Montag, 27. April 2015

|Rezension| "The Sin Eater's Daughter" von Melinda Salisbury

The Sin Eater's Daughter | Melinda Salisbury | Scholastic Press | Englisch | Hardcover | ca. 13€ | Kaufen?
 
Twylla is blessed. The Gods have chosen her to marry a prince, and rule the kingdom. But the favour of the Gods has it's price. A deadly poison infuses her skin. Those who anger the queen must die under Twylla's fatal touch.

Only Lief, an outspoken new guard, can see past Twylla's chilling role to the girls she truly is.

Yet in a court as dangerous and the queen's, some truths should not be told..


Das ist dieses typische Lied was jetzt nicht so unglaublich wundervoll und überzeugend ist, also nicht so heraussticht,  aber doch irgendwie schön ist und das Buch gut unterstreicht. Und ja...ich glaub ich werd das auch für die Reihe behalten^^

Ich finde es unglaublich schwer, dieses Buch nun angemessen zu bewerten. Denn ehrlich gesagt wurde ich total enttäuscht von dem Ende, und die Enttäuschung legt sich nun auch leider über die Teile des Buches die mir wirklich gut gefallen haben. Einen tollen Fantasy Roman habe ich mir gewünscht und die ersten hundert Seiten waren genau das, was ich wollte, aber leider ging es etwas nach der Hälfte des Buches buchstäblich bergab mit der Story.


In dem Buch geht es um die siebzehnjährige Twylla, die ein seltsam beschränktes Leben führt: Ihr gesamtes Leben spielt sich praktisch in einem einzigen Schloss ab, in ihrem Zimmer, in ihrer Kapelle und ab und zu sehen wir ein bisschen was von dem einen oder anderen Raum des Schlosses. Ansonsten ist das Setting sehr klein gehalten. Denn Twylla ist ein anderes Mädchen: Sie hat ein tödliches Gift in ihrem Venen, dass durch ihre Haut giftig auf alles wirkt, was sie berührt. Durch eine tyrannische Königin unterdrückt muss Twylla mehr oder weniger Mörderin für die Königin spielen und richtet Verräter der Kronen hin. Sie kennt kein anderes Leben, als ein ihr vorbestimmtes.


Das Worldbuilding hat mir unglaublich gut gefallen. Wirklich, daran gibt es kaum was zu meckern: Ich mochte die Welt, in die uns die Autorin geführt hat sehr gerne. Der Weltenentwurf ist sehr religiös gestaltet und Götter und Legenden spielen eine sehr große Rolle in der Art und Weise, wie diese Welt funktioniert. Es gibt zwei Hauptgötter, den lieben und tollen Mann, der über Tag herrscht und den Menschen gutes tut, Leben schenkt, und dann natürlich, wie sollte es anders sein, seine doofe, eifersüchtig Ehefrau die Leben nimmt und die Nacht beherrscht. Dann gibt es viele coole Märchen, und eines von denen spielt vor allem am Ende eine große Rolle in der Geschichte. Was aber am coolsten war: Die Idee mit den Sin Eater, dem Sündenesser. In der Welt funktioniert es so, dass, wenn jemanden stirbt, kommt dieser Südenesser (ja, das ist ein Beruf), und es gibt ein Buffet bei dem die Sünden, die derjenige in seinem Leben begangen hat, als bestimmte Gerichte dargestellt werden, oder wenn der Südenesser dieser isst, sind die Sünden vergeben und vergessen. Keine Ahnung, ich fand die Idee einfach total cool!


