Dienstag, 14. Juli 2015

|Rezension| "The Winner's Crime" von Marie Rutoski

The Winner's Crime | Marie Rutkoski | Farrar Straus | Englisch | Paperback | ca. 10€ | Kaufen?
 
The engagement of Lady Kestrel to Valoria’s crown prince means one celebration after another. But to Kestrel it means living in a cage of her own making. As the wedding approaches, she aches to tell Arin the truth about her engagement... if she could only trust him. Yet can she even trust herself? For—unknown to Arin—Kestrel is becoming a skilled practitioner of deceit: an anonymous spy passing information to Herran, and close to uncovering a shocking secret.

As Arin enlists dangerous allies in the struggle to keep his country’s freedom, he can’t fight the suspicion that Kestrel knows more than she shows. In the end, it might not be a dagger in the dark that cuts him open, but the truth. And when that happens, Kestrel and Arin learn just how much their crimes will cost them. Wegen Spoiler, bitte zum Lesen markieren


Irgendwie finde ich diesen Song genial! War ja mal sowas von die perfekte Wahl für das Buch!

Ich war mir echt nicht sicher, ob ich diese Reihe nun mag oder nicht. Wirklich, dieses ist eine dieser Reihen, die euch selbst ein bisschen debattieren lassen und euch am Ende etwas ratlos zurück lassen. Einerseits ist die Winner Reihe eine Reihe, über die ich mich den ganzen Tag über Aufregen könnte, bei der ich die Augen verdrehe ich auf die Personen schimpfe. Aber sie ist auch eine Reihe, die mich durch politische Intrigen überzeugt, die mich durch tolle Beziehungen und Personen zum schmunzeln und auch zum Weinen bringt. 

In diesem zweiten Buch geht es darum *SPOILER* was mit Kestrel passiert, nachdem sie sich selbst „geopfert“ hat, um Arin und sein volk zu retten. Es geht um ihr Leben als zukünftige Empress, ihre Bezihung zu dem Emperor, ihrem Verlobten Verex und ihre Probleme mit Arin. Es geht um eine Welt nach einer Revolution, die erst wieder zusammengeflickt werden muss. Es werden aber auch einige beziehungstechnische Aspekte vertieft *SPOILER ENDE*


Was ich an dieser Reihe einfach mag, ist der politische Aspekt der Story. Ich meine, wir haben ein Land, das nach einer Revolution sich erst wieder zusammenflicken muss, wir haben Gerüchte, wir haben Manipulationen und unzählige Intrigen. Ich liebe es einfach, wie wir langsam immer mehr von ihnen aufdecken, und auf der anderen Seite wieder von tausend neuen erfahren. Ich schätze es sehr, wie die Autorin diese Welt vor allem durch die Politik formt und gestaltet und das politische Intrigen so einen großen Platz in der Story einnehmen. Ich beschäftige mich einfach gerne mit politischen Themen, vor allem in Fantasybüchern gehören sie für mich einfach absolut dazu. Von daher wieder ein ganz großes Lob für dieses Aspekt der Story, die Autorin hat wirklich wieder ganze Arbeit geleistet, uns so richtig schön ein falsches Spiel unterzujubeln, dass es zu enträtseln gibt.


Allgemein war die Story um einiges stärker als im ersten Buch, da es endlich über die Beziehung zwischen Kestrel und Arin hinauszugehen zu scheinen ging. Endlich gab es wichtigere Probleme, wenn auch zwischen den beiden es einige Sachen zu klären gab. Hier lag für mich allerdings auch ein kleiner Schwachpunkt. Ich finde es wirklich süß, wie die beiden aneinanderhängen, wie die beiden leiden und den einfach in diesem wirrwarr von Intrigen einfach nichts erzählen können, aber zeitweise von ich ihr kleines Drama doch etwas nervig. Ich meine, beide haben mit so viel wichtigeren Sachen zu tun, vor allem Arin, und trotzdem wirkt es immer, als würde für sie ihre „Beziehung“ immer an erster Stelle stehen. Das war einfach störend.


