Mittwochmorgen, erste Stunde. Kalte Novemberluft schneidet mir in meine Hände, die grauen Handschuhe liegen wie gewohnt zufälligerweise noch zu Hause und der eiserne Lenker meines Fahrrads macht das ganze nicht gerade besser. Mit schläfrigen Augen, zerzaustem Haar, das unter meiner schwarzen Mütze herausfällt, an welche ich dieses Mal glücklicherweise gedacht, mache ich mich zusammen mit meiner Klasse auf den Weg ins Planetarium. In unseren Gesichtern die gewohnte Demotivation, in unserem Herzen brennt der Hass stärker als die Kälte in den Fingern (oder zumindest reden wir uns dass ein). Wer kommt auf die blöde Idee, an einem Novembermorgen den Astronomierunterricht in ein meilenweitentferntes Planetarium zu legen?
Mit dem Rest meiner Klasse stampfe ich durch den nicht vorhanden Schnee, schiebe mein altes, rostrotes Fahrrad neben mir her und möchte mir am liebsten selbst eine reinhauen, dafür, dass ich so sozial bin, und nicht schon vorfahre.
Endlich erreichen wir das kleine Planetarium, stolz als hätten wir es gerade über die Alpen geschafft, verschwitzt unter den 3 Winterjacken und trotzdem eiskalt. In unseren Augen das Verlangen nach einem geheizten Raum. Schnell betreten wir das Planetarium...und bemerken, dass der Temperaturunterschied nicht vorhanden ist. Ein Blick auf unsere Lehrerin genügt. Die Heizung ist kaputt. Wie sollte es auch anders sein?
Nachdem wir uns also mehr oder weniger gestapelt als gesetzt haben, mit klebenden Winterjacken auf alte Holzstühle, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie mein Gewicht halten können, beginnt unserer Lehrerin zu sprechen. Meine Motivation geht gegen null. Das Licht auch. Und auf einmal sitzen wir um dunkeln, einige Mädchen kreischen übertrieben, ich übrgens auch, um die Sache etwas interessanter zu machen, und dann beginnt auch schon der Vortrag, dem wir uns nun 90 Minuten hingeben dürfen. Im stockdunkeln. Hätte ich mal ein Kissen mitgenommen.
"Meine lieben Schüler, heute beschäftigen wir uns mit Mondphasen"
Die seltsamen Laute die wie eine Laolawelle durch die Reihen laufen sprechen für sich. Ich allerdings bin merkwürdiger Weise gespannt. So wartet doch in meinem Rucksack noch meine aktuelle Lektüre auf mich, in der es um zwei schwimmende Zwillinge, einen Fluch, und auch ein bisschen um die Mondphasen geht.
"Als Mondphasen bezeichnet man die wechselnden Lichtgestalten des Mondes. Sie entstehen durch die perspektivische Lageänderung seiner Tag-Nacht-Grenze relativ zur Erde während seines Erdumlaufes. Gebräuchlich ist die Einteilung in vier Viertel von je ungefähr einer Woche Länge."
Durch das Halbdunkeln hören wir die vertraute Melodie eines hochfahrenden lenovo Laptops und kurz darauf leuchtet der Bildschirm links neben mir auf. Meine Lehrerin beginnt, zusammhangslos Sachen anzuklicken, während wir alle uns das lachen verkneifen, als der Pfeil auf einem Rote-Rosen-Hintergrund hinundhertanzt. Irgendwann springt ein Junge aus der hinteren Reihe auf, geht zu unserer Lehrerin, deren Grad an Verzweiflung bis ins unermessliche steigt, tippt hackt schnell was in den Laptop und ein Bild öffnet ich.
"Hier habe ich den Mond im Zusammenhang mit der Erdumlaufbahn noch einmal veranschaulicht"
Mehr oder weniger interessiert schauen wir uns die Abbildung an. Eigentlich ziemlich interessant, auch, wenn wir vergeblich auf eine nähere Erläuterung warten. Wahrscheinlich ist diese einfach zu offensichtlich. Oder so kompliziert, dass unsere Lehrerin uns nicht zutraut, es zu verstehen. Wahrscheinlich hat sie Recht. Oder sie weiß es selbst nicht.
"Man unterscheidet die Mondphasen folgendermaßen:
Neumond,
Vollmond und die beiden Halbmonde
bezeichnet man als Hauptphasen.
Im scheinbaren Widerspruch zur
allgemeineren Bezeichnung Halbmond – das ist die Halbphase
– beziehen sich Astronomen
auf den vollen Zyklus des Mondes und nennen die zunehmende Halbphase erstes Viertel,
die abnehmende dementsprechend letztes Viertel.
