Freitag, 16. Oktober 2015

|Rezension| "Incarnate" von Jodi Meadows

Incarnate | Jodi Meadows | Katherine Tegen Books | Englisch | eBook | ca. 4€ | Kaufen?
  

New soul

Ana is new. For thousands of years in Range, a million souls have been reincarnated over and over, keeping their memories and experiences from previous lifetimes. When Ana was born, another soul vanished, and no one knows why.

No soul

Even Ana’s own mother thinks she’s a nosoul, an omen of worse things to come, and has kept her away from society. To escape her seclusion and learn whether she’ll be reincarnated, Ana travels to the city of Heart, but its citizens are afraid of what her presence means. When dragons and sylph attack the city, is Ana to blame?

Heart

Sam believes Ana’s new soul is good and worthwhile. When he stands up for her, their relationship blooms. But can he love someone who may live only once, and will Ana’s enemies—human and creature alike—let them be together? Ana needs to uncover the mistake that gave her someone else’s life, but will her quest threaten the peace of Heart and destroy the promise of reincarnation for all?

Haha, eine kleine Schnulze passt doch auch mal ganz gut^^ Irgendwie mag ich das Lied, aber wenn man es zuoft hört, kann es einem echt auf den Keks gehen :D



In der Masse von Dystopien gehen oftmals die Dystopien verloren, die nicht durch Aktion, Bekanntheit oder eine brillante Idee glänzen, sondern die einfach ein solides Buch bilden, dass man nicht gelesen haben muss, dass aber die Kraft hat, den einen oder anderen zu begeistern. Ich würde sagen, auch wenn Icarnate nicht unbedingt die unbekannteste Dystopie ist, so gehört sie doch zu den Büchern, die vielleicht auf der Wunschliste oder dem SuB schlummern, die aber nie wirklich gelesen werden. Ich freue mich umso mehr, dass ich nun die Zeit gefunden habe, Incarnate eine Chance zu geben.


In dem Buch geht es um die achtzehnjährige Ana. Ana lebt in einer Welt, in der seit fünftausend Jahren immer wieder dieselben eine Million Seelen wiedergeboren werden, sie allerdings ist eine Newsoul, was bedeutet, dass ihre Seele das erste Mal aufgetaucht ist. Dafür ist eine andere Seele verschwunden. Aufgezogen in Hass und Verachtung macht sich Ana nun auf den Weg in den Hauptstadt dieser Welt, um endlich herauszufinden, warum dies geschehen ist.


Die Grundidee von Incarnate ist solide und gut durchdacht. Wir haben eine Welt, die man sich gut vorstelllen kann und in der man sich wohl fühlt. Ich persönlich bin ein Mensch, der zwar nicht wirklich an Esoterikzeug glaubt, aber ich finde Reinkarnation und Seelenwesen und alles was damit zu tun hat unheimlich faszinierend. Genau deswegen fand ich es so schön, dass Meadows sich die Mühe gemacht hat, die Welt möglichst durchdacht und plausibel erscheinen zu lassen. Meiner Meinung nach hat sie das geschafft, schließlich bekommen wir eine Hintergrundgeschichte zur Welt, ein Rechtssystem und sogar eine eigene Religion. Insgesamt harmoniert dies alles gut zusammen und erschafft eine mehrdimensionale Welt.


Der Hauptkonflikt der Geschichte liegt auf jeden Fall bei der Protagonistin, Ana, die herausfinden möchte, warum sie existiert. Offensichtlich, dass dies nach einer gut charakterisierten Hauptfigur schreit. Was Ana angeht, bin ich mir nicht so sicher. Ich muss sagen, dass ich ihre Entwicklung bemerkenswert finde. Meadows hat es geschafft, mich davon zu überzeugen, dass diese Entwicklung plausibel und natürlich ist und nicht gekünstelt wirkt. Ana verwandelt sich nicht in zwei Seiten vom Mauerblümchen zur Bad Ass Queen, sondern entwickelt sich durch das ganze Buch hindurch von einem unglaublich ängstlichen und verschüchterten Mädchen zu einer mutigen jungen Frau. Leider bedeutet das auch, dass man ein bisschen Zeit braucht, bis man Ana vertragen kann, denn am Anfang ist sie wirklich….nervig. Sie ist unglaublich naiv, verschüchtert und hat weder Humor noch sonst irgendwie eine große Bandbreite an Emotionen, und das macht sie einfach nervtötend. 
Glücklicherweise ist das nicht lange der Fall, und auch wenn wir mit Ana kein Meisterwerk eines Charakters haben, so merkt man doch schon, dass Ana einem ans Herz wächst und man sie schon irgendwie mag am Ende des Buches.


Leider hat Meadows allgemein nicht so wirklich bahnbrechende Charaktere erschaffen. Wir haben insgesamt ziemlich stereotype Charaktere. Sam, der gutaussehende, klavierspielende, reiche…..nein, zum Glück nicht Christian Grey ähnliche (auch wenn es am Anfang total danach aussah) männliche Hauptcharakter, der Ana hilft und natürlich auch früher oder später zum Loveinterest wird. Eine wirklich schimmernde Persönlichkeit hatte er nicht, aber mir hat seine Interaktion mit Ana gefallen, die Art und Weise, wie er ihr bei ihrer Entwicklung geholfen hat, und seine Liebe zur Musik. Insgesamt war es einfach total toll, was für eine große Rolle Musik in der Story hatte. Wir haben wunderschöne Zitate und Szenen die eine wunderschöne Hommage an die Macht von Musik geben, und mir als große Musikliebhaberin hat das wirklich gut gefallen.
 
Mir fällt es schwer, wirklich viel zur Incarnate zu schreiben, denn so richtig ist es schwer, sich eine Meinung zu bilden. Wenn ich an das Buch zurückdenke, dann Lächele ich, und wenn mich jemand fragen würde, wie ich es fand, würde ich sagen „Joa, war gut“. Denn das war es auch. Wir haben hier nicht den hellsten Stern am Bücherhimmel, wir haben keine herausstechende Charaktere oder Welten oder Schreibstil. Aber wir haben ein solides Buch, das sich unglaublich schnell liest und Spaß macht. Für ein paar Stunden in einer anderen Welt versinken, ein paar nette Charaktere kennenlernen….aber mehr auch nicht. Ich vergebe 3,5 Sterne.





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