Samstag, 12. Dezember 2015

|Gedankenkarusell| Poetry Slam über Momente des Erwachsenwerdens

Hey ihr Lieben! :) Ich saß gerade an meinem Laptop und hatte in den letzten zehn Minuten einfach das Bedürfniss, zu schreiben. Keine Poesie, kein Meisterwerk, einfach mal drauf losschreiben, wirre Gedanken, seltsame Vergleiche, komplett unbearbeitete, rohe Aufzeichnungen, die mir gerade so spontan durch den Kopf gegangen sind, und die ich jetzt, solange in noch den Mut dazu habe.

Ich schreibe sehr oft und gerne Poetry Slam, habe aber hier noch nie etwas veröffentlicht. Ich hab noch einen anderen Blog, auf dem ich letztes Jahr das letze Mal etwas veröffentlicht habe, nämlich meine beiden ersten Slams, "Der Traumfänger" und "84600". Seitdem schreibe ich regelmäßig Poetry Slams, einfach für mich. Nun aber möchte ich euch einen zeigen, wahrscheinlich mein schlechtester, aber egal. Es ist in den letzten Minuten entstanden und obwohl er nicht annährend so schön geschrieben ist wie vielleicht einer meiner anderen Slams, mag ich ihn, durch seine Imperfektion und Ecken und Kanten, durch seine Ursprünglichkeit. Ich hoffe das klingt jetzt nicht arrogant xD

Jedenfalls ist es ein Slam der gerade einfach in den Moment gepasst hat, ein bisschen über Entscheidungen, ein bisschen übers Erwachsenwerden. Und eine Erinnerung an einer wundervolle und einzigartige Konversation. Deswegen auch der Titel.

Musik zum Slam:





Ich bin ein Wanderer, auf den Pfaden der Zeit.
Bin ein entgleister Zug auf Abwegen,
eine Seifenblase auf den Weg zum Horizont,
ein Lieblingspulli auf den Weg…in die Kleiderkammer.

Und ich renne ich Kreisen, schreibe to-do-Listen die lang bleiben,
starte immer wieder neu, nur um’s dann wieder abzubrechen.
Und anstatt zu machen, bleib ich lieber stehen,
nicht hinfallen, das ist wichtig, als am besten gar nicht gehen.

Und jeden Tag das gleiche Spiel,
ich bin eine Roulettkugel die nicht zum Stehen kommt,
eine Schaukel, die nicht Nicht schwingen kann,
ich bin Routine, und zwar jeden Tag die Gleiche.

Und immer macht es mich weniger glücklich,
und Unglück macht Böse, dass weiß doch jeder.
Und so werd ich unfair, und laut und das alles führt dazu, 
dass ich alle enttäusche, 
am meisten mich selbst.

Denn ich bin ein Herz im fremden Körper,
ein Ausländer im eigenen Land,
bin so unzufrieden mit allem,
doch fange mit keiner Änderung an.

Und ich mache immer Pläne für die Zukunft und sag mir:
Dann, ja dann wird’s besser sein,
und glaub da selber kaum noch dran,
denn was, soll schon besser sein?

Ich bin ein reich beschenktes Kind, das immer noch mehr haben will,
habe alle Möglichkeiten offen und fühl mich doch zu eingeschränkt.
Und alle Wege scheinen zu hell,
zu gepflastert,
zu begangen. 
Und warum fühlt es sich jetzt schon wie das Ende an
Hat mein Leben doch gerade erst angefangen.

Ich schließlich gehe meines Wege weiter,
gespannt, was auf mich warten wird.
Denn langsam habe ich erkannt,
dass nur das Unbekannte etwas Neues birgt.
Und voller Enthusiasmus geh ich meinen Pfad entlang,
laufe auf die Zukunft zu,
die wartet dort, am Wegesrand.

Verlassen den dunklen Wald des Zweifels und lass alle Wölfe hinter mir.
Ja, die können sich nun reißen um die Menschen,
die nicht gelaufen sind wie wir.
Und schließlich ist dort nun das Ende,
und kreuzt sich schelmisch in zwei Pfade,
und ich, ich merks, dass ich nicht weiß,
welchen ich zu wählen habe.

Und die Entscheidung liegt nun hier,
zu entscheiden was ich will,
der Moment in dem Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit sich vereinen,
als ob sie wollten, die Wichtigkeit zu unterstreichen.

Und vorsichtig, so schaue ich nach A und B und wieder bin ich
Ein Wanderer auf den Pfaden der Zeit,
ein entgleister Zug auf Abwegen,
eine Seifenblase auf dem Weg zum Horizont
ein Lieblingspulli auf den Weg…in die Kleiderkammer.

Und in A, ja da seh ich
Die Routine, und zwar jeden Tag die Gleiche,
die mich wenig glücklich macht.

Doch will ich zu B, so treff ich
Das Herz im fremden Körper
Dem Ausländer im eigenen Land
Und wieder bin ich so unzufrieden mit allem,
und fange wieder keine Änderung.

Wozu bin ich denn noch gelaufen?
Um nicht hinzufallen bleib ich stehen,
und anstatt den falschen Weg zu wählen,
will ich lieber gar nicht gehen.

Doch schon bald was aus dem Tage Nacht, und
Stunden, Jahre, ziehn in den Wald,
und schon hör ich hinter mir die Wölfe und das
gehässige Raschelen
von Baum
und Strauch.

