Die 16-jährige Maya und ihr ein Jahr älterer Bruder Lochan kümmern sich
um ihre drei jüngeren Geschwister, während ihre Mutter sich dem Alkohol
und ihrem Liebhaber zuwendet. Verzweifelt versuchen die beiden, ihre
Familie zu erhalten, und kommen sich dabei immer näher. Sie spüren, was
der andere denkt und fühlt, geben sich Halt und sind sich gegenseitig
Trost. Eines Tages wird mehr aus ihrer Beziehung. Maya und Lochan
wissen, dass sie etwas Verbotenes tun, aber ihre Gefühle sind stärker,
und sie können nicht mehr ohne den anderen sein.
Das Buch „Forbidden“ von Tabitha Suzuma beschäftigt sich mit
einer unglaublich schwierigen Thematik. Inzest. Dafür, dass ich eigentlich gar
nicht so gerne Contemporary Romane lese, musste ich für die Challenge ganz
schön viele lesen :D Mit „Every Day“ und „Love Letter to the Dead“ hatte ich
ebenfalls zwei ziemlich schwierige Themen, die mich aber mit viel Feingefühl
und Schreibkunst, vor allem aber durch starke und sympathische Charaktere
verzaubert haben. „Forbidden“ kommt wohl mit dem schwierigsten Thema überhaupt
daher: Inzest. Geschwisterliebe. Dazu noch Familienprobleme. Alkoholmissbrauch.
Desinteressierte Eltern.
Viele meinten, das Buch wäre ziemlich gut. Dem kann ich
eigentlich zustimmen. Das Buch ist wirklich ziemlich gut geworden. Es ist eine
unglaublich herzzerreißende und traurige Liebesgeschichte, die sehr tiefgründig
und zerreißend erzählt wird. Sie ist weder flach, noch überzogen, sondern sehr
authentisch und traurig.
Aber vielleicht war
dass das Problem. Ich persönlich konnte mit der Traurigkeit in diesem Buch
nicht umgehen. Das Buch kratzt, beißt und schlägt um sich. Das Buch reißt sich unser
Herz aus der Brust und lässt uns nach dem Ende zerrissen und etwas verstört
zurück. Einerseits natürlich wegen der ganzen Traurigkeit in diesem Buch. Ich
weiß, es gibt viele Momente der Liebe, und die Stärke zeigen, aber, ich weiß
nicht ob es an mir lag, aber dieses Buch hat mich eigentlich nur in einen
kleinen Sog der Traurigkeit gezogen. Ich hab vor dem Buch gesessen und mir nur
gewünscht, dass es endlich besser wird, das etwas schönes passiert, einfach
dass das Buch nicht immer so traurig bleibt. Denn die Traurigkeit war für mich
immer am präsentesten. Als wolle das Buch einem nicht ein bisschen Hoffnung zugestehen.
Das lag natürlich auch an der von vorne herein zum scheitern
verurteilten Liebesgeschichte. Zwei Geschwister, die sich in einem verkorksten
zu Hause zusammenraffen, um die restlichen Geschwister großzuziehen und ihnen
ein richtiges Heim zu bieten. Hier fing es schon an: Irgendwie konnte die
Charaktere mich nicht für sich gewinnen. Sie taten mir unendlich leid, ich habe
ihre Momente der Zerrissenheit und
Verzweiflung geteilt, habe mit ihnen Gefühlt und Gehofft. Aber meine
Beziehung zu den Charakteren hatte immer nur etwas oberflächliches, etwas, was
einen gerade so beim Buch hält.
Auch hat mir manchmal einfach die Spannung gefehlt. Ich weiß
nicht, aber egal, wie viele Leute mir sagen, wie schön das Buch ist, ich kann
mich einfach nicht damit anfreunden. Es ist nicht so, dass ich es nicht
sehen…wie wichtig und aufklärend und neutral das Buch mit dem Tabuthema Inzest
umgeht. Ich habe die starken Emotionen bemerkt, und das Buch hat mich wirklich
sehr zerrissen zurück gelassen und mich verstört, ja, ich HABE sehr viel
darüber nachgedachte…aber eigentlich war ich nur froh, dieses Buch beendet zu
haben. Es war für mich eher ein Kampf, als hätte das Buch krallen und wollte
unbedingt sich an mir festkrallen, als müsste ich unbedingt ihm meine vollste
Aufmerksamkeit schenken, als müsste ich es ehren. Keine Ahnung was es war, denn
mit dem Thema kann ich eigentlich ziemlich gut umgehen, vor allem, da mir die
authentische Aufmachung gefallen hat.
