The Testing | Independent Study | Graduation Day | Joelle Charbonneau | HMH | Englisch | Hardcover | Book Box ca. 40€ | Kaufen?
Keep your friends close
and your enemies closer. Isn’t that what they say? But how close is too
close when they may be one and the same?
The Seven Stages War left much of the planet a charred wasteland. The future belongs to the next generation’s chosen few who must rebuild it. But to enter this elite group, candidates must first pass The Testing—their one chance at a college education and a rewarding career.
Cia Vale is honored to be chosen as a Testing candidate; eager to prove her worthiness as a University student and future leader of the United Commonwealth. But on the eve of her departure, her father’s advice hints at a darker side to her upcoming studies--trust no one.
The Seven Stages War left much of the planet a charred wasteland. The future belongs to the next generation’s chosen few who must rebuild it. But to enter this elite group, candidates must first pass The Testing—their one chance at a college education and a rewarding career.
Cia Vale is honored to be chosen as a Testing candidate; eager to prove her worthiness as a University student and future leader of the United Commonwealth. But on the eve of her departure, her father’s advice hints at a darker side to her upcoming studies--trust no one.
Sia ist wirklich eine grandiose Sängerin, und gerade, wenn man sehr aufgeregte und "schnelle" Bücher liest, passen ihre kraftvollen Lieder einach sehr sehr gut dazu.
Vor gut einem Jahr habe ich die Testing Reihe angefangen,
ein Dystopie, die in dem Meer der Dystopien mit der Aufgabe zu kämpfen hat,
herauszustechen, einzigartig zu sein, den Leser zu überzeugen. Und obwohl ich
nicht sagen kann, dass die ersten beiden Teile grandios waren und vor Originalität
strotzten, muss ich zugeben, dass sich die Reihe dennoch in mein Herz
geschlichen hat und mich dazu überredet hat, sie bis zum Ende zu verfolgen. Und
nun habe ich die letzte Seite des dritten Buches beendet, und muss sagen, dass
ich immer noch nicht genau weiß, was ich zu dieser Reihe schreiben soll. Ich
kann auf jeden Fall sagen, dass sie mir sehr im Gedächtnis geblieben ist.
In der Reihe geht es um die siebzehnjährige Cia, die in
einer futuristischen Welt lebt, in der Amerika nach einem tragischen Krieg in
mehrere Kolonien geteilt ist. Dazwischen liegt die gloriose Hauptstadt Tosu
City, in der die einzige Universität des Landes steht, und damit die Einzige
Möglichkeit bietet, ein Anführer, Politiker oder Wissenschaftler zu werden,
doch das Aufnahmeverfahren ist mehr als hart. Wie hart muss auch unsere
Protagonistin Cia lernen.
Ich kann es nur immer wieder sagen: Natürlich erfindet die
Reihe das Rad nicht neu, man hat immer wieder Momente, in welchen man sich an
Panem oder Divergent oder Maze Runner erinnert fühlt, durchschaut einige
Handlungsstränge, einfach, weil sie so Dystopie-typisch sind. Aber dennoch
schafft es die Reihe, interessant zu sein und eine gewisse Eigenständigkeit zu
entwickeln. Je weiter wir in der Reihe voranschreiten, desto mehr fühlt es sich
an, als hätte die Autorin ihre eigene Geschichte gefunden und es nicht mehr
nötig, sich an anderen Dystopie Riesen zu orientieren. Hier muss ich vor allem
den dritten Teil hervorheben, der an sich ganz anders ist als seine beiden