Der zunehmende Mond ist vor allem am
Abendhimmel
bzw. in der ersten Nachthälfte zu sehen, der abnehmende am Morgenhimmel
Vor dem ersten und nach dem letzten
Viertel erscheint der Mond als Mondsichel.
Wenn sie am Abendhimmel erstmals nach Neumond als ganz
schmale Sichel sichtbar wird, spricht man vom Neulicht,
bei ihrer letzten Sichtbarkeit am Morgenhimmel zirka zwei Tage vor Neumond vom Altlicht."
Zugegeben, dass war ziemlich viel Input, aber dass Thema begann mich zu interessieren. Vielleicht würde ja auch noch die Symbolik und Bedeutung des Mondes angesprochen. Irgendwie ja schon cool, wenn das Unterrichtsthema auf deine aktuelle Lektüre zurückgereift. Oder zumindest ein Grund, der dich selbst zum zuhören motiviert.
"Der Mond wird bei seiner Wanderung um die Erde von der Sonne beschienen.
Da er nicht von selbst scheint, ist somit stets nur eine Hälfte von ihm
beleuchtet. Je nach der Position, die wir zu der beleuchteten Hälfte
des Mondes haben, sehen wir unterschiedlich viel von dieser beleuchteten
Hälfte"
Ich spüre, wie meine Aufmerksamkeit dann doch langsam fällt. Ein Bild oder eine Diskussion zum Thema SuB oder wie toll doch Warner ist würde doch viel spannender ausfallen. Vielleicht sollte ich mein Handy rauskramen und versuchen ein bisschen darauf zu lesen. Blöd nur, dass das in der fast vollkommen Dunkelheit des Raumes auffallen würde.
"So, ich möchte euch noch ein paar Grafiken zu den Mondphasen zeigen. Das Thema ist nun wirklich nicht Stoff der 10. Klasse, aber ich fand es als Einstieg ganz gut. Weiter werden wir uns damit aber nicht beschäftigen"
Enttäuschung legt sich über mich, während meine Klassenkameraden mehr oder weniger gleichgültig murmeln. Da hat man schon mal ein einigermaßen interessantes Thema gefunden, da wird es gleich schon wieder verworfen. Typisch.
Ein weiteres Mal springt der Junge aus der hinteren Reihe auf und hilft unserer Lehrerin beim weiterschalten des Bildes. Wieder wird es leuchtend an die gewölbte Decke des Planetariums geworfen. Es handelt sich diesmal zuerst um eine bewegte Grafik und ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen, der immer noch eiskalt ist.
Die Grafik bleibt ein paar Minuten oben an der Decke und es wirkt fast, als würde der wirkliche Mond auf und ab gleiten. Kurz darauf wird es wieder schwarz, der Junge erhebt sich ein drittes Mal mit einem genervten stöhnen, dass Mädchen neben mir verkneift sich ein lachen, was wohl bedeutet, dass sie schon erfolgreich bei identifizieren des Jungens war, und das letzte Bild erscheint.
"Das wären nochmal alle Mondphasen. Bitte lernt das, was wir dieses Mal über den Mond gelernt haben, bis zur nächsten Stunde auswendig. Damit könnt ihr euch schnell eine gute Note holen"
Natürlich, vor allem weil wir doch auch so super mitgeschrieben haben.
"Zu guter Letzt möchte der Leiter des Planetariums euch noch einen Mondphasenkalender schenken. Lernt dort bitte auch noch die Werte für die nächsten zwei Wochen auswendig. Wir wollen den Test ja nicht zu einfach machen"
Und wir wollen ja auch nicht, dass die Schüler Langweile bekommen könnten zu Hause, füge ich im Stillen hinzu.
Kurz darauf geht das Licht an, ich kneife die Augen zu und muss mehrmals heftig blinzeln, bevor ich wieder richtig sehen kann. Meine Klassenkameraden sehen ziemlich verschlafen auf, ein Junge rüttelt schnell einen anderen wach und ein kichern geht durch die Klasse. Dann kommt ein Mann herein, ich schätze ihn auf ungefähr fünfzig Jahre. Mit gebeugten Rücken und zitternder Hand, als hätte er Angst, wir könnte sie ihm ausreißen, geht er durch die schmalen Reihen und drückt jedem von uns einen Kalender in die Hand. Als wäre es das spannendeste auf der Welt fange ich an, ihn zu studieren, bevor unserer Lehrerin den Unterricht fortsetzt.
