Sonntag, 22. März 2015

|Gedankenkarusell| Über die "Vielfältigkeit" von Jugendbücher oder was Contemporary nicht erwähnt



 Entschuldigt, dass es schon wider einen Gedankenpost gibt, aber momenan habe ich eher das Bedürfnis, über solche Themen zu schreiben, als eine Rezension, wenn gleich es diese auch spätestens am Montag wieder geben wird. Ich hoffe, ihr stört euch nicht daran. :)


Ich möchte von vorne herein sagen: Ich könnte möglicherweise mit diesem Post total falsch liegen, ich spiegel nur meine persönliche Meinung wieder und ich möchte nicht damit sagen, das ein Buch Genre „minderwertig“ gegenüber eines anderen ist. Von vorne herein: Jeder kann lesen was er mag. Historische Roman, Fantsyabenteuer, Liebesgeschichten oder Erotikromane. Lesen und lesen lassen.

Trotzdem möchte ich heut gerne MEINE Meinung und MEINE Gedanken zu dem Genre „Contemporary“ zusammenfassen. Hier geht es um meine ganz persönliche, sehr subjektive Auffassung zu dem Thema und nicht darum, jemanden damit anzugreifen oder zu beleidigen.
Wie ihr sicherlich gemerkt habt, so lese ich nicht wirklich viel Contemporary. Einige wirklich gute Contemporary Bücher habe ich gelesen, ehrlich gesagt gibt es kein Contemporary Buch, welches ich gelesen und gehasst habe. Meine Erfahrungen waren wirklich überwiegend gut, meistens sogar sehr gut und ich konnte vielen Büchern wie z. B. „Love Letter to the Dead“ oder auch „Every Day“ volle Punktzahl verleihen. „The Fault in our Stars“ gehört zu meinem Lieblingsbüchern. Trotzdem lese ich nur sehr selten in diesem Genre.

Vielleicht fragen sich einige von euch, was ich mit Contemporarybüchern meine. Für mich selbst ist dieser Begriff nicht ganz klar, weswegen ich ihn einfach mal für mich selbst definieren werde. Contemporarybücher sind für mich Bücher, in denen es um jugendliche Protagonisten geht, die erwachsen werden und mit entsprechenden Problemen zu kämpfen haben. Über diese Probleme schreibt nun der/die AutorIn. 

Ich frage mich: Ich gebe zu, ich selbst habe nicht viel mit dem Contemporary Genre zutun. Trotzdem lese ich mir immer wieder zu den aktuellen Büchern Inhaltsangaben durch, Rezensionen oder schaue mir Youtuber an, die über entsprechendes Buch reden. Dabei merke ich, dass mich die Klappentexte häufig nicht ansprechen. Wenn ich ein Contemporarybuch sehe, meistens mit einem hübschen Cover und einem coolen Titel versehen, dann lese ich mir die Inhaltsangabe durch und mir kommt es vor, als gäbe es da leider immer nur wieder die gleichen Themen: Liebes- und Beziehungsprobleme, Familienprobleme, Mobbing (und auch Selbstmord), Sucht und manchmal auch Freundschaft. Ich sage nicht, dass diese Themen unwichtig sind, Gott bewahre! Das sind doch gerade die Themen, die uns in diesem Alter beschäftigen. Ich meine, ich bin 16 und ich weiß verdammt gut, worüber man sich da die meisten Gedanken machen. Viele Bücher erzählen sehr gut über besagte Probleme und helfen damit Jugendlichen, in diesem schwierigen Prozess, erwachsen zu werden, ein bisschen Hilfe und Hoffnung zu bekommen. Das ist für mich die Aufgabe von Contemporary, die auch wirklich meistens gut erfüllt wird und auch wichtig ist. Denn damit können wir uns identifizieren, das sind die Hauptprobleme der Jugendlichen. 

