A Madness so Discreet | Mindy McGinnis | Katherine Tegen Books | Englisch | Hardcover | ca. 15€ | Kaufen?
Grace Mae knows madness.
She keeps it locked away, along with her voice, trapped deep inside a brilliant mind that cannot forget horrific family secrets. Those secrets, along with the bulge in her belly, land her in a Boston insane asylum.
When her voice returns in a burst of violence, Grace is banished to the dark cellars, where her mind is discovered by a visiting doctor who dabbles in the new study of criminal psychology. With her keen eyes and sharp memory, Grace will make the perfect assistant at crime scenes. Escaping from Boston to the safety of an ethical Ohio asylum, Grace finds friendship and hope, hints of a life she should have had. But gruesome nights bring Grace and the doctor into the circle of a killer who stalks young women. Grace, continuing to operate under the cloak of madness, must hunt a murderer while she confronts the demons in her own past.
She keeps it locked away, along with her voice, trapped deep inside a brilliant mind that cannot forget horrific family secrets. Those secrets, along with the bulge in her belly, land her in a Boston insane asylum.
When her voice returns in a burst of violence, Grace is banished to the dark cellars, where her mind is discovered by a visiting doctor who dabbles in the new study of criminal psychology. With her keen eyes and sharp memory, Grace will make the perfect assistant at crime scenes. Escaping from Boston to the safety of an ethical Ohio asylum, Grace finds friendship and hope, hints of a life she should have had. But gruesome nights bring Grace and the doctor into the circle of a killer who stalks young women. Grace, continuing to operate under the cloak of madness, must hunt a murderer while she confronts the demons in her own past.
Eigentlich hatte ich vor, etwas zu nehmen, was noch gruseliger ist, aber dieses Lied ist wirklich die ideale Mischung aus creepy und beruhigend, irgendwie paradox, aber irgendwie passend.
Ich liebe es, überrascht zu werden, natürlich positiv. Ich
liebe es, zu entdecken, dass ich eine Person falsch bewertet habe, in dem
Sinne, dass sie in Wirklichkeit viel freundlicher, witziger oder ehrlicher ist,
als ich dachte. Liebe es zu entdecken, dass, wenn ich schon aufgeben wollte,
ich auf einmal doch noch eine Lösung finden kann. Positive Überraschungen
machen das Leben so besonders, und aufregend. Auch bei Büchern liebe ich es,
wenn ich überrascht werde. Wenn ich glaubte, dass Buch würde mir nicht gefallen,
weil ich schon so viel Schlechtes darüber gehört hatte, es mich dann aber doch
überzeugen konnte. Wenn eine Reihe schlecht anfing, aber dann grandiose
Folgebände haben, die mich in ihren Bann ziehen. Oder Protagonisten sich ganz
wunderbar entwickeln, sodass man sie am Ende mag. Aber auch die kleinen
Überraschungen sind etwas ganz besonderes, gute Plottwist, Bücher, die in eine
ganz andere Richtung gehen, über die Klappentextangaben hinaus. Das liebe ich. Und
genau so ein Buch habe ich vor kurzem in einem Rutsch durchgelesen: A Madness
So Discreet, by Mindy McGinnis.
In dem Buch geht es um die junge Grace Mae, die sich in
einem Asylum für Verrückte in Boston wiederfindet. Sie spricht nicht mehr, ihr
Alltag ist gekennzeichnet durch Schikane durch die Angestellten, furchtbaren
Strafen oder Menschen, die in den tiefsten Abgründen ihrer Seele leben.
Mehr möchte ich gar nicht zum Inhalt sagen, denn alles, was
ich zu Beginn des Buches wusste, war, dass es in einer Psychiatrie im 19
Jahrhundert spielt. Und das war gut so, denn auf diese Weise konnte das Buch in
wirklich jedem Aspekt überraschen.
Die Geschichte beginnt in einem Asylum in Boston, eine
Tatsache, die uns gleich eines der Hauptthemen des Buches aufzeigt: Das Buch
behandelt das Thema Psychiatrien, psychische Krankheiten, tiefste Seelenabgründe,
Verrücktsein und „Normal“ sein, und was
das eigentlich bedeutet. Und gleich hier kann ich dem Buch nur applaudieren.