Vorgänger, aber meiner Meinung nach der originellste und einzigartigste. Die
ersten beiden Bände sind unglaublich actionreich und spannungsgeladen, man muss
dauernd Angst um die ganzen Charaktere haben, kommt kaum zum Luftholen, und
fliegt nur so durch die Seiten, weil immer wieder etwas neues geschieht, hinter
jeder Ecke Gefahr lauert, und man selbst nach Zuschlagen des Buches noch den
Adrenalin in den Adern fühlt. Es lässt sich leicht lesen, schnell, und es
passiert jede Menge. Und der dritte Band scheint nun viel ruhiger, nicht mehr
so aufgeregt und dadurch weniger spannend. Dies sehe ich allerdings anders: Natürlich
kann man dem dritten Band vorwerfen, dass er auf Aktion und aktive Spannung auf
Sparflamme bietet, aber was ich an dem finalen Buch so mochte, war, dass es auf
eine andere Weise Spannung erzeugt hat: Nämlich durch politische Intrigen,
Verschwörungen, Spannung auf einer ganz anderen Ebene. Während man sich in den
ersten beiden Bänden noch dauernd gefragt hat, wer denn nun als nächstes
stirbt, welche Gefahr nun als nächstes aus der Ecke springt, so sitzt man im
dritten Buch misstrauisch vor den Seiten, legt das Buch ab und an zu Seite, um
in Ruhe nachzudenken, wie das alles nun zusammenhängen könnte. Man ist
permanent am überlegen, wen man denn nun vertrauen kann, Blätter leicht
paranoid durch die Seiten und ist ständig am mit rätseln, was denn nun passieren
wird, bei dem Versuch, das Puzzle zusammenzusetzten. Wie gesagt, es war eine
andere Art der Spannung, aber eine, die mir ebenso gut gefallen hat.
Was ich zudem an der Reihe sehr schätze, sind die Personen und
ihre Beziehung Untereinader. Allen voran Cia. Selten habe ich eine so angenehme
und authentische Protagonistin erlebt, die zwar nicht unbedingt vor
Originalität sprüht, aber die eine angenehme, überraschend bodenständige und
weitestgehend normale Persönlichkeit hat. Cia ist keine Killermachine, hat ein
großes Problem mit Gewalt und kann nicht so Recht über ihren eigenen Schatten
springen, sie ist unglaublich emotional und mitfühlend, wenn auch dabei
überraschend intelligent. Sie ist permanent bemüht, die richtigen
Entscheidungen zu treffen, und stellt dabei nicht nur sich, sondern auch dem
Leser durchgehend die Frage: Was macht eine gute Entscheidung aus? Wann ist
eine Entscheidung wirklich falsch? Was macht einen guten Anführer aus? Das hat
mir sehr gut gefallen, weil es Cia sehr authentisch gemacht hat. Mein Gott, sie
ist erst Siebzehn und sie trifft falsche Entscheidungen, vertraut den falschen
Leuten und fällt mehr als einmal auf die Nase, weil sie einfach zu mitfühlend
ist. Trotzdem hat sie einen tiefen Gerechtigkeitssinn und möchte etwas
verändern, von dem alle Menschen etwas haben. All diese Dinge machen sie sehr
menschlich und es hat mir unendlich Spaß gemacht, sie auf ihrer Reise zu
begleiten, Probleme mit Intelligenz und Stärke gemeinsam zu lösen, und immer
wieder zu hinterfragen, ob man die getroffenen Entscheidungen als gut ansehen
kann. Solche Authentizität wünsche ich mir bei mehr Charakteren.
Auch viele Nebencharaktere, die ich anfangs als eher blass
eingeschätzt habe, haben im Verlauf der Reihe bewiesen, dass sie mehr sind, als
die Schublade in die man sie stecken wollte. Es gab viele Charaktere, in denen
viel mehr steckte, und für die ich mir mehr Parts gewünscht hätte, damit sie
noch mehr Tiefe bekommen und ihre Geschichte vollständig erzählen können.
