Sonntag, 1. November 2015

|Rezension| "A Hidden Fire" von Elizabeth Hunter

A Hidden Fire | Elizabeth Hunter | Selfpublished | Englisch | eBook | kostenlos | Kaufen?
  
A phone call from an old friend sets Dr. Giovanni Vecchio back on the path of a mystery he'd abandoned years before. He never expected a young librarian could hold the key to the search, nor could he have expected the danger she would attract. Now he and Beatrice De Novo will follow a twisted maze that leads from the archives of a university library, through the fires of Renaissance Florence, and toward a confrontation they never could have predicted.

 
Irgendwie fand ich, dass dieses Lied einfach grandios gut zu diesem Buch gepasst hat :D

 
 
Betrachtet man das Cover von „A Hidden Fire“ von Elizabeth Hunter, so denke ich, werden die meisten nicht mal Interesse daran haben, die Inhaltsangabe, geschweige denn das ganze Buch zu lesen. Die Tatsache, dass es um Vampire geht, Mysteriöse Dinge und ein Mädchen, dass sich in diesen düsteren, sexy Blutsauger verliebt, wird wohl kaum dafür sorgen, dass jemand wirklich „A Hidden Fire“ lesen möchte. Zumindest ging es mir so. Als aber die liebe Nicole recht angetan von dem Buch war, und es das Buch auch noch kostenlos für den Kindle gab, wurde das Buch dann doch von mir gelesen. Was für eine gute Entscheidung!


In dem Buch geht es um die zweiundzwanzigjährige Beatrice, die auf den dunklen, natürlich umwerfend gut aussenden Professor Giovanni Vecchio trifft. Woche für Woche verbringt dieser die Abende in der Bibliothek, in der Beatrice arbeitet. Und dabei kommen sei die beiden langsam näher…

Okay, hören wir hier auf, klingt übel, nicht wahr? Ich zumindest hatte spätestens nachdem unser lieber Italiener enthüllt, dass er ein Vampir ist, keine Lust, dass Buch zu beenden. Aber ich freue mich umso mehr, dass ich es getan habe!

Wirklich, lasst euch nicht von diesem schrecklichen Klappentext abschrecken. Denn ich glaube, hier haben wir die erste wirklich gut Vampirromanze, die ich seit langem gelesen habe.
Sicherlich, Elizabeth Hunter erfindet nicht das Rad neu. Sie hat auch keine besonders originelle Story oder total einzigartige Vampire erschaffen, oder eine tiefgreifende, poetische Lovestory aufs Papier gebracht. Doch was Hunter hier gemeistert hat, ist eine ganz typische, fast schon langweilig normale Vampiregeschichte zu schreiben, die trotz mangelndem frischen Wind interessant, und vor allem unterhaltsam ist. Wer hätte gedacht, dass es noch Vampirgeschichten gibt, die mich so unterhalten können?



Einen großen Beitrag dafür leisten auf jeden Fall die Charaktere. Denn wer denkt, mit Edward und Bella 2.0 würde man hier abgespeist, der kann sich auf Gio und Beatrice freuen. Sicherlich, die beiden sind nicht die originellsten und besten Charaktere, die je erschaffen wurden, aber die beiden haben etwas, was den Twilight Charakteren fehlt: Humor. Herz. Potenzial. Denn mit Beatrice haben wir eine Protagonistin, die von der ersten Seite an mit viel Humor und Ironie an die Sache rangeht. Die nicht wie ein sabberndes Liebchen an Gios Lippen hängt, die nicht ihr ganzes Leben über den Haufen schmeißt, nur weil sie einen sexy Blutsauger getroffen hat, sondern die in der Lage ist, nicht nur auf ihre Hormon, sondern auch auf ihren Kopf zu hören. Eine Protagonistin, die ein Leben hat, abgesehen von ihrem Liebesleben. Die Bücher liebt, und Geschichten, und die nicht groß träumt, weil ihr ihre kleinen Träume reichen. Die es liebt, in der Bibliothek zu arbeiten, die es liebt, zu suchen, die Freudentänze macht wenn sie etwas findet und die ihre Großmutter über alles liebt. Beatrice ist eine Protagonistin, die irgendwie echter und authentischer wirkt, die einen zum Lachen bringt und irgendwie…erwachsener wirkt. Insgesamt liebe ich es, dass wir es hier nicht mit Teenagern, sondern wirklich Erwachsenen zu tun haben. Ich sage nicht, dass zweiundzwanzigjährige zwingend erwachsener sein müssen als sechzehnjährige, aber in der Regel machen alleine die Erfahrungen, die man zwischen diesen Jahren macht, schon einen Unterschied.


