Mittwoch, 27. Mai 2015

|Rezension| "An Ember in the Ashes" von Sabaa Tahir

An Ember in the Ashes | Sabaa Tahir | Razorbill | Englisch | Hardcover | ca. 13€ | Kaufen?
 
Under the Martial Empire, defiance is met with death. Those who do not vow their blood and bodies to the Emperor risk the execution of their loved ones and the destruction of all they hold dear.

It is in this brutal world, inspired by ancient Rome, that Laia lives with her grandparents and older brother. The family ekes out an existence in the Empire’s impoverished backstreets. They do not challenge the Empire. They’ve seen what happens to those who do.

But when Laia’s brother is arrested for treason, Laia is forced to make a decision. In exchange for help from rebels who promise to rescue her brother, she will risk her life to spy for them from within the Empire’s greatest military academy.

There, Laia meets Elias, the school’s finest soldier—and secretly, its most unwilling. Elias wants only to be free of the tyranny he’s being trained to enforce. He and Laia will soon realize that their destinies are intertwined—and that their choices will change the fate of the Empire itself


Irgendwie...dunkel und passend. Ein bisschen zu ruhig vielleicht für das Buch xD

Momentan fühl ich mich ein bisschen wie beim russischen Roulett, wenn ich ein gehyptes Buch lese. Mal bekomme ich großartige Geschichten, die den total Wert ist und kann mich selbst in begeisterten Stimmen verlieren, oder aber, ich möchte das Buch am liebsten am Ende gegen die Wand klatschen und mich gleich an den Rechner setzen und meiner Enttäuschung Luft gegeben. Zugegeben, so mies war An Ember in the Ashes doch nicht, aber es hat mir gezeigt, dass der erste Gedanke eben doch der Richtige sein kann.


An Ember in the Ashes war für viele DIE Neuerscheinung 2015, zahlreiche Countdowns gab es überall auf Twitter und Booktube und als das Buch draußen war, überschlugen sich die positiven Reviews und Bewertungen. Jeder schien das Buch zu lieben und total begeistert zu sein. Nur das Ende schien den meisten nicht so zu gefallen. Ich selbst wollte das Buch eigentlich nicht lesen, es erinnerte mich von Cover und Klappentext her irgendwie an Dustlands, welches ich eher nicht so mochte, und insgesamt war ich jetzt nicht so begeistert von der Story an sich. Allerdings haben mich die ganzen überschwänglichen Reviews doch gereizt. Ich bin eben doch ein Fan von Fantasybüchern, vertraue Brandon Sandersons Meinung und liebe als Lateinliebhaberin natürlich auch alles, was irgendwie mit Rom zu tun hat. Von daher überlegte ich mir, dass Buch doch zu lesen, doch kaum fing ich damit an, kamen die ersten, negativen Reviews zu dem Buch. Und nun, da ich das Buch beendet habe, muss ich leider sagen: Ich kann mich diesen Anschließen.


An sich ist das Buch nicht schlecht. Was mich von vorne bis hinten überzeugt hat, war der Weltenentwurf. Ich finde, Tahir hat mit ihrer erstellten Welt unglaublich gut die blutige, raue Atmosphäre des  römischen Reiches eingefangen, ohne eine direkte Kopie dessen zu erstellen. Wir finde zwar zahlreiche Elemente wieder, die an dieses erinnern, doch auch genug Dinge, die der Welt ein eigenständiges Flair geben. Blackcliff, das unglaublich an eine Gladiatorenschule erinnert, aber eben eher dafür da ist, Soldaten und spätere Anführer hervorzubringen. Wir haben Rebellen und Widerstandskämpfer, die einen guten Ausgleich und den Hauptkonflikt bilden. Mir haben vor allem die kleinen Details gefallen, die Tahir in die Geschichte mit einfließen lässt, zum Beispiel die Existenz von Jins und anderen kleinen magischen Dingen, von Männern, die Gedanken lesen können und verschiedenen Strafgesetzten. Auch hat es ihr nicht an Grausamkeiten gemangelt. Öffentliche Hinrichtung, Vergewaltigungen, Verstümmelungen, Mord und Totschlag…all das findet man zwischen den Buchdeckeln dieses Buches. Ich persönlich fand es jetzt nicht allzu schlimm, meiner Meinung nach hat es einfach sehr gut zur Atmosphäre gepasst.