Ich weiß nicht, ob es an mir lag, aber ich werde dieses Buch
nicht bewerten. Vielen Menschen bedeutet dieses Buch viel, und ich kann ihre
Meinungen durchaus nachvollziehen. Es ist auch noch so, dass ich dieses Buch
nicht leiden kann, aber irgendwie hat unsere Beziehung nicht funktioniert. Sie
war zu brutal und traurig, und im Endeffekt habe ich das Buch, trotz des
wirklich guten Inhalts, nicht genießen können.
Würdest du dein Leben aufgeben, um das eines anderen zu übernehmen?
Leila hat Tess nie zuvor getroffen.
Doch sie weiß mehr über sie als irgendjemand sonst.
Tess hat Leila nie zuvor getroffen.
Doch wenn sie unbemerkt aus der Welt scheiden will,
muss sie Leila ihr Leben anvertrauen.
Zu Beginn ist es leicht für Leila, sich online als Tess auszugeben.
Niemand durchschaut ihr Spiel.
Doch wie lange lässt sich eine solche Lüge aufrechterhalten?
Okay, nehmen wir uns einmal dieses hypothetische Dilemma vor: Eine Frau
leidet an einer Krankheit, die an und für sich nicht lebensbedrohlich
ist, aber ihre Lebensqualität stark einschränkt und auch nicht heilbar
ist. Nach reiflicher Überlegung kommt sie zu dem Schluss, ihrem Leben
ein Ende zu setzen. Aber sie weiß, dass sie damit ihrer Familie und
ihren Freunden großen Kummer bereiten würde und handelt daher nicht.
Dennoch wünscht sie sich verzweifelt den Tod und an dieser Einstellung
ändert sich auch über die Jahre nichts. Irgendwann kommt sie zu dir und
sagt, ihr sei ein Weg eingefallen, wie sie ihren Plan in die Tat
umsetzen kann, ohne ihre Familie und ihre Freunde unglücklich zu machen,
aber dafür brauche sie deine Hilfe. Was würdest du tun? Würdest du ihr
helfen?
Dieses Buch. Oh nein, das ging gar nicht.
Es braucht wirklich viel, damit ein Buch mir nicht gefällt.
Ich habe eigentlich eine ziemlich hohe Schmerzensgrenze. Ich versuche einfach
immer, das Beste noch in Büchern zu sehen, über all positive Aspekte zu suchen,
aber bei diesem Buch hatte ich da wirklich Mühe.
Die Geschichte um Tess und Leila klingt wirklich ziemlich
interessant, ich weiß. Sie klingt nach einer Mischung aus…ja, einem Thriller,
aber mit einer guten Prise Emotionen, da es ja Gründe geben muss, warum Leila
das Leben von Tess übernimmt.
Emotionen? Naja. Am Anfang des Buches sagt die gute Leila
“dass sie alles möglichst sachlich und neutral wiedergeben möchte” (oder so). Und
was soll ich sagen, diese Antwort ist Programm. Leider war das Buch unglaublich
sachlich und emotionslos geschrieben, dass es mich wirklich geschockt hat. Es
war, als würde ein Roboter Leilas Geschichte erzählen, als wäre es der Autorin
auch irgendwie egal, möglichst spannend zu schreiben. Sicher, manche
Schreibstil, die sehr nüchtern oder gar schon emotionslos monoton geschrieben
sind, haben ihren eignen, besonders Reiz. Dieses hat das Buch für mich nicht,
vielleicht weil es diesen Reiz wirklich nicht hat, oder ich ihn nicht erkannt
habe.
Leila war eine unglaublich unsympathische Protagonistin.
Während der ersten 150 Seiten, während des Kennenlernens zwischen ihr und Tess
schilderte. Sie hat sehr viele Dinge ständig wiederholt, emotionale Dinge
sachlich und monoton wiedergegeben und dabei viele gute Ansätze zerstört. Denn
das Leben von Tess an sich ist wirklich interessant, ich mochte Tess, ihr
Ansichten und ihre Person an sich. Bei ihr und in der Story steckten so viele
gute Ansätze, die leider ungenutzt blieben, weswegen das Buch für mich leider
nur einen Stern verdient.
Forbidden gehört zu einem meiner Leiblingsbücher <3 Allerings kann ich vollkommen verstehen, weshalb es dir nicht ganz so zugesagt hat... Aber vielleicht ist genau das, das, was ich gerne daran mochte... ;)
AntwortenLöschenNaja gut, von Ich bin Tess wollte ich sowieso schon die Finger lassen, aber die Meinung hast du jetzt auch noch gut bekräftigt ;)
Liebe Grüße
Chrisi