Montag, 6. April 2015

|Rezension| "The Bronze Horseman" von Paullina Simons

The Bronze Horseman | Paullina Simons | Harper Collins | Englisch | Taschenbuch | ca. 12€ | Kaufen?
 

The golden skies, the translucent twilight, the white nights, all hold the promise of youth, of love, of eternal renewal. The war has not yet touched this city of fallen grandeur, or the lives of two sisters, Tatiana and Dasha Metanova, who share a single room in a cramped apartment with their brother and parents. Their world is turned upside down when Hitler's armies attack Russia and begin their unstoppable blitz to Leningrad.
Yet there is light in the darkness. Tatiana meets Alexander, a brave young officer in the Red Army. Strong and self-confident, yet guarding a mysterious and troubled past, he is drawn to Tatiana—and she to him. Starvation, desperation, and fear soon grip their city during the terrible winter of the merciless German siege. Tatiana and Alexander's impossible love threatens to tear the Metanova family apart and expose the dangerous secret Alexander so carefully protects—a secret as devastating as the war itself—as the lovers are swept up in the brutal tides that will change the world and their lives forever.

 Haha, ich weiß, dieses Lied passt null zu diesem Buch, aber irgendwie war es doch genau die Hintergrundmusik, die ich braucht. Keine Ahnung, manchmal ist das wohl so.



Dieses Buch hatte ich schon öfters mal bei einigen BookTubern gesehen, aber kaum wirklich im Deutschen Bereich. Doch dann haben mir Elif und Bou dieses empfohlen, beide unglaublich begeistert und ich konnte einfach nicht anders, als dieses Buch zu lesen. Nun, Ich finde es wirklich schwer, die richtigen Worte für dieses Buch zu finden, weswegen dieses auch nur eine Kurzrezension werden wird, sofern ich nicht irgendwann während des Schreibens anfange, doch noch ausschweifend zu werden.

Nur so viel schon einmal: Dieses Buch hat mich, wie ihr vielleicht schon aus vorherigen Beiträgen mitbekommen habt, einfach nur umgehauen und vollkommen emotional und sprachlos zurückgelassen. Ich weiß nicht, ob ihr diese Situation kennt: Es wird euch z. B. erzählt, wie schlimm es den Kindern in Afrika geht und vielleicht manche erleben anhand von diesen Erzählungen diesen Moment, in dem sie einfach für sich realisieren, wie schrecklich es ist. Andere müssen erst Bilder oder Videos von den Missständen sehen, es selbst erleben oder davon lesen. Genauso ging es mir mit der Belagerung von Leningrad während des zweiten Weltkrieges, in welcher Zeit dieses Buch spielt. Ich wusste immer, dass es schrecklich und unmenschlich war, und das unglaublich viel Leid gab, aber als ich dieses Buch gelesen habe, ich weiß nicht, es ist schwer zu erklären, da war es, als würde ich die ganze Grausamkeit dieses Themas erstmals so wirklich realisieren. Wisst ihr, was ich meine? Ich hatte dieses Moment, in dem alles auf eine neue, realere und emotionalere Ebene kam.


Wie schon gesagt, dass Buch spielt während der Belagerung von Leningrad. Dieses Zeit und dieses Setting bieten so viel Potenzial, welches auch wirklich bis zur Perfektion von Simons ausgenutzt wurde. Simons lässt die Zeit lebendig werden, entführt uns mit ihrem Schreibstil in die Zeit von Hunger und Leid und Krieg. Man fühlt sich, als wäre man in eine Zeitmaschine gestiegen und ins unruhige Russland gefallen. Dort erlebt man nun beinahe hautnahe und sehr emotional den Verlauf des Krieges mit, mit alle seinem Leid und Grausamkeit, Hoffnungslosigkeit und Trauer, doch auch mit seinen Hoffnungsschimmern. Wir treffen eine Familie und Charaktere, die wir ins Herz schließen und die uns zum Lachen, weinen, lieben und hoffen bringen.

