Dienstag, 15. Dezember 2015

|Rezension| "Black Widow: Forever Red" von Margaret Stohl

Black Widow: Forever Red | Margaret Stohl | Marvel Press | Englisch | Hardcover | ca. 16€ | Kaufen?
  
Natasha Romanoff is one of the world's most lethal assassins. Trained from a young age in the arts of death and deception, Natasha was given the title of Black Widow by Ivan Somodorov, her brutal teacher at the Red Room, Moscow's infamous academy for operatives.

Ava Orlova is just trying to fit in as an average Brooklyn teenager, but her life has been anything but average.The daughter of a missing Russian quantum physicist, Ava was once subjected to a series of ruthless military experiments-until she was rescued by Black Widow and placed under S.H.I.E.L.D. protection. Ava has always longed to reconnect with her mysterious savior, but Black Widow isn't really the big sister type.

Until now.

When children all over Eastern Europe begin to go missing, and rumors of smuggled Red Room tech light up the dark net, Natasha suspects her old teacher has returned-and that Ava Orlova might be the only one who can stop him. To defeat the madman who threatens their future, Natasha and Ava must unravel their pasts. Only then will they discover the truth about the dark-eyed boy with an hourglass tattoo who haunts Ava's dreams. . . .

 
Okay, ich denke der Song Bedarf keiner Erklärung xD

 
Es ist wirklich unbestritten, das Marvel eines der größten Fandoms unserer Welt ist. Es gibt kaum Leute, die nicht auf die Superhelden abfahren, die in unzähligen Filmen und noch mehr Sequels, Prequels, wasweißich, über den Bildschirm hüpfen und die Menschheit retten. Lange Zeit hatte ich das Gefühl, so ziemlich jeder war von Marvel begeistert, außer ich. Und obwohl ich normalerweise gerne als Kritiker einer Sache standhalte, so muss ich leider zugeben, dass sogar ich letztendlich dem Marvel-Wahn verfallen bin und die Filem eigentlich ganz gerne gucke. Als ich nun herausgefunden hab, dass es zu dem Marvel Universum nun auch Bücher geben sollte, war ich natürlich voller Vorfreude. Leider kann mir nämlich HD TV immer noch nicht mein heißgeliebtes Farbschema aus schwarzer Tinte auf weißen Papier ersetzten, und ich glaubte wirklich, dass mich Marvel vielleicht eher auf bedruckten Seiten als auf bewegte Bilder für sich gewinne konnte. Dass das Buch sich zufällig um meinen Lieblingsmarvelcharaktere, Black Widow, drehen sollte, war praktisch die Kirsche auf der Torte.

 
In den Buch geht es um die S.H.I.E.L.D Agentin Natasha Romanoff, aka Black Widow, die diesmal auf eine ganz besondere Mission muss: Vor 8 Jahren hat sie ein kleines Mädchen aus den Fängen eines bösen Wissenschaftlers gerettet, welcher zuvor selbst sie gequält und misshandelt hatte. Mit der Explosion seines Labor geht Natasha auch davon aus, dass er zusammen mit all seinen Machenschaften vernichtet wurde…bis auf einmal wieder Mädchen verschwinden, und jenes Mädchen, dass sie vor 8 Jahren das letzte Mal gesehen hat, wieder auftaucht…

Die Story klingt ziemlich Marvelmäßig. Seltsame Wissenschaftler die kleine Mädchen aus Russland und der Ukraine entführen und komische Experimente an ihnen durchführen, ein Geheimnisse, emotionale Konflikte und viele Actionszenen. Eine schnelllebige Story die man in wenigen Stunden durch haben könnte, voller Adrenalin und Begeisterung lesend. Leider war das wohl Wunschdenken. Denn für ein Buch, für das ich nicht mal hätte 6 Stunden brauchen müssen, aber ich in Wirklichkeit 6 Tage gebraucht. Was vor allem daran lag, dass das Buch so gar nicht das war, was ich mir darunter vorgestellt hatte.