Aber ich frage mich, warum bleiben wir bei diesen Themen und trauen uns nicht, auch andere, vielleicht viel sensiblere Themen anzusprechen? Selbstmord, Mobbing und Sucht sind keine Tabuthemen mehr in unserer Gesellschaft. Wir haben Präventionen, jeder ist (oder sollte) ansatzweise aufgeklärt (sein) und es gibt einen Haufen Bücher zu diesen wichtigen Themen. Doch was mich interessiert: Was passiert mit den restlichen Themen, die Jugendliche beschäftigen SOLLTEN?
Vielleicht bin ich einfach auch ein bisschen anders, aber wenn ich über Jugendprobleme lesen will, dann will ich nicht mehr nur von den Problemen hören, die schon in so vielen Facetten ausgeschlachtet wurden, ganz gleich, wie wichtig sie sind.

Warum schreibt niemand etwa über Religion oder Politik? Warum haben wir keine Bücher, in denen es darum geht, dass jemand herausfinden muss, in welcher Verbindung er mit Gott steht? Bücher über Jugendliche, die versuchen herauszufinden, wie und ob sie sich mit ihren Glauben identifizieren können? Bücher über Religionen und Kulturen die aufeinandertreffen? Bücher über Teenager die mit fremden Kulturen zu kämpfen haben? Bücher über religiösen und kulturellen Themen an sich, meinetwegen auch nur als gut gemachter Rahmen einer Liebesgeschichte oder so. Ich finde, dieses ganze Contemporaryuniversum dreht sich vor allem um die Frage: Wer bin ich? Was will ich mit meinem Leben anstellen? Was ist mir wichtig im Leben? Meiner Meinung nach können wir aber bei so einem Aspekt nicht die Kultur und die Religion vergessen. Ich meine, schaut euch in den Nachrichten um: Welch einen Einfluss hat den Religion auf unsere Gesellschaft? Wie viele Konflikte, wie viel Hass und Feindlichkeit gibt gegenüber einzelnen Religionen, leider immer noch sehr aktuelle? Ich bin der Meinung, dies resultiert vor allem darin, dass man nicht viel weiß über diese Religionen und viele einfach unsicher sind und das Glauben, was sie hören. Warum nutzten wir denn nicht das gute Medium Literatur und versuchen, mit einer gut geschriebenen Geschichte, sympathischen Charakteren und viel Wärme eine Geschichte über ein Muslimisches Mädchen zu erzählen, dass sich mit ihren Glauben auseinandersetzt? Warum kein unterhaltendes Buch über einen jungen, der eine sich fragt welchen Einfluss Gott auf sein Leben hat? Warum keine Liebesgeschichte die ganz ohne Klischees von einer Liebe zwischen einem türkischen Immigranten und einem deutschen Mädchen erzählt? Klar, diese Themen SIND sensibel und sie SIND oftmals sehr klischeehaft, aber würdet ihr nicht auch unheimlich gerne über sowas lesen? Und zwar faktengetreu, ehrlich, warmherzig und ganz ohne Klischees? Vielleicht ist es Träumerei und jugendliche Naivität, die mich das jetzt sagen lässt, aber ich glaube echt, wenn einige Autoren sich dem Thema annehmen würde und etwas Gutes daraus machen würden, es wäre der erste Schritt in eine bessere Gesellschaft, in der Fremdfeindlichkeit und Rassismus nicht Existiert. Es ist ein weiter Weg bis dahin, aber mit kleinen Schritten werden wir irgendwann ankommen. Und vielleicht tritt das erste Contemporarybuch ja eine Lawine los. Wir werden es nie wissen, wenn wir es nicht ausprobieren.