Dieses Buch hängt sehr viel von seinen Charakteren ab, die einen durch die Welt führen, die die emotionale Brücke bilden, die Erzähler und Hauptdarsteller sind. Mit der Protagonistin Tatiana hat Simons einen wunderbaren Charakter geschaffen. Tatia ist einfach ein unglaublich warmherziger und sympathischer Charakter, den man sofort ins Herz schließt und um den man sich einfach das ganze Buch sorgt. Sie ist einfach so ein großartiger Mensch, mit so vielen Träumen, so viel Hoffnung und so viel Wärme und Liebe in ihrem Herzen. Und trotzdem gibt es so viele Stolpersteine auf ihren Weg, so viele Dinge passieren ihr, die sich gar nicht verdient hätte. Und trotzdem entwickelt sie über das ganze Buch eine unglaubliche Stärke, die ihr Hoffnung gibt, wenn es aussichtlos scheint. Tatia ist am ehesten dass, was ich als ein Vorbild beschreiben würde. Sie hat so viele Schwächen und so viele Dinge, die ihr im Weg stehen, und trotzdem schafft sie es irgendwie immer, mit unglaubliche Stärke und Wärme sich durch die Kälte und Grausamkeit des Krieges und des Lebens zu beißen. Ich bewundere dieses Mädchen, das einen Platz zwischen meinen Lieblingsprotagonistinnen sicher hat.


 Mit Alexander stand ich anfangs und zur Mitte ein bisschen auf den Kriegsfuß, aber spätestens ab Seite 400 konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen, wie ich ihn mal nicht gemocht haben könnte. Er ist ein Charakter mit vielen Ecken und noch mehr Kanten, ein Frauenheld, ein Soldat der für seine Ziele über Leichen geht, aber der eine sehr berührende Vorgeschichte hat. Ich habe es gemocht zu sehen, wie Tatia und er sich zusammenraufen und durch ihre Liebe sich gegenseitig zu besseren Menschen machen. Es klingt kitschig, aber ich glaube dieses Buch gibt sogar dem kaltherzigsten Menschen eine Vorstellung von Liebe. Liebe ist wenn er ihr die Hoffnung und Kraft gibt, auch den hoffnungslosesten Winter zu bestehen. Liebe ist wenn sie ihn dazu bringt, sich zu verändern. Liebe ist den anderen nicht aufzugeben, niemals. Oder, wie Tatia so schön sagt: Liebe ist nicht nur den anderen zu füttern, sondern zu wissen, wann er hungrig ist.

Die Beziehung der beiden war einfach so…stark und so emotional. Man möchte einfach, dass die beiden endlich ihren Weg zueinander finden, dass sie endlich zusammen sein können, aber immer wieder kommt ihnen das Leben oder der Krieg dazwischen und die Autorin versteht sich aufs beste darauf, beide Charaktere durch die Hölle und wieder zurück gehen zu lassen. Und der Leser, der sein Herz längst an die beiden verloren hat, leidet und leidet und hofft und hofft.


Was mich zur Weißglut getrieben hat, war Tatia Familie. Ich möchte nicht spoilern, aber ich muss sagen, obwohl ich weiß, dass dieses Buch vor 60 Jahren spielt, wo der Hase noch anders lief, und obwohl ich weiß, dass wir hier von Krieg als Umstand sprechen, kann ich nicht nachvollziehen, wie Tatias Familie sich ihr gegenüber verhält. Für mich war ihre Familie einfach nur unglaublich egoistisch und kaltherzig. Sie verstehen sich aufs beste Tatia auszunutzen und herumzukommandieren und ihre Hände zu benutzten, wenn Tatia einmal trotzdem wiederspricht. Natürlich, auch diese Charaktere hatten ihre Gründe dafür und waren sehr gut charakterisiert, aber ich persönlich konnte nicht einen Funken Sympathie für Tatias Eltern oder Geschwister entbehren, nur für ihren Bruder und ihre Großeltern hatte ich noch Platz in meinem Herzen.