Auch unser Blutsauger ist ziemlich liebenswert. Wir haben einen dreißigjährigen Bücherwurm, der als ursprünglicher Italiener einen guten Sinn für Philosophie und guten Alkohol hat. Ich finde es so schön, dass wir, obwohl es am Anfang so schien, Giovanni nicht auf Muskeln und Unsterblichkeit reduzieren müssen. Der Gute ist eben nicht perfekt, sieht zwar unglaublich gut aus, und hat so einiges cooles Zeug auf Lager, und natürlich küsst er auch noch wie ein Gott…..ABER mal abgesehen von diesem ganzen Klischeezeug (auf das leider Gottes dann doch nicht verzichtet wurde) hat Gio dann doch wieder Eigenschaften, die ihn aus der Masse der Vampire herausstechen lässt. Sei es eine interessante Vergangenheit, seine Liebe zu Büchern, seine Begeisterung für Whiskey und Wrestling (Die Wrestlingszene war so genial xD), seine Freundschaft zu einem kindischen, tausendjährigen Priester, seine Liebe zu seiner fetten Katze Doyle oder seine Unfähigkeit, Technik zu benutzten. Ich finde es so cool, dass all die Personen in diesem Buch einfach kleine, verrückte, manchmal auch kindische Tickes haben, die sie aber umso liebenswerter machen. 


Sei es eine fünftausend Jahre alte Vampirin die sich weigert jeglichen modernen Fortschritt mitzumachen, eine liebenswerte Großmutter, die Fotografien liebt und gerne mal mit dem Butler des Vampirs über dessen Beziehung mit ihrer Enkelin tratsch oder, wie gesagt, ein tausendjahrealter Priester mit einer Schwäche für Wrestling und Flitterwochenplänen für Hawaii.
Natürlich, wir haben hier kein Buch, das philosophische oder ethische Problem diskutiert, kein Buch, das irgendwie tiefgründig, wichtig oder nachdenklich ist. Das Buch kommt nicht vollkommen ohne Klischees aus und ist insgesamt manchmal doch schon sehr, sehr cheesy, aber nichtstestotrotz hat das Buch eine unglaublich Sympathie, die einen darüber auch gerne hinwegsehen lässt.

A Hidden Fire versteckt wirklich etwas, denn hinter dem schlimmen Cover und den stereotypen Klappentext befindet sich eine unterhaltsame, niveauvolle und liebenswerte Vampirromanze, die unglaublich viel Spaß macht und keineswegs eine Teenagerromanze ist. Das Buch beheimatet verrückte, liebenswerte und irgendwie echte Charaktere mit Ecken und Kanten, die man schnell ins Herz schließt  und mit denen man herzlich lacht. Auch wenn das Buch das Rad nicht neu erfindet und keinen tieferen Sinn hat, so kann ich euch doch nur sagen: Wenn ihr auf der Suche nach einer Vampirromanze mit Herz und Humor seid, dann sollte ihr es wirklich mal mit Hunters Roman probieren. Für dieses überraschende Vampirbuch vergebe ich 4 Sterne und ein breites Grinsen.
 

 

1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Kücki! :)

    Deine Rezension hat mir echt Lust und Laune gemacht dieses Buch zu lesen. Klingt nach tollen Charakteren (Ich mag es gerne ein wenig schräg) und einer netten Story. Außerdem haben mich beide Zitate schon zum Schmunzeln gebracht, da bin ich dann noch neugieriger auf den Rest der Story. ;) A Hidden Fire wandert auf meine WuLi

    Liebste Grüße
    Nina ♥♥♥

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