Ich fand es einfach grandios, wie McGinnis es geschafft hat, schon nach wenigen
Seiten eine grausige Atmosphäre zu schaffen, uns an einen Ort mitzunehmen, an
den Dunkelheit und Angst und Unmenschlichkeit herrschen. Sie zeichnet ein
erschreckend realistisches Bild einer Anstalt für Psychisch kranke im 19
Jahrhundert, dass es einem den Rücken runterschauert. Sie zeigt die
Ungerechtigkeit, mit der Menschen dorthin gebracht worden sind, sei es, weil
sie untreu waren, oder einfach besonders aufmerksam, haben sie nicht in die
Gesellschaft gepasst, war es dieser grausame Ort, der ihr Neues zu Hause wurde.
Ein Zuhause, in dem sie nun zusammen mit Menschen lebten, die wirklich Hilfe
brauchten, weil sie glaubten, Spinnen liefen statt Blut durch ihre Venen oder
Körperteile anderer Menschen aßen. Der Alltag im Asylum wurde sehr erschreckend
und grausam porträtiert, aber genau in der Manie, in der er wahrscheinlich
wirklich stattfand. Und das schockt den Leser bis tief ins Knochenmark, wie so
unmenschliche Dinge geschehen können.
Ein anderes Thema, was ich in diesem Zuge sehr gut behandelt
fand, war das Thema, was es bedeutet, verrückt oder normal zu sein. Ab wann ist
man nicht mehr zurechnungsfähig? Sind wir nicht alle irgendwo verrückt, nur
manche können es besser verstecken als andere? Wer hat überhaupt festgelegt,
was normal ist, und wer sagt, dass in der Normalität nicht auch eine gewisse
Verrücktheit steckt? Was irgendwie stereotyp klingt, wenn ich es so
aufschreibe, stößt in Wirklichkeit zu vielen interessanten Diskussionen an,
denn McGinnis scheut in diesem Buch nicht davor, mit dem menschlichen Verstand
zu spielen, seine Abgründe zu zeigen und Ausrichtungen. Wir lernen so viele
Personen kennen, die einfach anders sind, aber deswegen nicht immer schlecht
oder nicht zurechnungsfähig. Menschen, die die Welt mit anderen Augen sehen,
oder einfach ein grausames Schicksal erleiden mussten, Menschen, die
Faszinationen haben, und Menschen, die einfach nicht in die Gesellschaft
passen. Aber wir haben auch Menschen, die schwarz wie die Nacht sind, und in
ihren eigenen dunklen Abgründen schlummern. Doch was macht den einen Menschen
jetzt „insane“ oder „sane“? Ich fand die vielen Diskussion zu diesem Thema
unheimlich faszinierend, genauso wie die Tatsache, dass immer mehrere
Perspektiven Anklang fanden, sodass der Leser zum eigenen nachdenken motiviert
wurde, und erkennen musste, dass unsere Welt mehr Grautöne hat als Christian
Greys Krawatten. Aber genau das war so genial an diesem Buch.
Ein weiterer Pluspunkt war die Story, die völlig frei von
einer Liebesgeschichte sich in ganz wunderbare Richtungen entwickeln konnte,
und vor allem die Komponente Freundschaft aufgegriffen hat. Wir hatten so viele
wunderbare Freundschaften in diesem Buch, das ich weinen wollte, weil ich genau
das in so vielen Jugendbüchern vermisse. Das einzigartige Band der
Freundschaft, dass dich zusammenschweißt, dass dich gemeinsam durch die Hölle
und zurück gehen lässt, aber das dich auch in tiefster Trauer zum Lachen bringt,
dein Licht in der Dunkelheit ist und dich einfach versteht, dass dir verzeiht,
und für dich Eintritt. Diese Freundschaften und insgesamt die
Zwischenmenschlichen Beziehungen waren grandios ausgearbeitet.
Dies lag vor allem an den wirklich gut ausgearbeiteten
Charakteren. Gleich unsere Hauptcharakterin Grace macht eine wahnsinnige
Entwicklung im Buch durch, besitzt Flecken und Makel, Ecken und Kanten, trifft
manchmal falsche Entscheidungen, weint und steht manchmal kurz vor dem Verrückt
werden, macht nicht immer moralisch richtige Dinge, aber durch all das
erscheint sie menschlich. Grace ist ein dickköpfiger, impulsiver, manchmal
gebrochener, aber vor allem handeln wollender Charakter, der so authentisch wirkt, dass sie einem
unglaublich ans Herz wächst. Es war schön, immer wieder mehr von ihr zu lernen,
sie immer besser kennenzulernen, und sie auf ihren unglaublich schweren Weg zu
begleiten.