Die Story an sich hatte ihre Höhen und Tiefen. Wir hatten Momente, da konnte ich nicht aufhören zu lesen und habe jeden Aspekt der Story in mir aufgezogen, habe die Seiten nicht schneller umblättern können, aber leider war es viel zu oft einfach so, dass ich mich gelangweilt habe oder mich über die Charaktere aufgeregt habe.


Denn mit denen hatte ich ein riesiges Problem! Laia war für mich von der ersten Seite an eine blöde Heulsuse, die keinen Funken Selbstvertrauen oder Kampfgeist hat. Natürlich, es kann nicht jeder ein mega Kämpfer oder Assassin sein, aber wenn man in einer so grausamen Welt lebt, wie Laia, und zu den Leuten zählt, die von der Regierung gejagt werden, dann finde ich es verdammt unrealistisch, wenn jemand so unfähig ist. Laia ist einfach verdammt naiv und weinerlich, ich weiß nicht, aber irgendwie konnte ich nicht ein positives Gefühl für sie aufbringen. Sie war mir einfach nervig.


Elias hingegen fand ich am Anfang ziemlich cool. Obwohl er nämlich zu einem grausamen Soldaten ausgebildet wurde, einer Maske, hat er einfach erkannt, dass das, was er tut, nicht richtig ist. Er will also desertieren, etwas verändern, möchte nicht so ein Leben leben. Man könnte denken, er sei der perfekte Typ, um der Story den richtigen Kick, die Tiefe zu geben. Leider nein. Elias entwickelt sich schnell zu einer ähnlichen Heulsuse wie Laia, nur noch schlimmer: Während Laia langsam merkt, dass sie etwas tun und aushalten muss, um in dieser Welt zu leben, beschwert sich Elias in einem Rutsch über Gott und die Welt und TUT NICHTS DAGEGEN! Er denkt praktisch nur an sich selbst, was ich prinzipielle nicht schlimm finde, aber tut so, als wäre er ein verdammter Heiliger. 

Die einzige Person die ich mochte, war Helene (und Izzy war auch ziemlich cool). Ja, Helene tötet, Helene hat nicht den Mumm, gegen das Regime zu kämpfen, weil Helene verdammt noch mal die Einzige Person ist, die logisch an die Sache rangeht. Während sie Laia und Elias in Selbstmitleid ertränken und letzterer Helene mehr und mehr als böse und grausam sieht, war sie die Einzige, die wirklich etwas verändern wollte, die Opfer gebracht hat und durch Logik und Intelligenz versucht hat, anderen zu helfen. Helene war ein toll, jemand von dem ich definitiv mehr lesen will!


Ansonsten ja, war das Buch nur noch okay. Das Ende war von Anfang an auf eine Fortsetzung ausgelegt, da kann mir niemand was anderes erzählen. Die letzten hundert Seiten steckten trotzdem ohne richtige Überraschung, denn den „Plottwist“ hat schon jeder dreitausend Meilen gegen den Wind gerochen…außer Laia. Somit viel auch dieser für mich komplett weg.

Insgesamt kling ich schon wieder wie jemand, der nur was zu nörgeln hat, aber eigentlich bin ich nur enttäuscht von dem Buch. Enttäuscht von einem Buch, von dem ich so viel Aktion und Handlung und Genialität erwartet hatte, in dem ich Überraschung und Frische gesucht habe, starke Charaktere und ein Überzeugendes, rundes Debüt. Doch stattdessen habe ich neben einem wirklich verdammt tollen Worldbuilding und stellenweise sogar spannender Story ein Buch voller nervender Charaktere bekommen, die nicht müde werden sich zu beschweren, aber nicht dagegen tun. Auch die Handlung hatte mehr Durststrecken als mir lieb war und insgesamt bin ich einfach nur enttäuscht, wie viel Potenzial hier verschenkt wurde. Ich vergebe 2,5 Sterne, die ich auf 3 aufrunde.                

 

1 Kommentar:

  1. Oh Mann, das Buch spaltet die Geister. Ich war mir 3,7 Sternen etwas großzügiger, da es mich doch ordentlich unterhalten hat und gerade das Setting ziemlich cool war. Bei Elias hat es mich mit der Zeit auch unendlich genervt, dass er nur davon spricht, was ihn alles nervt, er aber überhaupt nicht aktiv wird. Bei Laia fand ichs recht gut, dass sie mutiger wird, wenn sie auch nie das hellste Licht am Himmel sein wird ^^ Das Ende hatte mich dann total angenervt, so unvollständig kann man keinen Einzelband herausbringen! Wenn es nur ein Marketinggag war umso schlimmer.

    Liebe Grüße,
    Tina

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