Richtiges Bild folgt! | Lana: Schattenbilder | Annie J. Dean | Selfpublished | eBook | ca. 3.99€ | Kaufen?
Geplagt von Albträumen und Wahrnehmungsstörungen glaubt die 18-jährige
Lana gänzlich ihren Verstand zu verlieren, als sie von einem mysteriösen
Mann bedroht wird, den sie zuvor auf einem Gemälde gesehen hat. Doch
dann tritt der geheimnisvolle Tristan in ihr Leben und was sie von ihm
erfährt, jagt ihr mehr Schrecken ein, als all die fiktiven
Schattengestalten zuvor. Mit seiner Hilfe muss sie lernen, an ihre
Grenzen zu gehen, bis ein elementarer Kampf gegen die finsteren Mächte
der Magie alles ändert.
Kennt ihr das Gefühl, manchmal vor Büchern zu stehen, und
nicht zu wissen, wie ihr sie bewerten sollt? Weil sie so gut, so schlecht, so
einzigartig oder doch so Mainstream waren, dass es einfach zu viel oder zu
wenig zu sagen gibt. Und es gibt Bücher, die liest man, und man liest sie
gerne, und man ist in einer Leserunde und möchte mit anderen über das Buch
diskutieren, vor allem mit der lieben Autorin, aber man hat einfach keine Zeit.
Und dann ist das Buch zu Ende, und man hat weder die Zeit noch die richtigen
Worte um dieses Buch zu rezensieren. Hiermit möchte ich also nicht nur ein Buch
rezensieren, dass ich schon lange vorher rezensieren hätte sollen, sondern mich
vor allem bei der Autorin bedanken für eine tolle Leserunde, freundliche Mails
und viel Verständnis.
Ich habe das „Lana: Schattenbilder“ für eine Leserunde auf
Lovelybooks gewonnen. Lange Zeit habe ich gebraucht, bis ich endlich die Zeit
gefunden habe, mich in die einzigartige und ungewöhnlich gut ausgearbeitete Welt
von Lana zu begeben. Als ich es endlich getan hatte, habe ich sehr schnell
festgestellt, dass ich sie nicht mehr verlassen möchte.
In dem Buch geht es um das Mädchen Lana, deren Leben
momentan wirklich ein bisschen schräg läuft. Sie sieht so ein seltsames Gemälde,
wird daraufhin von einem unheimlichen Mann verfolgt, immer wieder angegriffen
und dann taucht auch noch sein mehr oder wenig geheimnisvoller Kerl namens
Tristan auf…..Wer glaubt, hier nur wieder ein gängiges Klischeebuch einer mäßig
talentierten Indie-Autorin vor sich zu haben, der irrt sich.
Ich selbst war überrascht, wie überaus qualitativ und
flüssig sich Deans Schreibstil las. Natürlich, Dean ist eine Indie-Autorin und
hat kein vergleichbares Lektorat oder Korrektur bekommen, was man natürlich an
einigen holprigen Stellen merkt…aber ich persönlich kann weder über
Rechtschreibfehler, noch über Grammatikfehler und schon gar nicht über
gravierende Logikfehler berichten. Das Buch hat keinen Schreibstil, an den man
sich für immer erinnern wird. Ich glaube nicht mal, dass ich ihn wiedererkennen
würde, aber er liest sich flüssig, kann mir das gedruckte veranschaulichen und
Bilder in meinem Kopf entstehen lassen. Der Schreibstil konnte mich zum lachen
bringen und mich traurig stimmen, und hat mich stets gefesselt. Ein sehr
solider Schreibstil, den wir hier finden.
Auch die Geschichte um Lana und Tristan hat mir ziemlich gut
gefallen. Lana ist eine tolle Protagonistin, die überraschend lebensnahe und
greifbar war. Ich konnte die meisten ihrer Entscheidungen und Gedanken wirklich
gut nachvollziehen, auch wenn einige Dinge wirklich etwas seltsam waren.
Wahrscheinlich ist es aber einfach so, dass man auch mal Entscheidungen trifft,
die einem anderen wohl eher weniger intelligent erscheinen, aber damit kann man
leben, außerdem kommt es bei Lana nicht annährend so häufig vor, dass man vor ihr
genervt sein könnte. Gegen Ende des zweiten Drittels (so ca. auf Seite 250 oder
so) trifft sie sogar eine Entscheidung, die ich unglaublich erwachsen und reif
finde. Wirklich, ich glaube das war die Stelle, wo ich Lana am meisten
bewundert habe. Das war eine Sache, die ihr etwas Eigenes gegeben hat, sie mal
etwas abgehoben hat.