Insgesamt weiß ich einfach nicht, was ich noch zu diesem Buch sagen soll. Dieses Buch ist der Teufel im Engelskostüm, es lockt dich mit sympathischen Charakteren in eine heile Welt, bringt dich dazu, die Charaktere zu lieben, und beginnt dann im Verlauf der Story dein Herz immer wieder zersplittern zulassen, und jedes Mal, wenn du es wieder zusammengesetzt hast, stößt dir das Buch das nächste Messer in den Rücken. Dieses Buch erzählt von Grausamkeit, von Leid und Situationen, die ich hoffentlich niemals in meinem Leben erleben muss. So viel Hoffnungslosigkeit und Leid und Kälte finden wir hier, und auf einmal wird die Unmenschlichkeit und Grausamkeit des Krieges vor deinen Augen real und du realisierst, dass dieses Buch nicht nur Geschichte, sondern auch Realität ist. Aber auf der anderen Seite haben wir auch eine herzerwärmende und zu Tränen rührende Liebesgeschichte, die für das Wort Liebe neudefiniert, der Story Wärme und Hoffnung schenkt. Hand in Hand gehen diese beiden Seiten Hand in Hand durch das Buch und zeigen dem Leser alle Facetten des menschlichen Lebens. Es erzählt vom leiden und weinen, von Wärme und Liebe und das alles verstrickt in eine emotionale und spannende Story, in der Zeit der Belagerung von Leningrad. Dieses Buch hat mich sprachlos gemacht. Und ich denke ich gehe nicht zu weit, dieses Buch als Meisterwerk zu bezeichnen. Von mir bekommt dieses Buch eine Millionen Sterne!



5 Kommentare:

  1. Huhu Liebes :)
    Also ich habe die Vorgeschichte von Tatianas oder Alexanders Eltern gelesen :D Ich weiß nicht mehr, von wem die Eltern waren.
    Egal, jedenfalls war ich derb enttäuscht. Es war so ein langatmiges Buch und die Charaktere ... fand ich nicht so toll. Dann habe ich noch ein paar Rezensionen zu Bronze Horseman gelesen und bin richtig von dem Buch abgekühlt.
    Jetzt erwärmt mich deine Rezension dafür aber wieder :D (ich bin kaum leicht zu manipulieren, neeein ;) )

    Na ja, wenn ich mal Lust auf so eine Thematik habe, werde ich sicherlich zuschlagen :)

    Alles Liebe ♥

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    1. Huhu Carly :)

      Oh, das ist aber Schade, ich wusste aber gar nicht, das es über diese Reihe noch eine Vorgeschichte gibt Oo Aber wenn die über Tatias Eltern ist, dann ist klar dass die Charaktere blöd waren xD Ich habe ihre Eltern echt gehasst!

      Oh, es wäre so cool wenn du es nochmal mit diesem Buch probieren würdest. Ich fand es wie gesagt großartig und wirklich einen Versuch wert :)

      Tu das, ich würde mich freuen :D

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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  2. Du hast es fertig gelesen *aaaah* ♥
    Deine Rezension ist ja wirklich wunder-, wunder-, wundervoll geworden!! Also mich hast du auf jeden Fall überzeugt und ich habe mir auch gleich die deutsche Ausgabe von dem Buch angesehen. Das Cover ist leider nicht annähernd so schön wie bei der englischen, aber wenn der Inhalt so traumhaft gut sein soll werde ich über diese furchtbare Covergestaltung gerne hinweg sehen. (: Manchmal frage ich mich wirklich, warum auch große Verlage wie Heyne oder Hanser (jaaa ich denke gerade an die deutsche Ausgabe von 'Eine wie Alaska') solche billig aussehenden Cover wählen. Leser-verschrecken sollte ja nicht unbedingt zu ihren Zielen zählen, aber naja ^^

    Danke für diese schöne Rezension ♥
    Mich hast du absolut überzeugt und sollte ich es tatsächlich schaffen mein Englisch mal ein wenig zu verbessern werde ich mir vielleicht sogar dieses wunderschöne Exemplar holen. Obwohl die Seitenzahl mich total abschreckt - hihi ;)

    Alles Liebe,
    Jasi ♥

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    1. Jasi, du bist einfach so mega lieb, vielen vielen Dank ♥
      Stimmt, ich finde das deutsche Cover auch leider eher nicht so schön, aber ich denke, der Inhalt ist genauso wundervoll wie der der Englischen :D
      Stimmt, Eine wie Alaska finde ich auch wirklich nicht schön. Aber da gibt es einige Cover, wundert mich allerdings auch total, dass die immer so hässliche Cover wählen xD Und der Titel ging wohl auch nicht mehr schmalzig :D

      Danke für dein liebes Kommentar ♥
      Ich würde mich super freuen, wenn du das Buch lesen würdest. Und ich bin sicher, dass du es schaffst, es im Original zu lesen. Zur Not mit meiner Hilfe :D

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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  3. Hach ich bin ganz stolz das ich dich dazu bewegen konnte das Buch zu lesen <3 Ich hab es geliebt und eigentlich wird es mal wieder Zeit ein Reread zu starten

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