Verzweifelt tret ich an die Gablung, zum zweiten Male nun steh ich da.
Und schaue auf die beiden Wege,
die zu hell scheinen,
zu gepflastert,
zu begangen.
Und wieder fühlt es sich wie das Ende an,
obwohl noch nicht mal hat angefangen.

Und plötzlich will ich wiederlaufen,
zu meines Herzen wahrem Haus,
zu einem Land,
wo ich heimisch bin,
und jeder andere auch.

Wo Routine nur das ist, was ich aus ihr machen will
Jeden Tag auf’s neue,
wo Lieblingspullis niemals eng werden
und Fehler auch irgendwie wichtig sind.

Als gehe ich durchs Gras, das zuerst ganz grausig sticht,
und doch wage ich nicht zu zweifeln,
an dem Weg, den ich nun geh.

Denn wo ich geh, was wag ich zu glauben,
mögen vielleicht andere Folgen.
Auf dass aus meinem Weg eine Straße wird,
ein C, das auch zu wählen ist.

Und so ziehe ich vorbei an Weg A und B
Und laufe stur ins Ungewisse,
doch ich habe keine Angst,
denn was am Ende meiner Chinesischen Straße warten wird,
ist das,
was ich
bestimmen kann.


Ich hoffe, es hat euch ein bisschen gefallen :)

 Schreibt ihr vielleicht auch Poetry Slam?

8 Kommentare:

  1. Huhu!
    Oh mein Gott der ist soooo gut! *-* Du musst öfters mal was von dir veröffentlichen man kann sich wirklich herrlich in deinen Worten verlieren!
    Und so ein wahrhaftiger, wunderschöner Inhalt! Wirklich toll!
    Viele liebe Grüße, Ambria <3<3<3:)

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    1. Hey :)
      Ahh, vielen vielen Dank ! ♥
      Du musst wissen ich hatte solche Angst als ich diesen Post veröffentlicht habe und nun habe ich so ein liebes erstes Kommentar bekommen...vielen vielen Dank! ♥

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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  2. Hey :)
    Der Poetry Slam ist echt gut geschrieben. Deine Worte hast du so gewählt, dass sie das Gefühl direkt übertragen und man sich echt darin verliert. Die Musik, finde ich, hast du auch wundervoll dazu ausgewählt und ich hab es versucht ungefähr in dem Takt zu lesen, was auch gut geklappt hat. Ich glaube, der Höhepunkt in dem Stück kommt auch ungefähr mit dem im Text gleich, wenn ich mich nicht ganz irre :) Also echt wunderschön!
    Ich würde mich auch darüber freuen würdest du mehr von dir veröffentlichen, dieser Text verspricht viel. Hast du mal daran gedacht auch deinen Slam zu performen und aufzunehmen? :)

    Liebe Grüße,
    Sanne

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    1. Hey :)

      Vielen Dank liebe Sanne! Das bedeutet mir echt viel, gerade weil ich ja weiß, dass du selber schreibst :) ♥
      Ich freue mich gerade total über deine positive Rückmeldung, das bestärkt mich total darin, dass es kein Fehler war, diesen Text zu veröffentlichen, und dieses Gefühl ist echt toll, also vielen vielen Dank dafür ♥

      Ich werde auf jeden Fall darüber nachdenken, von jetzt an eventuell mehr Texte zu veröffentlich, also falls ich mal wieder etwas viel Mut habe :D
      Performen und Aufnehmen habe ich schon öfters probiert, aber auch hier fehlt mir zum veröffentlichen einfach irgendwo der Mut :/

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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  3. Hey:)

    Ist echt toll geworden dein Text, er passt irgendwie gerade sehr zu meiner Situation und du hast mich damit echt berrührt! Mach weiter so !

    Sophie♥

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    1. Hey :)

      Vielen Dank für deine Rückmeldung, es freut mich total, dass ich dich damit erreichen konnte ♥
      Ich hoffe, dir geht es gut in deiner Situation, und wenn nicht, dass du nicht vergisst, dass auch du eine Chinesische Straßen bauen kannst :) ♥

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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  4. Hallo liebe Kücki K.

    Wow. Ähm, also nein, ich schreibe selber keine Slams und habe mich bisher auch noch nicht wirklich intensiver damit beschäftigt. Hin und wieder hör ich mir welche an von Julia Engelmann, das wars aber auch schon. Dein Slam grad hat mich voll erwischt, mitten ins Herz getroffen. Was du beschreibst klingt so authentisch. Du sprichst da denke ich für seeeehr viele Menschen die genauso fühlen wie du. Ich hatte Gänsehaut beim lesen und mir ist der Text wirklich sehr, sehr nah gegangen. Und du brauchst dir keine Sorgen zu machen ob es richtig war, den Text zu veröffentlichen. Ich find´s wunderbar und hoffe, dass man noch öfter was von dir lesen wird. Danke, dass du die Zeilen mit uns teilst

    lass dir liebe Grüße am Sonntag hier

    Sandra von Sandras kreativer Lesezeit

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  5. Oh Kücki,
    ich hab den Slam schon vor einiger Zeit am Handy gelesen und wollte die ganze Zeit schon kommentieren, aber ich hab's bis jetzt einfach nicht geschafft. Aber hier bin ich nun, um dir zu sagen, dass du einen großartigen Text geschrieben hast! :)
    Ich habe mich so sehr darin wiedergefunden und du hast für alles genau die richtigen Worte gefunden - bitte veröffentliche noch mehr deiner Texte! :)

    Ich wünsche dir ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest :)

    Liebe Grüße
    Chrisi

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