Was mir aber vor allem sehr gut gefallen hat, sind die
Nebencharaktere. Mein Gott, sie sind mir so ans Herz gewachsen, all unsere
verrückten, zwiespältigen, seltsamen Charaktere, die mit so viel Liebe zum
Detail mit all ihren Stärken und Schwächen und Krankheiten einfach einzigartig
waren. Sei es Nell, eine an Syphilis erkrankte Irin, die kein Blatt vor den
Mund nimmt, gerne ein bisschen stichelt, aber ein riesiges Herz hat und von
innen leuchtet, oder Lizzie, die mit ihrem imaginären Etwas String
kommuniziert, und dadurch unglaublich viel mitbekommt, jedes Detail, und
trotzdem ganz viel Feingefühl besitzt. Janey, eine Krankenschwester, die
beweist, dass Menschen immer wie Menschen behandelt werden sollten, und nicht
wie Dinge, die nicht mehr zu reparieren sind. Oder Thronhollow, einen besessenen
Arzt, der es liebt Sherlock zu spielen, Mordfälle zum Hobby löst, und
fasziniert von dem menschlichen Verstand ist.
Durch diese Bandbreite an authentischen, etwas verrückten,
aber grandiosen Charakteren bekommt auch unsere Story eine unglaubliche
Vielfältigkeit, thematisiert unglaublich viele wichtige Themen, und zeichnet so
ein brillantes Bild von einem Amerika des 19 Jahrhunderts, und vor allem der
Medizin in dieser Zeit. Aber auch Moral spielt immer wieder eine große Rolle,
Moral und Menschlichkeit, zwei Themen, die sehr viele Diskussionen im Buch
anregen. Was ich aber am besten fand: Dass die Story immer wieder in eine
andere Richtung schlug, bevor wir einen wirklich roten Faden hatten, der uns
bis zum Ende begleitet hat, und auf dem wir immer wieder viele Plottwists
fanden, die ich nicht vorausgesehen habe. Besonders das Ende hat mich nochmal
aus den Socken gehauen, und mich schockiert zurückgelassen.
Dieses Buch ist ein Standalone, und daher war das Ende
eigentlich recht abgeschlossen, aber nichtsdestotrotz bleibt genug Platz für
eigene Spekulationen und eventuelle Novellen, die ich sehr sehr gerne hätte!
Insgesamt finde ich es schwer, A Madness So Discreet in
einer Rezension zusammenzufassen, hatte ich doch so viele Eindrücke und
Impressionen davon bekommen. Es ist ein historischer Roman, der ein düsteres,
aber leider ziemlich realistisches Bild vom Amerika des 19. Jahrhunderts
zeichnet, und besonders das Thema Psyche erschreckend realistisch porträtiert.
Es ist ein Detektivroman, in dem wir einen neuen Sherlock, der eigentlich ein
von der Psyche faszinierter Arzt ist, auf der Suche nach Mördern folgen. Es ist
ein Roman über Freundschaft und Menschlichkeit, über das Band zwischen zwei
Menschen, dass nicht immer Insta Love heißen muss, über Menschen, die dir in
dunkler Nacht Licht spenden, mit denen du auf allen Wegen laufen kannst, und
die dich so lieben, wie du bist. Aber vor allem ist es ein unglaublich
vielseitiger Roman mit einem Haufen grandioser Charaktere, die mir ans Herz
gewachsen sind. Ein Roman, der mich zum nachdenken gebracht hat, der
unglaublich viele Interessante Gedanken und Diskussionen bietet, der einen
schockt, zum Lachen und zum Weinen bringt. Insgesamt ein klasse Roman, der
sicher nicht für jeden was ist, aber für alle, die an sehr seltsamen Büchern Freude
finden, ein Buch, dass ich ihnen ans Herz legen würde. Ich vergebe 5 Sterne.
Oh, wow. Das klingt ja toll! Das Buch hat mich irgendwie noch nie angesprochen, aber ich habe mich auch noch nie damit beschäftigt, worum es geht.
AntwortenLöschenJetzt bin ich total gespannt :o
Das Buch kommt definitiv auf die Wunschliste!
Liebe Grüße ♥
Aileen