Am Anfang hatte die Geschichte trotz des wirklich kleinen Settings eine gute Dynamik. Wir haben ganz in Ruhe die Welt und Twylla kennengelernt. Schwung kam in das Ganze, da sich Rückblicke in ihre Vergangenheit und die Gegenwart abwechseln. Dann, als man sich gerade in die Welt eingelebt hatte, kam mit Leif ein neuer Aspekt in die Geschichte. Leif ist Twyllas neuer Wachmann, da ihr Alter durch einen Bienenstich aus Gefecht gesetzt wurde. Er ist unkonventionelle und hat temperamentvoll. Eigentlich mochte ich es, wie die beiden zusammen interagiert haben. Ihre Konversationen haben mich gut unterhalten und sie haben zu Anfang die Handlung auch wirklich weitergebracht. Denn es ist wirklich, wie ich schreibe: Twyllas Leben besteht nur aus beten, töten, beten, Königin gehorchen, beten, Hass runterschlucken, beten. Durch Leif lernt sie das erste Mal, dass es noch mehr, außerhalb ihres Käfigs gibt. Sie schaut endlich mal unter die Oberfläche der Dinge und entdeckt dabei natürlich das eine oder andere Geheimnis dass zu den Mal mehr mal weniger guten Wendungen in der Geschichte führen.


Bis dahin war das Buch großartig. Es gab gute Beziehungen in dem Buch, keine Dreiecksbeziehung, obwohl es außer Leif wirklich noch einen Mann gibt, der Interesse an Twylla hätte, aber bis zum Ende des Buches ist sie eigentlich sehr klar, wen sie denn nun liebt und wen nicht. Twylla war nun nicht unbedingt meine Lieblingsprotagonistin, aber während der ersten Hälfte fand ich sie doch sehr sympathisch und vor allem fand ich es unglaublich interessant, ihre Lebensgeschichte zu erfahren.

Irgendwann nachdem wohl der größte Plottwist des Buches, schon etwas zur Hälfte!, kam, ging die Handlung für mich in den Keller. Der rote Faden, uns schon durch Worldbuilding, gute Konflikte und Handlung führte, macht auf einmal die Biege in Richtung Teeniedrama. Auf einmal scheint alles überdramatisiert und oberflächlich zu sein. Twylla mutiert von sympathischer Protagonistin, die einfach genau nach ihren Motiven handelt, zu einem heulerischen Mädchen das eigentlich nur noch von einem dummen Fehler in den nächsten Stolpert. Ich habe kein Problem damit, wenn Charaktere falsche Entscheidungen treffen, im Gegenteil, eigentlich finde ich das gerade sympathisch, aber nicht, wenn diese Entscheidungen wirklich offensichtlich aus Dummheit getroffen werden. Eigentlich könnte Twylla so viele gute Sachen tun, aber nein, sie lässt dies alles von anderen erledigen und steht eigentlich nur nichtstuend da, das fand ich sehr Schade.

Auch Leif wurde mir deutlich unsympathischer, was vor allem daran liegt, da er immer blasse wird und nur noch sehr oberflächlich behandelt wird. Wer aber immer mehr Sympathiepunkte gewinnen konnte, war Merek, der Prinz und zweiter Typ im Bunde. Er ist vielleicht manchmal ein kleines verliebtes Schäfchen, aber bei ihm sind die Motive klar und vor allem gegen Ende merkt man eigentlich, wie sehr man ihn unterschätzt hat. Ich fand ihn cool, er ergreift Chancen und ist wirklich gewieft am Ende, hoffentlich bekommt er im zweiten Teil mehr Aufmerksamkeit, und nicht nur wegen der aufkeimenden Dreiecksbeziehung.
 
Ja, wie verbleibe ich jetzt mit dem Buch? Eigentlich hat es richtig gut angefangen, das Worldbuilding hat mich interessiert und fasziniert und ich würde so gerne noch mehr über die Sündenesser und diesen Legendaspekt der am Ende aufkeimt klang zwar zuerst etwas an den Haaren herbei gezogen, aber verspricht viel Potenzial. Auch Merek konnte mich am Ende für sich begeistern und ich hoffe, dass er im nächsten Buch eine größere Rolle bekommt (Wunschtraum: Mereks POV als Hauptperspektive des Buches). Allerdings hat mich die Story zum Ende hin echt enttäuscht. Aus einem Fantasy-Buch wurde schnell ein Ya Liebesdrama und die starke Protagonistin mit Potenzial hat sich leider in eine falsche Richtung entwickelt und mich damit vor allem zum Ende hin genervt. Insgesamt stehe ich dem Buch gespalten gegenüber, werde aber vielleicht weiterlesen um zu sehen, ob die Autorin aus ihren Fehlern lernt und ihr Potenzial im zweiten Band besser nutzt. Ich vergeb 3 Sterne.






