Mittwoch, 30. Dezember 2015

|Rezension| "Legacy of Kings" von Eleanor Herman

Legacy of Kings | Eleanor Herman | Harlequin Teen | Englisch | Hardcover | ca. 12€ | Kaufen?
  
Imagine a time when the gods turn a blind eye to the agony of men, when the last of the hellions roam the plains and evil stirs beyond the edges of the map. A time when cities burn, and in their ashes, empires rise.

Alexander, Macedonia’s sixteen-year-old heir, is on the brink of discovering his fated role in conquering the known world but finds himself drawn to a newcomer…

Katerina must navigate the dark secrets of court life while hiding her own mission: kill the Queen. But she doesn’t account for her first love…

Jacob will go to unthinkable lengths to win Katerina, even if it means having to compete for her heart with Hephaestion, a murderer sheltered by the prince.

And far across the sea, Zofia, a Persian princess and Alexander’s unmet betrothed, wants to alter her destiny by seeking the famed and deadly Spirit Eaters.

 
Das Lied ist gleichzeitig schön, auffühlend und dezent, also entspricht es wunderbar dem Charakter des Buches :D

 
Ich bin keine Person, die in einer kalten Winternacht nach süßen Contemporary sucht, dass mit Liebesgeschichten dein Herz erwärmen soll. Ich kann mich auch nicht für Familiengeschichten oder andere, Gefühlvolle Romane begeistern, die mich besser wärmen könnten als eine Tasse Tee. Stattdessen zieht es mich zu Fantasy, denn wenn ich draußen nur die furchtbare Monotonie in Weiß sehe und mein Zimmer nach Tagen einfach nur erdrückend wird, dann greife ich zu Romanen, die mich auf Wanderschaft gehen lassen, mit denen ich durch fremde Welten reisen und dieser einklemmenden Kälte entgehen kann. Eine Reise durch Griechenland, Mazedonien, Persien und andere Altertümliche Länder, lebende Geschichte versüßt mit Fantasy. Das Versprach mir Legacy of Kings. Und hat dies zu meiner größten Freude auch gehalten.


In Legacy of Kings geht es um unsere Welt vor mehreren tausend Jahren, als noch Mythen und Götterglaube durch Europa zogen, und die Landschaft auch ohne Fantasy ihre ganz eigene Magie versprühte. In dieser Welt begegnen wir mehreren Personen, die wir durch ihre eigene Geschichte begleiten, während sich jede einzelne mit der anderen verwebt, um am Ende zu einer Zusammenzufließen. Jacob, der an dem jährlichen Wettkampf im Königreich teilnehmen möchte, um seiner großen Liebe etwas bieten zu können, Kat, einem Mädchen, das an der Königin Olympias Rache nehmen möchte für den Tod an ihrer Mutter Helen, Olympias, die einen besonderen Plan erfüllen will und dafür ein ganz spezielles Ritual ausführen muss, Alexander, Olympias Sohn, der nur eines Will: Den magischen Brunnen finden, um sein Dasein als körperlichbehinderter Königssohn zu beenden und ein würdiger Herrscher zu werden, sein bester Freund Heph, der von Alex Halbschwester Cyn missbraucht wird, damit diese den Plan, den einst ihre Mutter verfolgt hat, vollenden kann. Zo, die ihre große Liebe gefunden hat, aber an Alexander verheiratet werden soll.


Wie ihr schon seht, gehören alle Perspektiven dieser Geschichte irgendwo zusammen, verweben sich und überkreuzen einander, und folgen doch irgendwo ihrer eigenen Storyline. Man möge kritisieren können, dass sie anfangs noch sehr weit voneinander entfernt schienen, ich persönlich fand dies gerade interessant. So viele verschiedene Perspektiven verhinderten ein Schwarz-weiß-Denken, niemand war komplett gut oder böse, niemand wurde in den Fokus gerückt, ohne dass er seine eigenen Gedanken inform einer eigenen Perspektive nicht auch vertreten durfte. Ein weiter Pluspunkt dieser Erzählform war, dass man unglaublich viel von der Welt kennenlernen durfte, ohne das eine Person unnötig viel wissen oder erleben musste. Das hat der Autorin erlaubt, die einzelnen Geschichten langsam und ausführlich sich entwickeln und erzählen lassen zu können, ohne dass die Handlung stehen blieb, denn dort, wo eine Handlung gerade erst Fahrt aufnahm, war eine andere schon wieder voll in Gange, und eine andere neigte sich dem Ende zu. Vielleicht kann das für den einen oder anderen störend sein, ich aber hatte das Glück, alle Perspektiven interessant zu finden, und möchte dadurch auch keine einzige davon missen. 