Und ein anderes Thema: Jugend und Politik. Warum gibt es keine Bücher, die über die Wichtigkeit von Wahlen sprechen, über Jugendliche erzählen, die herausfinden, wie wichtig Demokratie ist. Über Feminismus und Gleichstellung. Warum gibt es keine Bücher, die junge Leute dazu auffordern, sich Gedanken über ihre Welt und ihr Land zu machen. Meiner Meinung nach wissen viel zu wenig Leute, welche Möglichkeiten sie haben, viel zu wenige Leute wissen, was sie wirklich verändern können. Viele wollen nicht mal was verändern. Warum schreiben wir keine Bücher darüber und helfen jungen Leuten damit, mehr für eine bessere Welt zutun. Ich weiß, dass lässt sich so schön werbehaft sagen, aber warum glauben wir nicht einfach mal daran? Warum glauben wir nicht daran, dass ein gutes Contemporarybuch Leute zu mehr Interesse animieren würden? Denn Politik gehört auch zum Erwachsenwerden und ich finde, jeder hat die Pflicht, sich für Politik zu interessieren. Warum beginnen wir nicht auch schon in Jugendbücher damit, das einzige Genre, das direkten Zugang zu vielen jugendlichen findet und ihnen damit auf einer geeigneten Ebene zeigen kann, was es alles in diesem Chaotischen Leben zu beachten gibt.

Deswegen sage ich: Bitte, liebes Contemporary-Genre, du bist eines unserer wichtigsten Genres. Du schreibst über Probleme der Jugendliche, nimmst sie an die Hand, zündest eine Kerze in der Dunkelheit an und reichst ihnen Taschentücher. Du zeigst, was es bedeutet, Erwachsen zu werden. Aber bitte beschränke dich nicht länger auf deine kleine Dimension von wichtigen Problemen. Trau dich, über Religion zu sprechen, über Kultur und Politik. Trau dich deinen Jugendlichen – UND ERWACHSENEN – die dich lesen zu zeigen, dass unsere Welt vielfältig ist. Zeig ihnen das Leben und alle seine Facetten. Und vielleicht werden wir dann irgendwann auch noch Freunde.


Was haltet ihr von der Idee? Allgemein, von dem Thema? Schreibt gerne eure Gedanken zu diesem Thema nieder, würde mich unglaublich interssieren.

8 Kommentare:

  1. Ein ganz toller Post, K ♥ Ich finde du hast total Recht. Voll und ganz. Und diese Problematik bezieht sich meiner Meinung nach nicht nur auf Jugendbücher sondern auf Bücher allgemein. Wobei es ja bei "Erwachsenenbüchern" noch schlimmer ist, da sie sich ja so strikt in Genres aufteilen.

    Was mir neben Politik und Religion auch noch fehlt sind Themen wie Homosexualität und Co. Das wird zwra in vielen Büchern am Rand erwähnt, zum Beispiel durch einen schwule Kumpel oder so, aber nicht mal ausführlich behandelt. Mir fehlen einfach Themen, die momentan noch auf zu viel Kritik in der Gesellschaft stoßen. Aber genau das ist wohl das Problem dabei...

    Bei Mobbing finde ich es sehr wichtig, dass es momentan viele Bücher dazu gibt. Ich finde das Thema nämlich eigentlich gar nicht zu oft behandelt und ich glaube gerade für Betroffene sind solche Bücher sehr wertvoll.

    Wenn du ein Buch lesen willst, dass sich viel mit Politik beschäftigt und mit einem Selbstverständnis für Politik und für Beteiligung und Meinungsfreiheit, solltest du unbedingt Jenseits der blauen Grenze von Dorit Linke lesen. ICh weiß nicht, inwiefern du meine Schwärmerei für das Buch mitbekommen hast aber ich habe es so geliebt und obwohl es sich mit dem System der DDR beschäftigt, regt es darüber hinaus auch dazu an, sich Gedanken darüber zu machen, wie wichtig es doch ist seine Meinung frei äußern zu können und wie wir die Möglichkeit schätzen sollen, dass wir frei, geheim und vor allem auch gleichberechtigt wählen dürfen und und und. Vielliecht magst du es dir ja mal näher anschauen. :)

    Ja, das war jetzt lang. Was ich dir eigentlich sagen wollte: Toller Post und du hast so recht.