- Der vorherige Text entsprang meine eigenen Fantasy und hat keinerlei Ähnlichekeit mit unserem "wirklichen" Astronomielehrer und dem Unterricht -
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Meine Frage an euch:
Welche Mondphase ist euch am sympathischten und welche Bedeutung hat der Mond für euch?
Mit der Beantwortung dieser Frage habt ihr die Chance, eines von drei Exmplaren des Buches "Du oder Sie oder Beide" von Maike Stein zu gewinnen. Was ihr dafür tun müsst:
Ihr findet unter jedem unserer Beiträge eine Frage oder eine kreativere
Aufgabe (die Frage direkt unter dem Post ;)). Es ist auf jeden Fall
immer eure eigene Meinung gefragt. So könnt ihr im Verlauf der Blogtour
bis zu 10 Lose sammeln, indem ihr unter den jeweiligen Posts
kommentiert.
Ihr habt bis 5 Tage nach dem Ende der Blogtour, also bis zum 25. November, Zeit zu kommentieren. Am darauffolgenden Tag, also am 26. November, werden die drei glücklichen Gewinner auf allen beteiligten Blogs in Form eines Postes bekanntgegeben. Nun habt ihr 5 Tage lang Zeit euch bei Jule über die Mailadresse foxylove@gmail.com zu melden und ihr eure Adressen mitzuteilen. Sollte sich jemand innerhalb dieser Frist nicht melden wird das Buch noch einmal neu ausgelost.
Und das Kleingedruckte und die Teilnahmebedingungen:
1) Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein oder eine Einverständniserklärung der Eltern haben.
2) Gewinnen kann jeder, der seinen Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz hat oder dort eine Adresse besitzt, an die das Buch versendet werden kann.
3) Da Jule den Gewinn versenden wird, werden die Adressen nur an sie gegeben und sie löscht sie nach dem Versenden der Bücher sofort.
4) Für auf dem Postweg verlorene Bücher kann keine Haftung übernommen werden.
5) Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
6) Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ihr habt bis 5 Tage nach dem Ende der Blogtour, also bis zum 25. November, Zeit zu kommentieren. Am darauffolgenden Tag, also am 26. November, werden die drei glücklichen Gewinner auf allen beteiligten Blogs in Form eines Postes bekanntgegeben. Nun habt ihr 5 Tage lang Zeit euch bei Jule über die Mailadresse foxylove@gmail.com zu melden und ihr eure Adressen mitzuteilen. Sollte sich jemand innerhalb dieser Frist nicht melden wird das Buch noch einmal neu ausgelost.
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1) Ihr müsst mindestens 18 Jahre alt sein oder eine Einverständniserklärung der Eltern haben.
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Die bisherigen Beiträge:
3. Mondphasen bei mir
Morgen geht es weiter bei:
Mara von Wonderful-ne-books mit einem Interview der Autorin!
Uff xD Also ich saß hier gerade eine Weile und hab deinen Post studiert. Das muss sicher eine Menge Arbeit gewesen sein, das alles aufzuschreiben bzw. die Quellen zu sammeln, Respekt...just a little bit *sing* Naja. a big bit..ach, egal xD Ich fand das jedenfalls sehr lehrreich :D Dieses GIF, was sich bewegt sieht aus wie von Galileo :D Also, welche Mondphase...also ehrlich gesagt bedeutet mir der Mond nicht wirklich etwas...haha, lame, ja! Die Mutter einer Freundin von mir lebt nach einem Mondkalender und ich muss dann immer ein bisschen lachen, weil ich das so...naja, seltsam finde. Aber, wenn Leute daraus Kraft schöpfen ist das ja super. Ich mag am liebsten den Vollmond. Ich finde, der hat so etwas unheimliches an sich und ich verbinde damit irgendwie die ganzen coolen, fiktiven paranormalen Kreaturen...ich glaube außerdem, dass ein Vollmond irgendwie inspiriert, weil die Szenerie so schön ist. Jedenfalls geht es mir oft so, weil ich eine Nachteule bin :D Ansonsten ist mir der Mond echt egal, auch, wenn ich heute viel über ihn gelernt habe xD
AntwortenLöschenHaha, das freut mich aber xD Dachte nicht, dass sich dass wirklich alles einer durchliest (Irgendwie fällt mir gerade auf, wie geil es wäre, wenn eine AutorIn dass im Interview oder so sagen würde...okay, bei manchen wäre es aber auch echt die Wahrheit...okay, man, ich komm vom Thema ab xD)
LöschenJa, ich weiß was du meinst. Irgendwie klingt die Frage auch etwas...ähhh..naja, nicht wirklich gut :D Aber hey, lasst uns all spirituell denken!