Mit Tristan und mir war es nicht ganz so glücklich. Wir
haben uns getroffen, ich fand ihn sympathisch, ganz freundlich, aber eigentlich
war er mir jetzt nicht so wichtig. Tristan spielt eine ziemlich wichtige du zentrale
Rolle in dem Buch, sagen wir es so: Eine verbindende Rolle. Und natürlich haben
wir auch hier eine obligatorische Liebesgeschichte. Aber …ich weiß es nicht,
für mich war Tristan nicht so einzigartig, oder so wichtige oder so toll, dass
ich mit diesem Ende zufrieden bin. Liebe Annie, du weißt ja warum :D (Und ich
denke, die meisten meiner Leserundemitglieder hassen mich dafür xD)
Aber alles in einem waren sie alle zusammen, alle Figuren,
die auftauchen, ein sehr starkes Ensemble, das mir viel Freude bereitet hat.
Ich glaube, es bringt nicht viel, nun die einzelnen Fehler aufzuzählen. Seien
wird doch ehrlich: Es wird IMMER Figuren geben, die parallelen zu anderen
Figuren haben, und es wird IMMER Figuren geben, die einem unsympathisch sind
oder die man nicht mag. Natürlich trifft das auch hier zu, es gibt Figuren mit
Parallelen, Figuren, die zu blass sind und Figuren, die man nicht mag. Aber
trotzdem, alle Figuren zusammen, die Charaktere als Gesamtbild machen für mich
unglaublich viel aus. Und Dean hat hier wirklich schöne Verknüpfungen, Interaktionen,
Verbindungen und Überraschungen eingebaut, sodass man viel Spaß mit den Figuren
haben kann, wenn man bereit ist, über kleine Fehler hinwegzusehen.
Zu der Story möchte ich gar nicht so viel sagen. Momentan lautet meine Devise: Am besten weiß
man so wenig wie möglich, dann kann man nur noch mehr überrascht werden. So war
es auch bei mir. Ich wusste nur, dass es um ein gruseliges Gemälde gehen würde.
Und aus dieser kleinen Ausgangsszene, das Lana ein gruseliges Gemälde sieht…..hat
Dean wirklich etwas unglaublich großes gemacht. Ich war sehr überrascht, wie
schnell und logisch und spannend sie es geschafft hat, aus einer kleinen, fast
schon eindimensionalen kleinen Welt, eine große, komplexe, eigene Welt
aufzubauen, mit Regeln und Bräuchen, sogar einer eigenen Sprache. Ich bewundere
Autoren, die eigene Welten erschaffen können. Die sich ihr eigenes Universum
bauen, und dort alles so ist, wie sie es sich überlegen. Deswegen lese ich
Fantasy und Dystopien so gerne. Und auch das Buch von Annie, denn auch sie hat
mir erzählt, dass sie deswegen angefangen hat, zu schreiben. Um sich ihre
eigene Welt zu errichten. Ich kann ich sagen, und ob ihr mir glaubt oder nicht,
ich finde das Annie das sehr gut hinbekommen hat. Ich mochte ihre Welt, hatte
am Anfang sogar richtig Angst, dass wir gar nicht mehr Zeit haben würden, sie
ausreichend zu erkunden. Ich mochte die Regeln, die Geheimnisse, die Welt an
sich, ohne euch jetzt sagen zu wollen, um was für eine Welt es sich handelt.
Ich mochte die Storyline, und das ich an einer Stelle sagen
konnte „Ha! Ich hab’s doch gewusst!“ und ich mochte es, dass ich trotzdem sehr
überrascht war. Versteht mich nicht falsch, ich möchte Annies Buch nicht in den
Himmel loben, denn so gerne ich sie als Person mag, so gut war ihr Buch leider
doch nicht. Es war nicht perfekt und hat mich auch nicht umgehauen, aber es hat
mich gefesselt. Es hat mich in einer Zeit, in der ich viel Stress hatte fesseln
können. In Annies Welt zwischen den Seiten konnte ich verschwinden und in einer
anderen Welt wandern, konnte mit Lana das Geheimnis dieser Welt entdecken und
habe mit ihr gelacht und gelitten. Das Buch hat mich auf seine imperfekte und unglaublich
sympathische Art überzeugt. Und gefesselt, so sehr gefesselt, dass ich
sehsüchtig auf den zweiten Teil warte.
Wer also mit kleinen Fehlern leben kann, solange der Rest
stimmt, der sollte der lieben Annie und ihrem Buch eine Chance geben. Ich
bedanken mich recht herzlich bei der lieben Annie für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars
und entschuldige mich für die etwas verspätete Rezension :)
Hi :-)
AntwortenLöschenDie Rezension ist echt richtig, richtig toll & gut! Das Buch hört sich toll an und ich werde es auf meine Wunschliste setzen. :-)
Ich finde, dass du einen sehr schönen Blog hast und bin direkt Follower geworden.
Liebe Grüße,
Sarah