    Ich hab dich lieb ♥

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    1. Dankeschön Jule ♥

      Ja stimmt, so weit habe ich jetzt noch gar nicht gedacht, aber du hast natürlich Recht.

      Homosexualität und Co sind überraschenderweise vor allem auf dem amerikanischen Buchmarkt ja sehr gut vertreten. Dort stehen dann auch mal eben Homo-, Bi- oder Transsexuelle im Vordergrund. Auch für Deutschland würde ich mir wünschen, mehr solcher Themen auf einer geeigneten Ebene umgesetzt zu sehen.

      Ich gebe dir Recht, nur denke ich, fehlt bei dem Thema Mobbing in Büchern ein bisschen die Authentzität. Ich kenne kaum Mobbingbücher, die wirklich Klischeefrei und Authentisch an das Thema rangehen.

      Auf jeden Fall!

      Vielen Dank für dein tolles Kommentar ♥

      Ich dich auch ganz doll ♥

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  2. Ein sehr schöner Post, Kücki :) Ich selbst bin ja auch nicht der größte Anhänger von Contemporary, aber ab und an schnappe ich mir dann doch mal ein Buch. Und du hast schon recht: Die meisten klingen recht ähnlich. Ich glaube aber, diese anderen Bücher gibt es auch, nur nicht so zahlreich und man muss vermutlich ein bisschen suchen. Ich denke, dass der Markt momentan nicht so an diesen Büchern interessiert ist und gerade ein anderes Genre boomt. Aber vielleicht kommt ja noch mal eine Wende, in der sich das ändert.

    Was ich allerdings auch glaube ist, dass man diese Themen auch in Büchern von anderen Genres findet, wo es nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen ist, dass man sie auch auf das reale Leben beziehen könnte. Ich bin der Meinung, manchmal ist es einfacher, Jugendlichen solche Themen nahe zu bringen, wenn man sie schön verpackt. Dann macht das Lernen dieser Dinge viel mehr Spaß. Vorausgesetzt natürlich, man bzw. die Leser erkennt die Intention hinter gewissen Aspekten. Ich vergleiche sowas immer gerne mit Kindern, die nicht gerne Salat essen. Einfach so den Salat auf den Teller geklatscht (Contemporary), oder aber auf einem lecker aussehenden Veggie-Burger (bspw. Fantasy) kann da schon einen großen Unterschied machen. Das ist natürlich ein schlechtes Beispiel, aber ich glaube, so funktioniert das manchmal.

    Ich fände es aber auch schön, wenn nicht nur nach Trends gegangen wird, sondern man auch mal über den Tellerrand schaut und andere Themen mit in das Programm einbezieht. Bleibt nur die Frage ob es auch genug Leute gibt, die darüber schreiben.

    Ich schließe mich also der Julia an und sage: Toller Post und ich kann nachvollziehen was du meinst und bin ebenfalls stark dafür, dass man sich mehr traut. Ob unbedingt im Contemporary Bereich oder in anderen, es wäre wichtig.

    Liebe Grüße :)

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    1. Dankeschön Lisa :)

      Auf diese Wende hoffe ich wirklich!

      Du sprichst wirklich einen guten Punkt an, vor allem mit deinem genialen Vergleich xD Vielleicht hätte ich wirklich eher YA als gesamtes Genre nehmen sollen. Wo dieser Wandel denn nun statt findet, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Denn wie du schon sagst: Egal ob in einem Fantasybuch oder einer Contemporarybuch, es wäre wichtig, die Themen überhaupt zu nennen, am liebsten nicht nur auf ein Genre beschränkt. Denn es gibt schließlich Kinder, die essen lieber Salat, und manche brauchen aber ihren Veggieburger.