Wie kann man denn nach einem Mondkalender leben? :D Irgendwie kann ich mir da gerade nicht drunter vorstellen...werde mal googeln gehen :D
Ja, da stimme ich dir zu. Eigentlich ist mir der Mond auch ziemlich..naja, Latte, aber der Vollmond hat schon was an sich, glücklicherweise gehöre ich aber nicht zu den Menschen, die beim Vollmond schlecht schlafen und so.
Ja...ich glaube, mit dem Mond ist es wie mit...hmm...Socken: Sie scheinen ganz natürlich, aber wenn sich näher damit beschäftigt, dann wird es spannend (was aber irgendwie nicht auf die Socken zutrifft, aber du weißt was ich meine, oder? xD). Vielleicht lernen wir ja den Mond zu schätzen, wenn er eines Tages beschließt, zu explodieren oder so.
Okay, ich laber schon wieder zu viel, like ever, (siehe Post oben :D). Aber ich freue mich über dein Antwort und drücke dir die Daumen für ein Exemplar des Buches :)
Eine AutorIn *hust* Haha xDD
LöschenIch find die Fragen eigentlich echt gut :D Ich stalke eure Blogtour ja schon seit Tag eins und fand bisher alle Beiträge sehr kreativ. Besonders, weil ihr ja alle zweimal an der Reihe seit :) Ich weiß ja selber, wie viel Arbeit dahinter steckt.
Pass auf, das ist so geil xD Ich hoffe, die liest das hier niemals, ne xD Die hat so nen Kalender mit den Mondphasen und dann steht da immer so was bei wie, ein Vollmond ist der perfekte Tag, um Wäsche zu waschen oder ein abnehmender Mond ist ein Tag, an dem man backen sollte xDD Ich muss allein beim Tippen schon wieder so lachen :D Die glaubt halt wirklich so fest daran...uff. Als ich mal da war, meinte die auch so: Nein, heute essen wir kein Gemüse, der Mond steht ungünstig :D Kein Scherz xD
Der Vergleich mit den Socken ist auch sehr geil :D
Und danke! :D Ich stalke einfach fleißig weiter, dann stehen die Chancen gar nicht so schlecht :D Aber so oder so, hab ich jetzt ja schon einiges gelernt :)
Hallihallo,
AntwortenLöschenwas für ein toller Beitrag, da hast du dir ja richtig viel Mühe gemacht :-D Das finde ich echt toll.
Ich folge auch direkt mal deinem schönen Blog :-)
Also ich finde den Vollmond am schönsten, einfach, weil er so wunderschön aussieht, wenn er in einer wolkenlosen Nacht so riesig und geheimnisvoll am Himmel hängt. Er leuchtet so schön und ich mag es, im Mondlicht spazieren zu gehen, dass ist immer so schön.
Ich persönlich glaube ja nicht an den Einfluss des Mondes, aber meine Mutter steht auch auf Mondkalender und diesen ganzen Firlefanz... aber naja, jeder wie er sich wohlfühlt :-)
Liebe grüße
Jana von http://lunasleseecke.blogspot.de
Hallo :)
AntwortenLöschenWow, toller Beitrag. Das war sicher eine Menge Arbeit. Also ich finde den Vollmond am schönsten, weil er in der Nacht sehr hell am Himmel leuchtet und viel Licht spendet. Noch schöner ist es, wenn dann auch noch Sterne am Himmel sind und keine Wolke den Mond verdeckt. Ich persönlich glaube nicht an den Einfluss oder die Kraft des Mondes auch wenn ich das Thema ganz interessant finde.
Liebste Grüße
Lena
Hey,
AntwortenLöschentoller Post! Und übrigens: Ich liebe, liebe, lieeeeeebe deinen Hintergrund ♥. Muss dich gleich mal deswegen abonnieren! - nee, auch wg dem Inhalt natürlich ;)
Zurück zum Mond, hmmm, ich hab nicht wirklich einen Bezug zum Mond. Ich finde es aber toll, wenn er nachts in mein Zimmer scheint, also in der *kurz hochscroll* ähh, im 2. Viertel, gibt's das? Ach egal, kurz vor oder bei Vollmond. Aber nur, wenn er nicht zu hell ist und ich fast denke, dass es Tag ist :D
lg. Tine =)