Besonders Stacia und Will mochte ich gerne, die ihre ganz eigenen Motive
hatten, und deren Entwicklung man sehr gut sehen konnte. Aber auch Raffe fand
ich diesen Buch deutlich besser charakterisiert als im vorherigen Buch,
wenngleich ich auch sagen muss, dass es nicht einen Nebencharakter gab, dem ich
nicht misstraut habe. Dazu kann ich nur sagen: Ihr alle werdet euch darauf
einlassen müssen, dass jeder ein potenzieller Verräter sein kann, das Feinde
auf einmal Verbündete werden, nur um die wieder zu betrügen, und lange
Freundschaft eigentlich nur auf Verrat aufbaute. Bis zum Schluss löst die
Autorin nicht komplett auf, wer denn nun gut und böse war, was vor allem daran
liegt, dass diese schwarzweiß denken in diesem Buch nicht existiert. Würdet ihr
mich nämlich nun Fragen, wer denn nun der Bösewicht war und wer der Held, dann
könnte ich das nicht beantworten. Alle Charaktere kämpfen nach ihren eigenen
Maximen, für ihre eigenen Ziele und dabei ist jeder mit ein bisschen schwarz
und weiß gezeichnet, aber niemals nur Freund oder Feind.
Was ich hier auch noch einmal lobend erwähnen muss, ist die
Liebesgeschichte, die herrlich nebensächlich ist. Tomas und Cia sind sich
einfach so sicher einander, sodass wir kein unnötiges Liebesdrama bekommen,
sondern eine überraschend lose erzählte, aber dennoch tiefgründige Beziehung, die
gesund ist und ein gutes Vorbild bietet, da diese auf den Maximen aufgebaut
ist, dass sich kein Partner verbiegen sollte, und man auch für die große Liebe
nicht seine Prinzipien und Träume aufgeben sollte. Das war manchmal bitter für
unsere beiden, aber insgesamt hat mich das wirklich dazu gebracht, diese
Beziehung gut zu finden, wenngleich ich Tomas immer noch nicht leiden kann,
weil er mir die meiste Zeit über zu glatt war und erst späte deutliche Ecken
bekommen hat, was ihn mir aber schlussendlich doch sympathischer machte.
Und ja…das Ende. Ich muss sagen, dass ich bei den meisten
Dystopien es nicht mag, dass das Ende derart offensichtlich ist und
abschließend präsentiert wird. Dann ist die Rebellion geglückt, aber es bleibt
die Frage: Wie geht es weiter? Oftmals ist mir das zu abgeschlossen. Bei dieser
Reihe hingegen kann ich sagen, dass ich das Ende überraschend offen fand. Die
Autorin weiß, dass das noch nicht das Ende der Geschichte ist, und tut auch
nicht so, als wär es das. Wir verlassen die Geschichte nicht an einem Ende,
sondern an einem Anfang, und genau so ist es auch geschrieben. Einerseits
konnte mich das Ende dadurch sehr positiv überraschen, überhaupt hatte das Buch
auf den letzten Seiten noch einige Schocker und Plottwist auf Lager, die mich
erschreckt und komplett überrascht haben. Leider muss ich aber zugeben, dass
das Ende mir etwas zu plötzlich kam, und dann doch zu offen war. Viele wichtige
Fragen wurden nur halb geklärt oder gar nicht mehr aufgegriffen, es wirkte
hektisch, und 20 Seiten mehr hätten dem sicher gut getan. Trotzdem kann ich
sagen, dass mir das Ende überraschend gut gefallen hat, und mehr Dystopien sich
derartiges trauen könnten.