Die Welt war gut aufgebaut, wobei ich zugeben muss, dass ich mir bei einigen Dingen noch mehr Details gefreut hätte. Es wurden unglaublich viele mythologische Dinge erwähnt, die aber leider nicht allzu oft ausreichend erklärt wurden, wahrscheinlich wurde hier zu viel davon ausgegangen, dass der Leser sich damit auskennt. Und einerseits hat man wirklich viele tolle Anspielungen und Details gefunden, wenn man sich ein bisschen mit griechischer Mythologie auskennt (Es wurde unter anderem auf Antigone, Oedipus, Kadmos und natürlich Troja angespielt), aber genauso tut es mir leid, das ich mit einigen Dingen nichts anfangen konnte. Ansonsten hat es mir gefallen, dass die Autorin bei dem Entwurf der Welt sich größtenteils auf einer geschichtlichen Grundlage bewegt, aber durch Fantasyelemente kleine Highlights setzt und somit das Ganze noch ein wenig heller strahlen lässt.


Die Charaktere fand ich zu meiner großen Überraschung allesamt mehr oder weniger sympathisch, so richtig genervt hat mich keiner. Gut, einige von ihnen haben ab und an mal etwas blöde Entscheidungen getroffen, wo ich ihnen gerne mal mit der Bratpfanne eins übergezogen hätte, aber trotzdem fand ich ihre Perspektiven interessant und habe sie gerne gelesen. Sehr gerne habe ich die Perspektiven von Kat und Heph gelesen, beide waren manchmal leider sehr hintergründlich und hatten dabei eigentlich so viele gute Ideen und Motive für einen spannenden Handlungsverlauf. Auch Olympias fand ich total interessant und wünschte, sie wäre öfters zu Wort gekommen. Bei Zo kam es mir immer so vor, als müsste sie in den nächsten Bänden erst noch ihre Daseinsberechtigung bekommen, da sie mir immer etwas abgesondert vorkam und kaum am Zusammenkommen der Storylines beteiligt war. Trotzdem war auch ihre Geschichte für sich spannend und verspricht viel für die zukünftigen Bände, gerade durch einen bösen Cliffhanger.


Was mich ein kleines bisschen gestört hat war zudem, dass ich den Hauptplottwist schon nach den ersten 100 Seiten raushatte und dementsprechend nicht wirklich überrascht war. Trotzdem haben mich kleine Dinge überraschen und faszinieren können, was die Handlung dann eben spannend gehalten hat, genau wie meine Sympathie für die Charaktere, die mich zum weiterlesen motivierte. Deswegen, und wegen 2 bösen Cliffhanger, kann ich die Fortsetzung auch kaum erwarten.

Legacy of Kings schafft es trotz vieler Perspektiven, die anfangs noch etwas verstreut scheinen, ein solides Fantasybuch zu schaffen, das mich zwar nicht umgehauen, mir aber doch richtig gefallen hat. Auf geschichtlicher Grundlage wird die Geschichte durch viele kleine Fantasyhighlights geschmückt, kann mit sympathischen Personen punkten und schafft es, die vielen Perspektiven am Ende zu einer komplexen, faszinierenden Gesamtstory zusammenzuführen, die zwar nicht mit einem überraschenden Plottwist, aber mit einem gutem Gesamtbild, einer tollen Welt und mythologischen Details überzeugen kann. Ich freue mich auf die Fortsetzung und vergeb 4 Sterne.
 

1 Kommentar:

  1. Hmm, ich bin mir noch immer sehr unsicher mit dem Buch. So ein paar Sachen, die du in der Rezension erwähnst, unter anderem im Zusammenhang mit einer Bratpfanne, könnten mich recht aufregen. Dann sind sehr viele Perspektiven häufig eine Aufgabe, der vor allem neue Autorin noch nicht gewachsen sind. Andererseits mag ich es, wenn High Fantasy Jugendbücher gut gemacht sind. Na vielleicht beobachte und überlege ich einfach noch ein Weilchen ;)

    Liebe Grüße
    Tina

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