Donnerstag, 17. September 2015

|Rezension| "The Darkest Part of the Forest" von Holly Black

The Darkest Part of the Forest | Holly Black | Indigo | Englisch | Hardcover | ca. 12€ | Kaufen?
 
 
Children can have a cruel, absolute sense of justice. Children can kill a monster and feel quite proud of themselves. A girl can look at her brother and believe they’re destined to be a knight and a bard who battle evil. She can believe she’s found the thing she’s been made for.

Hazel lives with her brother, Ben, in the strange town of Fairfold where humans and fae exist side by side. The faeries’ seemingly harmless magic attracts tourists, but Hazel knows how dangerous they can be, and she knows how to stop them. Or she did, once.

At the center of it all, there is a glass coffin in the woods. It rests right on the ground and in it sleeps a boy with horns on his head and ears as pointed as knives. Hazel and Ben were both in love with him as children. The boy has slept there for generations, never waking.

Until one day, he does…

Hach, Prinzessin Mononoke könnte echt die große Schwester von Hazel sein :D Ich liebe den Soundtrack *-*

Holly Black. Vielen lieben sie, einige kommen mit ihr wohl überhaupt nicht zu recht, und wieder andere…nun ja, haben wahrscheinlich einige Bücher von ihr auf dem SuB, der WuLi oder auf der imaginären Liste von Büchern, die sie nicht so Recht ansprechen. Wie auch immer, ich denke, die meisten werden sicherlich schon von Holly Black gehört haben. Ob sie die Spiderwicks gelesen haben, ihr gemeinsames Buch mit Cassandra Clare oder einfach eines ihrer anderen, unzähligen Bücher. Holly Black ist bekannt für surreal, phantastische, sehr humorvolle Geschichten, die zwar nicht so richtig Sinn machen bzw. sehr sehr komisch sind, aber mit Humor und Herz bestechen.



In ihrem neustem Buch The Darkest Part of the Forest geht es um die Stadt Fairfold, die zwar in unserer heutigen Welt liegt, aber doch schon sehr besonders ist. Denn in Fairfold koexistieren gefährliche Feen und Menschen nebeneinander, die einem im dunklen, tiefen Wald, die anderen in der kleinen Stadt und in einem gläsernen Sarg liegt der schlafende Feenprinz gefangen. Abgesehen von den paar Touristen, die jedes Jahr durch die Feen getötet werden, schenkt man ihnen wenig beachten und sie leben größtenteils friedlich nebeneinander. Doch eines Tages finden die Geschwister Hazel und Ben, die in der Stadt wohnen, besagten Sarg leer….und das erste Mal in der Geschichte der Stadt, wird nicht ein Tourist, sondern ein Einwohner angegriffen.


Zu allererst muss ich sagen, dass dies wahrscheinlich kein Buch für jedermann ist, dass Holly Black wahrscheinlich nicht für jedermann ist, denn ihre Bücher haben meiner Meinung nach diese ganz besondere Atmosphäre, diesen ganz besonderen Flair, den man wirklich mögen muss, um das Buch zu mögen. Ihr Bücher wirken wie eines dieser ausgedachten Geschichten, die man als Kind gerne gespielt hat, das man als Feen und Feenjäger durch den Wald läuft, weg vor gruseligen Monstern, lachend und irgendwie doch fürchtend irgendwelche Kinderreime singend…genau das ist The Darkest Part of the Forest. Ein Buch, dass weder so richtig Fantasy, noch so richtig nicht Fantasy ist, sondern in einem phantastischen, surrealen Traum wandelt, wo man nicht so wirklich weiß, was nun echt ist und was Traum, bzw. wo sich selbst phantastisch irgendwie…real anfühlt.


Deswegen fand ich den Weltenentwurf von Black so speziell und grandios. Im Grunde nichts neues. Hinterwälderstädtchen mit bösartigen Feenwesen die im dunklen Wald Hausen. Was aber neu war, war die Atmosphäre, die das ganze Buch durchzogen hat, und die ich oben ja schon zu beschreiben versucht habe. Und die Story, die damit zusammenhing. Ich muss zugeben, das Buch konnte mich leider nicht von Anfang an mitreißen. Es brauchte ein bisschen, um in Fahrt zu kommen, was die Story angeht, da eigentlich die erste Hälfte größtenteils aus Flashbacks und eher weniger spannenden Gegenwartsschnipseln besteht. Auf diese Weise hatte man zwar sehr gut die Möglichkeit, alles zu verstehen und zu entdecken, aber viel passierte nicht. Dafür in der zweiten Hälfte aber umso mehr: So langsam setzte sich ein komplettes Bild zusammen, und man merkte, dass man all die Flashbacks etc. brauchte, damit die Story genau jetzt richtig loslegen konnte. Ich fand es klasse, wie man dachte, eigentlich wäre nun alles klar, man hätte das Puzzle vervollständigt, und dann tauchen mehr und mehr Stellen auf, wo dann doch noch ein Teil fehlt und man umso gespannter weiterliest, um es doch noch zu finden.