Insgesamt kann ich sagen, dass sich das Buch ein bisschen
selbst wie ein Test angefühlt hat. Denn als ich die Reihe begonnen habe, wusste
ich nicht so Recht, worauf ich mich da eigentlich einlasse, so tönte doch der
Klappentext ziemlich klischeehaft, dass ich es dennoch mit der Reihe versucht
habe, ist wirklich eine gute Entscheidung gewesen. Natürlich, die Testing Reihe
erfindet das Rad nicht neu, und gerade in den ersten beiden Bänden schielt mir
die Autorin noch zu viel zu anderen Dystopie-Riesen rüber, aber spätestens im
letzen Band beweist sie uns, dass sie selbst unglaublich gute Ideen hat, und
obwohl sie eine ganz neue Richtung wählt, eine originelle, eigenständige
Geschichte schreiben kann. Hier muss ich besonders lobend erwähnen, dass sie
dabei überraschend wertfrei bleibt, nicht nur bei der Story, sondern auf bei
den Charakteren. Sie wertet nicht, sondern lässt den Leser entscheiden, wer
oder was denn nun gut und schlecht ist, in einer Reihe, in der schwarzweiß
denken keinen Platz hat. Das alles erzählt von einer Protagonistin, die mir mit
ihrer guten Ausgewogenheit aus Stärken und Schwächen und angenehm authentischen
Art sehr ans Herz gewachsen ist, und deren Beispiel ich gerne in noch mehr
Dystopien sehen würde. Auch das Ende war der Reihe würdig und hat es sogar
geschafft, mich zu überraschen, wobei ich mir trotz der positiven Offenheit ein
paar Seiten mehr gewünscht hätte, um dem Ende die Hektik zu nehmen und einige
wichtige Aspekte noch mehr gezielter aufzugreifen. Schlussendlich ist The
Testing wohl keine Reihe, die mit Originalität heraussticht, aber eine Reihe,
die überraschend tiefgründig sich von seinen anfangs so
Aktion-und-Kampf-geladenen Image verabschiedet und eine gute Dystopie ohne
schwarzweiß denken schreibt, die sich schnell liest und Spaß macht. Dafür
vergebe ich abschließend 4 Sterne.
Hallo Kücki!
AntwortenLöschenEine wunderbare, ausführliche Rezension! In vielen Punkten kann ich dir zustimmen, die ersten beiden Bände waren einfach gnadenlos spannend und wahre Pageturner, vor allem der erste. Der dritte ist tatsächlich ruhiger, aber man merkt, dass man niemandem trauen kann. Die Verschwörungen sind in der Tat auch interessant, aber trotzdem hat mir der dritte Band nicht so sehr gefallen wie seine Vorgänger. Da bevorzuge ich lieber einen atemberaubenden Spannungsbogen :D Aber Cia ist eine hervorragenden Protagonistin, da hast du Recht. Allerdings habe ich nie den Zugang zu Tomas gefunden, er blieb mir dann doch zu platt und im tiefsten Inneren konnte ich ihm auch nicht vertrauen - eine Lektion, an der das Buch selbst schuld ist xD
Alles in allem bleibt die Reihe aber großartig und die moralischen Fragen, die es aufwirft, verbleiben interessant.
Liebe Grüße,
Noemi
Huhu liebe Kücki ♥
AntwortenLöschenErstmal vielen Dank für diese ausführliche Rezension! Ich finde es immer wieder bewunderswert wie viel Zeit und Mühe du in deine Posts steckst und mich dann mit deinen überzeugenden Worten dazu bringst, die Bücher die du in deinen Rezensionen hochlobst auf meine Wunschliste zu setzen! :D Von der Reihe habe ich schon einiges gehört und obwohl ich mir schon ein paar Mal überlegt habe, mir den ersten Band zu kaufen, habe ich es bis jetzt noch nie geschafft. Wie du schon sagst, es klingt nach einer typischen Dystopiegeschichte. Doch jetzt hast du mich auf jeden Fall sehr neugierig darauf gemacht! (: Ich liebe ja Bücher über die man sich richtig den Kopf zerbrechen muss, aufgrund der gesellschaftlichen & moralischen Fragen die sie aufwerfen. Den genau solche Geschichten bleiben wir dann im Kopf. ^.^
Eine wundervolle Rezension! DANKE FÜRS ÜBERZEUGEN! ♥
Wunschliste, woooo bist du?!? xD
Alles Liebe,
Jasi ♥♥