Dieses lag vor allem an der Story, die sich immer auf einem schmalen Grad zwischen Genialität und Langeweile bewegte. Wir hatten einerseits eine geniale Story, die mich hat rätseln lassen, die mich emotional berührt und geschockt hat, wo ich mitfiebern konnte und überrascht wurde. Wir hatten eine Story, die wie ein Marvelfilm aufgebaut war: Vielleicht nicht Weltbewegend tiefgründig, aber spannend, unterhaltsam und gut für einige Stunden, in denen man in einer Welt von Kalaschnikows und Helden verschwinden möchte. Diese Story hätte ich mir gerne für das ganze Buch gewünscht, denn in diesen Stückchen hat mir Stohl gezeigt, dass sie schreiben kann: Sie schreckt nicht vor emotionalen Konflikten zurück, hat tolle Ideen für Plottwists und Rätsel, und vor allem mit dem Ende hat sie mich einfach sowas von überrascht! (Wirklich, ich hätte niemals gedacht, dass jemand mich nach 380 Seiten Mittelmaß so schocken könnte am Ende!) – ja, sie kann schreiben und könnte ein geniales Buch schreiben.


Wenn da nicht noch ihre andere Story wäre. Oder Pseudo-Handlung. Eine Storyline, in der es hauptsächlich um unser Lieblingsthema geht: Insta-Love. Dämliche Dialoge zwischen zwei Menschen, die sich nach 2 STUNDEN schon unendlicg verliebt sehen und nach 3 Tagen, die sie zusammen verbracht haben, nicht mehr ohne den anderen leben können. Leute, nur weil es bei Shakespeare und Titanic geklappt heißt, ist das noch lange keine Idealstoryline. Denn in diesem Fall war es einfach nur nervig. Es war übertrieben dramatisch, hat die geniale Storyline gnadenlos untergebuttert und das Buch zäh wie so was gemacht. 


Auch die Charaktere haben sich an diesem Schmalen Grad versammelt: Wir hatten Natasha, Black Widow, die ein toller Charakter war. Sie kam mir zu Anfang etwas zu eindimensional vor, hat aber schnell viele verschiedene Facetten von sich gezeigt und hat trotz einiger Entwicklung bis zum Ende ihre Prinzipien behalten, und nicht alles einfach über Bord geworfen. Auch ist irgendwie nur irgendwas passiert, wenn ihre Perspektive am Kapitelanfang angekündigt wurde, was ihre Perspektive zu der gemacht hat, die ich am liebsten gelesen habe.


Im Gegensatz zu den Stücken, die aus Avas und Alexs Sicht erzählt wurden. Während Ava wenigstens noch ein bisschen mit interessanten Charakterzügen und einer spannenden Hintergrundgeschichte mein Interesse erwecken konnte, war Alex bis zu dem kleinen Plottwist am Ende einfach nur uninteressant. Ganz ehrlich, bevor sich durch den Plottwist alles irgendwie zusammengefügt hat, hatte er irgendwie nicht so wirklich eine Daseinsberechtigung. Außer, die Story mit Insta-Love und dummen Kommentaren zu zerstören.



Das Ende war, wie gesagt, echt überraschend, und während der Mittelteil des Buches sich ekelhaft gezogen hat, waren die letzten 100 Seiten von genialen Plottwist gespickt und das Ende des Buches war…so überraschend und unklischeehaft, das hätte ich Stohl echt nicht zugetraut.

Aber hey, wenigstens die Gestaltung sieht mega cool aus. (Haha, ein kleiner Trost)

Insgesamt weiß ich nicht, was ich zu diesem Buch sagen soll. Was eine grandiose Story versprochen hat, konnte dies leider nur zeitweise halten, denn zwischen wirklich tolle Kapitel mischten sich so nervige Dinge wie Insta-Love, eindimensionale Charaktere und ein zäher Mittelteil. Das letzte Kapitel war mit Abstand das Beste, und wäre es das erste Kapitel gewesen, dann wäre dieses Buch ganz sicher um einiges besser gewesen. So aber bleibe ich eher mittelmäßig überzeugt, einerseits eiskalt enttäuscht, andererseits ein bisschen hoffnungvoll auf den nächsten Band, zurück, und vergebe eher maue 3 Sterne.
 

 

1 Kommentar:

  1. Lieben Dank für deine ausführliche und aufschlussreiche Rezension Kücki! Ich hatte das Buch auf dem Wunschzettel, zwischendurch auch mal vorgestellt, aber wieder storniert. Jetzt bin ich ganz froh darüber, denn ich hätte auch etwas anderes von dem Buch erwartet. Und wenn du 6 Tage brauchst, das heißt was!

    Liebe Grüße
    Tina

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