The Scorpion Rules | Erin Bow | Margaret K. McElderry Books | Englisch | Hardcover | ca. 15€ | Kaufen?
Greta is a duchess and
crown princess—and a hostage to peace. This is how the game is played:
if you want to rule, you must give one of your children as a hostage. Go
to war and your hostage dies.
Greta will be free if she can survive until her eighteenth birthday. Until then she lives in the Precepture school with the daughters and sons of the world’s leaders. Like them, she is taught to obey the machines that control their lives. Like them, she is prepared to die with dignity, if she must. But everything changes when a new hostage arrives. Elián is a boy who refuses to play by the rules, a boy who defies everything Greta has ever been taught. And he opens Greta’s eyes to the brutality of the system they live under—and to her own power.
As Greta and Elián watch their nations tip closer to war, Greta becomes a target in a new kind of game. A game that will end up killing them both—unless she can find a way to break all the rules.
Greta will be free if she can survive until her eighteenth birthday. Until then she lives in the Precepture school with the daughters and sons of the world’s leaders. Like them, she is taught to obey the machines that control their lives. Like them, she is prepared to die with dignity, if she must. But everything changes when a new hostage arrives. Elián is a boy who refuses to play by the rules, a boy who defies everything Greta has ever been taught. And he opens Greta’s eyes to the brutality of the system they live under—and to her own power.
As Greta and Elián watch their nations tip closer to war, Greta becomes a target in a new kind of game. A game that will end up killing them both—unless she can find a way to break all the rules.
Dieser Song passt einfach richtig gut, und erinnert mich daran, dass ich unbedingt mal wieder den Film schaune muss :D
Warum lesen wir eigentlich dystopische Bücher? Ich glaube,
viele Menschen tun es, weil wir uns an den Zustand gewöhnt haben, in dem wir
alles irgendwie erklären können. In dem wir zu allem irgendwie antworten haben,
oder zumindest wissen, wie wir die Dinge, wo es keine guten Antworten zu gibt,
so interpretieren, dass wir einigermaßen eine bekommen. Was passiert nach dem
Tod? Ähm, ja…keine Ahnung, aber hier hast du eine Vampirgeschichte, da hinten
gibt es noch Geistergeschichten, direkt neben der Zombiesparte! Und wenn wir
uns fragen, wie es mit unserer Welt weitergehen soll, wie es in 100, 200, 500
Jahren aussehen soll, dann können wir uns statistiken ansehen, Prognosen lesen,
aber da die ja häufig schwierig und wenig spannend sind, können wir auch
einfach Gedankenexperimente verschiedener Autoren lesen. Deswegen lese ich
dystopische Romane, weil ich wissen möchte, was andere Menschen glauben, wie es
mit uns weitergehen wird. Ganz zu schweigen davon, dass man neben der guten
Geschichte sogar noch was lernen kann, oder belehrt wird. Häufig vermisse ich
es deswegen bei dystopischen Büchern, dass sie, anstatt sich auf einer
Liebesgeschichte festzufahren, wirklich mit unserer Welt experimentieren, mit
Themen wie Terrorismus, Klimawandel oder Wissenschaft. Wem es genauso geht, der
sollte vielleicht auf dieses Buch, The Scorpion Rules, ein Auge werfen.
Unsere Welt über 400 Jahre in der Zukunft, die künstliche
Intelligenz Talis hat die UN übernommen, und ein neues System entwickelt, um
den Weltfrieden garantieren zu können. Jedes Land der Erde muss einen Erben an
ihn abtreten, die sogenannten „Children of Peace“, welche von ihm als Geiseln
gehalten werden. Entscheiden sich nun die Eltern, einen Krieg auf der Erde
anzufangen, dann wird das erste Opfer ihr Kind sein, welches nämlich von als
Bestrafung getötet wird.
Klingt heftig, oder? Klingt aber auch noch etwas, was
unglaublich aktuell, spannend, und hoffentlich voller moralischer Zwiespältigkeit
ist. Und das war es auch. Wer sich dafür entscheidet, The Scorpion Rules (ich
liebe diesen Titel irgendwie) zu lesen, der wird ganz schnell sehen, dass das
dystopische Genre viel mehr sein kann, als emotionale Beziehungen und böse
Regime. In diesem Buch fokussieren wir uns auf Terrorismus, auf Krieg, darauf,
wie man Weltfrieden erreicht.
Haben wir uns nicht schon mal alle gefragt, wie die UN es
eigentlich schaffen möchte, Weltfrieden zu erreichen, wie wir alle irgendwann
mal Hand in Hand glücklich zusammenleben sollen? Ich persönlich hatte da immer
meine naive Vorstellung von einer gerechten Welt inklusive Regenbögen, als ich
jünger, jetzt halte ich Weltfrieden ganz pessimistisch für unmöglich. In diesem
Buch gibt es ihn, den Weltfrieden. Er beruht aber nicht auf Nächstenliebe und
Toleranz, ganz im Gegenteil. Um diesen Frieden zu erreichen, war man gezwungen,
unmoralische Entscheidungen zu treffen, Dinge zu tun, die vielleicht nicht
richtig sind, alles im Sinne, dass der Zweck die Mittel heiligt, und für das
Wohl der Gemeinheit Einzelne leiden müssen. Ist es deswegen richtig oder
falsch? Wann darf man Weltfrieden wirklich als Frieden ansehen? Das ist eines
der großen komplexen Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, und diese
Diskussion hat mir sehr gut gefallen, Stellvertretend für die Politik, sogar
für unsere Politiker, für die UN und Terroristen haben wir hier einen
Charakter, unsere künstliche Intelligenz Talis. Talis trifft viele unmoralische
Entscheidungen, ist unmenschlich und kaltherzig, er ist all das, was wir in
unserem Kopf als Terrorist abstempeln. Hier kommt aber der Konflikt: Talis ist
auch witzig, hat Emotionen, Träume, Vorstellungen, und war auf seine eigene
Weise der Charakter, den ich am liebsten mochte. Er ist so komplex, genauso wie
das Problem von Krieg und Frieden, und somit eigentlich der Teil des Buches,
den ich persönlich grandios fand. Der Teil, der Bezug zu unserer heutigen Zeit
hatte, der mich zum nachdenken gebracht hat, der mich immer noch zwiespältig
hält, und über den ich gerne mehr gelesen hätte.