      Über den Tellerrand schauen ist das Stichwort, denn ich bin mir sicher, es gibt noch so viele Themen, die man behandeln könnte, wenn sie manche Autoren (UND VERLAGE) nur trauen würden.

      Liebe Grüße und Danke für deinen tollen Kommentar ♥

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  3. Und schon wieder ein wundervoller Post, Kücki!
    Interessante Gedanken und irgendwie... ich find es schwierig, meine Gedanken dazu in Worte zu fassen, aber ich gebe mir Mühe ;)

    Ich lese ja fast ausschließlich Contemporary und schreibe sogar selbst irgendwie in dem Genre.
    Ich finde, du hast Recht: Es gibt eindeutig Themen, die auch in Jugendbüchern mehr angesprochen werden müssten!
    Allerdings stellt sich da mir selbst auch irgendwie die Frage nach der Umsetzung. Ehrlich gesagt, ich beschäftige mich auch mit Politik, anderen Kulturen und vor allem sehr viel mit Religion, schließlich sind das Themen, die uns tagtäglich begegnen und betreffen, aber sie nehmen einfach nicht so einen riesigen Platz in meinem Leben ein. Vielleicht lebe auch einfach ich in einer merkwürdigen, kleinen und politikverdrossenen Welt, aber ich beschäftige mich mit 16 Jahren nun mal mehr mit mir selbst. Ich frage mich eher danach, wer ich bin, wer ich sein will, wer meine Freunde sind. Das sind Themen, die mich viel mehr betreffen als Jugendliche, die mich viel mehr beschäftigen. Diese Selbstfindung, die in vielen Büchern eine Rolle spielt, sie ist doch auch ein riesiges Thema in unserem Leben.

    Aber zum Beispiel beim Thema Politik, ehrlich gesagt wüsste ich nun nicht, welche Handlung ein Buch zu dem Thema haben sollte. Vielleicht beschäftige ich mich auch einfach zu wenig damit (ich gebe zu, PoWi ist mein schlechtestes Fach), aber mir fehlt da einfach eine Story. Falls dir auf Anhieb eine einfällt, würde mich das sehr interessieren :D

    Als du das Thema mit den verschiedenen Kulturen angesprochen ist, sind mir übrigens die Bücher von Jana Frey eingefallen. Ich hab noch nicht sooo viele von ihr gelesen, aber sie schreibt häufig wahre Geschichten von Jugendlichen auf, darunter ist dann auch so etwas. Ich glaube, es gibt da auch ein Buch über eine Muslimin (bin mir nicht sicher), aber ich habe zum Beispiel auch "Eiskaltes Paradies" von ihr gelesen, das geht über ein Mädchen bei den Zeugen Jehovas oder ganz besonders empfehlen kann ich dir "Sackgasse Freiheit", das ist zwar ein ganz anderes Thema, geht aber um ein Mädchen, das ein halbes Jahr lang auf der Straße gelebt hat. Das Buch kann ich dir echt nur ans Herz legen!

    Ich denke, es ist schwierig, diese Themen als Hauptthema in ein Buch zu fassen und finde es auch irgendwie schöner, wenn es eher als Nebenthema, aber trotzdem ausführlich, behandelt wird, denn ehrlich gesagt kann ich mir - wie schon gesagt - nicht wirklich ein gutes Buch vorstellen, dass sich nur damit beschäftigt, wie der Protagonist sich mit Politik auseinandersetzt.

    Ich finde aber auch, dass es einige weitere wichtige Themen gibt, die in Jugendbüchern mehr angesprochen werden könnten. Jule nannte ja in ihrem Kommentar noch das Thema Homosexualität, da fällt mir ein, dass ich z. B. noch nie ein Jugendbuch über Transsexualität gelesen habe. Mir selbst geistert in die Richtung schon seit einiger Zeit eine Idee im Kopf herum, die ich auch mal begonnen hab, aufzuschreiben, allerdings wieder verworfen habe, das Thema möchte ich aber auch jeden Fall auch nochmal aufnehmen!