Kestrel hat mir in diesem Buch wieder ganz gut gefallen. Ich hab mich einige Male über sie aufgeregt, da sie viele Sachen, die so einfach hätten sein können, einfach kompliziert gemacht hat. Weil sie wegen Stolz und falschen Vorstellungen einfach ihren Mund nicht aufbekommen hat. Trotzdem habe ich irgendwo Verständnis für sie. Meiner Meinung nach merkt man, dass sie sich Mühe gibt, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und was man besonders in diesem Buch bemerkt, ist ihre Stärke. Wirklich, egal wie viel sie Arin hinterherheult, wenn es darauf ankommt, funktioniert Kestrel, kann Pläne und Intrigen schmieden, ergreift Chancen und nutzt ihren Verstand. Kestrel ist einfach nicht dumm und ich finde es klasse, dass sie dies auch zeigt. *SPOILER* Auch fand ich es klasse, dass sie ihre tiefe Liebe zu ihrem Vater zeigt. Ich liebe es, wie sie sich am Ende gegen Arin für ihren Vater stellt. Natürlich, der Betrug am Ende ist grausam und konnte wirklich nicht glauben, dass ihr Vater sie so sehr betrogen hat. Aber trotzdem, ich liebe ihre reinen, bedingungslosen Gefühle gegenüber ihren Vater. Denn es gibt einfach so intime und niedliche Szenen zwischen den beiden, in denen man realisiert, dass jeder Mensch zwei Gesichter hat. Das man selbst einen mörderischen Vater lieben kann, dass jeder auch irgendwo eine gute Seite, ein Herz hat. Aber trotzdem: ich hasse ihren Vater. Ich hatte gerade angefangen, ihn zu mögen, aber nope, der Hass ist wieder da. Blöder Vater. Die Szene am Ende hat mich echt ganz schön zum Weinen gebracht *SPOILER*

 
Arin…ich weiß immer noch nicht was ich von ihm halten soll xD Manchmal möchte ich ihn einfach nur einmal so richtig schön eine Backpfeife verpassen. Und einen Kinnhacken. Und einen Tritt in Magengrube. Und dann möchte ich ihn wieder in den Arm nehmen weil er so unglaublich naiv ist. Und dann finde ich ihn wieder mega cool und badass und fangirle ihn voll. Irgendwie seltsam, ich weiß. Ich glaube, Arins Hauptproblem ist, dass man einfach keine Verhaltensmuster erkennt. Er verhält sich einfach dauernd so …..unterschiedlich und da weiß ich nicht so Recht was ich von ihm halten soll. Ich kann ihn einfach nicht einschätzen und obwohl er einerseits total cool ist, werde ich nicht so Recht schlau aus ihm und weiß einfach nicht, ob das nun bedeutet, dass er total komplex ausgearbeitet und genial geschaffen oder einfach nur platt oder oberflächlich gezeichnet ist, weiß ich leider nicht.


Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der mich besonderes getroffen hat, nicht nur, weil ich das Buch in einem Rutsch im Bus durchgelesen habe und nichts anderes zum Lesen mehr hatte, sondern auch, weil ich wirklich dass Gefühl hatte, durch diesen Band noch mehr in die faszinierende Welt von den Volarinanern und Herrani hineinzurutschen und nun wirklich gefesselt zu sein. Und nun möchte ich natürlich auch unbedingt wissen, wie es endet.

 „The Winner’s Curse“ ist kein Buch, das ich als Lieblingsbuch feiere, aber genauso wenig ist es ein Buch, das ich genervt in die Ecke werfe. Dieses Buch bildet sich aus brillanten Worldbuilding und guten Charakteren sowie nervigen Handlungen und blöden Charakteren zu einem sehr zwiespältigen Buch zusammen, dass man gar nicht so richtig beurteilen kann. Ich habe die Welt geliebt, all ihre Details und ihre liebvolle und komplexe Gestaltung, die politischen Aspekte der Story und eine Protagonistin, die mich durch Intelligenz und Härte überrascht hat. Doch genauso war ich genervt und platten Charakteren, nervigen Storylines und Konflikten, die sich im Kreis zu drehen schienen. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch sehr gut unterhalten und mich mit sehr viel Vorfreude auf den abschließenden Band zurückgelassen. Dafür gibt es 3,5 Sterne, die ich gerne auf 4 aufrunde.



 

1 Kommentar:

  1. Huhu liebe Kücki! :)

    Ich habe mir deine Rezi zwar nicht durchgelesen (nur das Fazit), doch auf diese Reihe bin ich absolut gespannt. *-* Um mich da nicht bei Band 1 zu spoilern, heb ich mir deine Rezi sozusagen bis später auf. ;) Schön, dass dir die Weltengestaltung so gut gefällt und auch die Protagonsitin überzeugen kann. Ich bin dann mal gespannt auf die weniger guten Dinge und lass mich vom Rest überraschen und hoffentlich auch überzeugen. :)

    Liebste Grüße
    Nina ♥♥♥

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