8 Kommentare:

  1. Hey :)

    ich finde, das Buch hört sich sehr gut an und setze es mal auf meine Wunschliste.
    Auch wenn mich das Ende ein bissl traurig stimmt, möchte ich es lesen und hoffe, dass es mir vllt besser gefällt ;) Und ich hoffe, du liest das nächste Buch und kannst darüber besseres berichten ;)
    Eine Frage habe ich noch, wie schwer fandest du es zu lesen?
    Fange gerade erst wieder an in Englisch zu lesen :)

    Liebste Grüße Sine

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    1. Hey :)

      Mach das :)
      Ja, ich glaube dass Buch muss man wirklich ausprobieren, ich persönlich fands am Ende einfach nur noch doof :(
      Das hoffe ich auch! :D

      Also wenn du vorher schonmal Englisch gelesen hast, also dies nicht dein allererstes Buch auf Englisch ist, ist es wirklich gut machbar. Es ist zwar Fantasy, aber doch recht einfach, was den Satzbau und das Vokabular angeht, also ich denke mal, dass jeder mit ein bisschen Übung das hinbekommt :)

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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  2. Hello :)
    Was für eine wundervolle Rezension :) (Jetzt weiß ich, was ich mit in den ganzen Monaten vermisst habe)... Wirklich gelungen und der Song passt mal wieder wie die Faust aufs Auge ;) Aber leider tue ich mich verdammt schwer damit Bücher auf Englisch zu lesen :/ Irgendwie funktioniert das bei mir nicht... Aber dennoch hoffe ich, dass es mit den nächsten Büchern bergauf geht, und ich besseres erfahre :)

    Ganz liebe Grüße
    Nadine

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    1. Hey Nadine! (:

      Vielen, vielen lieben Danke ♥ Ich weiß auch, was ich an dir die ganze Zeit vermisst habe, wie dein liebes Kommentar beweist :)
      Ich mag den Song auch :)

      Nicht aufgeben! Ich bin sicher, wenn du dranbleibst, dann schaffst du es sicher bald, flüssig und schnell auf Englisch zu lesen :) Ich drück dir die Daumen!

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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  3. Oooch Kücki, echt schade, dass du mit dem Buch so gelitten hast. Ich hab ja selbst gesagt, ich wäre nicht sicher, ob ich mir das Buch selbst empfohlen hätte ;D Den Beginn fand ich ohne Frage auch klasse und später die Dinge, die mich sonst so stören, fand ich irgendwie nicht so schlimm. Aber zum Ende hin dann, überdramatisch und ach so "Zufälle" etc. eher damit hat das Buch bei mir einiges eingebüßt. Aber ich mochte es insgesamt dann doch einfach deutlich mehr ;)

    Auf wieder bessere Bücher für dich!

    Liebe Grüße,
    Tina

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    1. Naja, ich war schon sehr enttäuscht, aber es gibt auf jeden Fall auch schlimme Bücher xD
      Leider fand ich den zweiten Teil des Buches doch schon echt blöd, vor allem Twylla hat mich tierisch genervt! Einzig und alleine den Märchenaspekt fand ich am Ende echt cool, aber klar, die "Zufälle" waren echt...blöd xD

      Haha, Dankeschön :)

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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    2. Mir Märchenaspekten kann man mich irgendwie immer ködern :) auch wenn die Prota später ihr Hirn verliert :P und schlimmer geht's wirklich immer, da hast du recht!

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  4. So langsam gelange ich zu der Überzeugung, dass ich dieses Buch von meiner Wunschliste wieder entfernen kann. Ursprünglich war ich von der Geschichte und vor allem diesem wunderhübschen Cover sehr angetan, doch inzwischen habe ich schon so viele Rezensionen gelesen, die das Buch irgendwo zwischen mittelmäßig und schlecht einstufen, dass ich ins Zweifeln komme, ob ich es wirklich noch lesen will, nur um dann auch enttäuscht zu sein.
    Klar, probieren geht über studieren, aber da ist mein Geld doch etwas zu knapp für solche Experimente... :D

    Liebe Grüße, Jasmin.

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