Die Story an sich war wirklich gut. Sie sprüht vor vielen neuen Ideen, manchmal bekannten Ursprungs, manchmal ziemlich verrückt, aber trotzdessend: faszinierend. Ich mochte diese märchenhafte, dunkle Geschichte, die aber trotzdem mit viel Humor und Herz ausgestattet war, LGBT Aspekte hatte und fesselnd war.

Dies lag vor allen an den Charakteren. Ich muss sagen, zu Beginn waren sie mir zu roh, etwas hölzern und zu oberflächlich, aber innerhalb weniger Seiten habe ich angefangen, sie lieb zu gewinnen, habe mit jedem weiteren Kapitel sie mehr ins Herz geschlossen, sodass ich am Ende ziemlich wehmütig mich verabschieden musste.


Ben und Hazel wurden für mich richtige Freunde und gehören für mich zu diesem Buch wie Holly Black als Autor. Hazel, die anfangs zu oberflächlich schien, entwickelte sich schnell zu der Heldin, dir wir alle als Kind sein wollten.  Sie war diejenige, die alle auf der Welt retten wollte. Sie war diejenige, die keine Prinzessin sein wollte, sondern ein Ritter, der Feen bezwingen wollte. Hazel hatte so viele Ecken und Kanten, aber gerade für diese Imperfektion hat man sie geliebt. Besonders schön war auch ihre Beziehung zu ihrem Zwillingsbruder. Als zweifache Schwester weiß dass keine Beziehung zu Geschwistern so 100% positiv oder negativ ist, wie es in den meisten Büchern dargestellt wird. In diesem Buch war die Beziehung der beiden facettenreich und hat sich sehr authentisch entwickelt, genau wie die beiden selbst. Sie beide haben ihre Fehler erkannt, ihre Ängste und Geheimnisse sich am Ende anvertraut, Missverständnisse behoben. Besonders in Bens Fall. Ben, der auf den Wunsch seiner Mutter zum Musikwunderkind wurde, aber Angst vor seiner Gabe hat, der auf seine kleine Schwester aufpassen will, obwohl er sich viel mehr vor dem dunklen Wald fürchtet, und der auf der Suche nach seinem Prinz Charming ist. 



Dies ist einer der wenigen Fantasystandalones die ich kenne und ich muss zugeben, dass ich das Ende wirklich gelungen fand. Wir hatten unsere Verluste, unsere Swoon-Momente und nach vielen Rätseln und Plottwist, auch unser Ende, bei dem keine Frage offen blieb, wo aber gleichzeitig auch genug Raum für die eigene Fantasy blieb.
 The Darkest Part of the Forest ist ein wundervolles, dunkles Märchen, das an einen an die Tage erinnert, als man in Kindertagen mit seinen Geschwistern oder Freunden durch den Wald gelaufen ist, Feen gejagt und Kinderreime gesungen hat, eine Zeit des Lachen, aber auch des Gruselns, dass einem Nacken saß. Das ist dieses Buch. Denn nach einem holprigen Start entwickelt sich eine fesselnde, überraschende Story mit vielen frischen Ideen und Charakteren, die einem ans Herz wachsen und irgendwo vielleicht auch an einen selbst erinnern. Ich vergebe 4,5 Sterne.

  

3 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Hört sich sehr interessant an! Ich mag das Cover und den schwarzen Einband, hat irgendiwe etwas düsteres. Ich werde mir bestimmt holen, dennoch habe ich gerade soviele Bücher am Hals, dass es wahrscheinlich noch eine Weile dauern wird :0!

    LG VintesBlog

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  3. Hört sich sehr interessant an! Ich mag das Cover und den schwarzen Einband, hat irgendiwe etwas düsteres. Ich werde mir bestimmt holen, dennoch habe ich gerade soviele Bücher am Hals, dass es wahrscheinlich noch eine Weile dauern wird :0!

    LG VintesBlog

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