom Ei ist. Das Buch unterhält, viele Längen kann man überlesen und auch
die eher maue Story versteckt sich hinter dem guten Schreibstil und witzigen
Charakteren. Erst, wenn man versucht das Buch zu bewerten und darüber
nachzudenken fällt einem auf, dass viele Charaktere zwar witzig und zum
liebhaben waren, aber bei genauem Hinsehen es nicht geschafft haben, in die
Tiefe zu gehen, und die Story, die vorher gar nicht im Mittelpunkt stand,
sondern eher so nebenbei lief, soll auf einmal überzeugen, und fällt zusammen
wie ein Kartenhaus.
Erst zum Ende hin wirkt es, als hätte das Buch etwas an
Standfestigkeit gewonnen und wirft nochmal ein paar Temporeiche Szenen ein und
gibt Spannung zum Besten. Und sogar das Ende kann überzeugen, hat mir sogar
irgendwie Lust auf den zweiten Teil gemacht. Ich sage ja: Sehr widersprüchlich.
Mit Witch Hunter tat es mir fast weh, so eine kritische
Rezension zu schreiben. Denn Witch Hunter fällt eindeutig auch in die Sparte
Buch, die man lesen, aber vielleicht nicht bewerten sollte. Wenn man das Buch
nämlich liest, hat man viel Spaß, man verfolgt die Geschichte um die Charaktere
gerne, besonders Fifer und Skyler machen einfach Spaß und animieren zum
weiterlesen, der Schreibstil ist solide und führt gut durchs Buch. Doch warum kritisiere
ich nun so viel? Weil das Buch, wenn es genau betrachtet wird, doch für mich
ziemlich viele Mängel aufweist. Eine maue Story, die sich zu sehr auf Klischees
stützt und sich zu wenig traut, eigene Idee und neue Perspektiven zu erfinden,
Charaktere, die leider eher blass bleiben und stellenweise austauschbar sind
und insgesamt bleibt so der Eindruck, man hätte aus dem Buch und der Idee viel
mehr machen können, als einen unterhaltsamen Jugendroman, der zwar beim Lesen
Spaß macht, aber darüber hinaus nicht punkten kann. Schade, dafür gibt es
leider nur 3 Sterne.
Hmm, also deine Rezi bestärkt mich darin, dass ich das Buch nicht unbedingt lesen muss. Gerade die Punkte, die du ansprichst, dass es eher sehr seichte Unterhaltung ist, könnte mich dann doch auch stören. Überhaupt sind solche gehypten Bücher nicht einfach. Hohe Erwartungen und dann kann das Buch so richtig in die Hose gehen.
AntwortenLöschenDanke dir für deine ehrliche Meinung!
Liebe Grüße
Tina