Leider wurde der grandiose Prolog über Talis abgelöst durch
eine Story, die ich weitaus weniger gerne gelesen habe, auch wenn auch sie gute
Teile hatte. Es ging nämlich um unsere Geiseln, die in der Percepture leben und
jeden Tag in einfachsten Verhältnissen lernen, mit dem nötigsten Auszukommen, Unterricht
in Geschichte und Politik bekommen, und unter sich ihre eigene kleine Familie
bilden. Im ersten Teil der Geschichte unserer kleinen Gruppe passiert nicht
sonderlich viel, wir lernen unsere Personen kennen, den Ort, die Welt. Und
zuerst wirken viele Personen zu blass, zu dünn, die Idee der Geschichte gut,
aber nicht wirklich für ein Buch geeignet. Erst später kommt die Geschichte ins
Rollen und bringt viele interessante Aspekte ein. Unter anderem werden Drogen,
Folter, Erpressung, Krieg thematisiert, heftige Themen, die grausam und sehr
explizit beschrieben werden und einen eine Gänsehaut über den Rücken jagt.
Was
ich aber diesmal sehr lobend erwähnen muss, waren die Liebesgeschichten in
diesem Buch. Sie waren gleichzeitig einer der besten, andererseits ein sehr
schlechter Teil des Buches. Dies lag daran, dass es allgemein schwierig war, zu
den Charakteren eine Bindung aufzubauen, denn abgesehen von den Stellen, die
aus Talis Sicht geschrieben sind, liest sich das Buch wie ein Sachbuch, emotionslos
und ehrlich gesagt war Talis, der nicht mal wirklich ein Mensch ist, der
Einzige, zu dem ich irgendeine Bindung hatte. Selbst Verluste am Ende haben
mich völlig kalt gelassen, etwas, was ich nicht sehr gerne habe. Das führte
natürlich auch dazu, dass die Liebesgeschichten mich emotional leider nicht
abgeholt haben, aber trotzdem fand ich ihre alleinige Existenz toll. Wir haben
heterosexuelle Beziehungen, homosexuelle Beziehungen, bisexuelle Charaktere,
und irgendwie ist das auch total egal. Es wird nicht einmal irgendwie erwähnt
oder besonders hervorgehoben, sondern als Mädchen z.B. ein Mädchen zu küssen
ist dort nicht einen Deut anders als einen Jungen zu küssen. Diese
Normalisierung fand ich total klasse!
Trotzdem hätte das Buch für mich viel besser funktioniert,
wenn Talis die Hauptperson gewesen wäre. Denn seine Teile waren es, die mich
begeistert haben, die voller Leben steckten, während der Rest des Buch leider
eher kalt und seelenlos war. Deswegen hoffe ich sehr, dass sich in die Richtung
hin im zweiten Teil etwas ändern wird.
Ansonsten merkt ihr wohl schon, dass ich mit meiner
Rezension nicht wirklich strukturiert was sagen, da dieses Buch sich nicht so
Recht in Unterkategorien quetschen lässt. Hier beeinflusst alles irgendwie
alles und es fällt mir schwer, mich über das Buch zu äußern, ohne in Spoiler
oder eine Debatte auszubrechen. Es ist ein Buch, das einerseits mich
unglaublich begeistert hat, mit seiner genialen Idee, seinen neutralen
Diskussionen, seinen vielen Perspektiven zu heiklen Themen, den Bezug zur
heutigen Zeit und besonders der stark politische und wissenschaftliche Touch.
Auch Talis fand ich absolut genial, zwiespältig, aber genial! Leider bekommt
das Buch eine stark sachliche Atmosphäre, was für die Idee förderlich ist, aber
jede emotionale Bindung verhindert, sodass mich die Story oftmals gelangweilt
hat, wenn es nur um die Personen ging, und viele Liebes- und
Freundschaftsverhältnisse mich vollkommen kalt gelassen haben. Insgesamt habe
ich das Buch gerne gelesen, auch wenn es doch einige Schwachstellen hat.
Deswegen vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.
Hmm... am Anfang deiner Rezi dachte ich, du begeisterst mich jetzt doch nochmal dür das Buch. Ich hatte es vor ein paar Wochen mal angefangen zu lesen, und hatte ähnliche Probleme wie du, mit den langweiligen Passagen wo es um die Kinder geht. Mit denen konnte ich mich so gar nicht anfreunden und hab das Buch abgebrochen. So ein bisschen Lust hast du mir jetzt aber schon wieder auf die Geschichte gemacht. :) Vielleicht warte ich erst mal noch ab wie Teil 2 wird.
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