    So, ich hoffe, du bist aus meinem Kommentar irgendwie schlau geworden :D

    Liebe Grüße
    Chrisi

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    1. Vielen Dank Chrisi ♥

      Natürlich, ich stimme dir auf jeden Fall zu, dass dieses Thema, Selbstfindung etc., wohl wirklich das wichtigste Thema ist. Ich sage ja auch gar nicht, dass wir es nicht brauchen, im Gegenteil. DOch gehört nicht Kultur und Religion, Politik und Sexualität auch zur Selbstfindung dazu? Ich denke, viele Jugendlichen sehen sich selbst immer nur so in ihrer kleinen Welt, wie du schon sagst, mit Freunde, Familie, Zukunft, sich selbst. Das ist nichts schlechtes, ich selbst gehöre ja auch zu diesen Leuten. Aber gerade deswegen finde ich es wichtig, mit Büchern über den Tellerrand zu schauen und Denkanstößoe zu geben, die man anders nicht bekommen würde. Denn die Selbstfindungslektionen sind die, die man am besten im eigenen Leben lernt.

      Ich denke, wenn ein Autor wirklich auf einer geeigneten Ebene versucht das Thema interessante umszusetzten, würde es hinhauen. Wir wissen ja nicht, ob es uns interessieren könnte, wenn wir es nie ausprobieren.

      Das ist mir auch schon aufgefallen! Oh, erinnern mich mal dran dass ich dich nochmal zu dem Thema anspreche :D

      Ja, vielen lieben Dank für dein tolles Kommentar ♥

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  4. Ich muss dir so ziemlich bei allem zustimmen. Ich greife immer mal wieder zu Contemporary Bücher, merke aber schnell dass dies absolut nichts für mich ist. Der Inhalt ist nur selten ernst und wenn voller Klischees. Mir fehlt aber teilweise auch der Bezug zu den Charakteren, die mir viel zu jung und unreif wirken. Gerade diese schrecklichen Sommerbücher.

    Momentan herrscht ja eh die Diskusion ob sich Jugendbücher nicht mehr trauen soll, wie die Frage der Sexualität. Politische Bücher gibt es schon, leider finde ich es nur schade das diese oftmals in einer absolut schrecklichen Sprache verfasst sind, bei der man glaubte sie sei kind- und jugendgerecht. Was mich aber inzwischen an Contemporary viel mehr stört als der Inhalt oder die ewigen Klischees ist oftmals die Ausrede "Weil es ein Jugendbuch ist, kann ich ruhig weniger schreiben, sonst überfordere ich die Kinder". Oftmals sind die Bücher dann schlecht geschrieben oder viel zu kurz. Aber ein gutes Buch sollte sich auch von dieser Altersgrenze losmachen. Klar The Fault in Our Stars war jetzt auch kein Epos, aber die Sprache war nicht auf die Jugend herunterreduziert. Diese grässlichen Sommerbücher dagegen lesen sich als hätte die ein 14 Jährige verfasst, was vom Autor ja so erwünscht ist, aber beim Lesen scheußlich klingt.

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    1. Ich kann dir da voll und ganz zustimmen!

      Ich hasse es, wenn manche Autoren meinen, junge Leser seien zu schnell überfordert. Oftmals ist nämlich, wie du sagst, eher das Gegenteil der Fall. Klar, Jugendbücher können jetzt nicht auf einem wer weiß wie hohen Niveau geschrieben sein, aber ich finde, Jugendliche sollten merken, dass man ihnen eine niveauvolle Sprache mit entsprechenden Stilmitteln zutraut, dass man glaubt, sie können mit Vielschichtigen Handlungen umgehen, denn das ist nämlich das Bild, das ich von Jugendlichen habe, Daher kann ich dein Kommentar ohne Zweifel so unterschreiben.

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