Sonntag, 12. Juli 2015

|Kurzrezension| "Finding Audrey" von Sophie Kinsella

 Finding Audrey | Sophie Kinsella | Random House UK | Englisch | Paperback | ca. 10€ | Kaufen?


 Audrey can't leave the house. she can't even take off her dark glasses inside the house.

Then her brother's friend Linus stumbles into her life. With his friendly, orange-slice smile and his funny notes, he starts to entice Audrey out again - well, Starbucks is a start. And with Linus at her side, Audrey feels like she can do the things she'd thought were too scary. Suddenly, finding her way back to the real world seems achievable.

Be prepared to laugh, dream and hope with Audrey as she learns that even when you feel like you have lost yourself, love can still find you . . .

 Ich liebe dieses Lied! Seit dem Film habe ich davon total den Ohrwurm :D


Sommer ist die Zeit der Wohlfühlbücher, eine Zeit, in der man gerne leichte, fluffige Bücher liest, in die man sich gemütlich verkrümmeln kann, die nach Sommer schmecken und Lachen klingen. Ich persönlich bin leider nicht so der Fan von Büchern über Regenbögen und Pfannkuchen und habe es daher immer schwer, ein gutes Sommerbuch zu finden. Finding Audrey tönt mit der perfekten Mischung zwischen guter Laune, Spaß und Ernsthaftigkeit und Tiefe.

Bevor ich meine Rezension schreibe möchte ich sagen: Hier handelt es sich ganz stark um eine ganz persönliche Meinung. In dem Buch Finding Audrey wird das Thema Angststörung unter anderem behandelt. In meinem engsten Familienkreis gab es jemanden mit derselben Krankheit, ich weiß also ziemlich gut, wie sich diese Krankheit wiederspiegelt und auf dein Umfeld auswirkt. Daher bitte nehmt es mir nicht böse, wenn ich dieses Buch so kleinlich betrachte. Es liegt einfach an der persönlichen Verbindungen.


In dem Buch geht es um die sechszehnjährige Audrey, die seid einem Vorfall unter einer extremen Angststörung leidet. Sie kann nicht das Haus verlassen, Augenkontakt fällt ihr schwer, Gespräche sind beinhae unmöglich für sie. Alleine mit ihrer "liebenswürdigen" und durchgeknallten Familie lebt sie ihr Leben, bis eines Tages Linus auftritt und endlich wieder Leben in ihre Welt zu bringen scheint.

Ich schätze sehr, was Kinsella hier versucht hat. Ein süßes Sommerbuch, das von der Suche nach sich selbst erzählt. Von einer Liebe, in der es vor allem um Zusammenhalt und das Durchstehen von Höhen und Tiefen geht. Kinsella versucht mit viel Humor, dass sich im Bild einer total verrückten Familie und witziger Dialoge verspiegelt, aus einem ernsten Thema ein Sommerbuch mit Tiefe zu machen. Ich kann nicht beurteilen, ob sie es geschafft hat, denn für mich hat das Buch einfach einen Nerv getroffen, durch den ich das Buch nicht mehr neutral betrachten konnte.



So schön es klingt, so süß es sein kann: Diese Art von leichtem Humor und Verschrobenheit passen für mich nicht zu einem so ernsten Thema. Egal wie sehr einem die Familie stellenweise ans Herz wächst, egal wie witzige manche Szenen sind: Es wirkt für mich leider meistens einfach zu sehr aufgesetzt, zu sehr gewollt und gestellt. Als müsste die Autorin ihre Charaktere zwingen, lustig und spritzig zu sein. Die Familie ist witzig, verrückt, aber unrealistisch und stellenweise sehr überzogen. Was auch okay wäre. Wenn dies ein Buch über einen Teenager wäre der mit seiner durchgeknallten Familie kämpft, wäre es grandios geworden. Mütter, die überregieren auf Technologie und süchtig nach der Daily Mail sind, überforderte Väter mit wenig Autorität und dem Glauben, er sei ein Rockstar, ein pubertierenden Sohn der süchtig nach einem Computerspiel ist und dazwischen der kleine, vierjährige Felix. Das Buch hätte Herzerwärmend und komisch sein können.


Leider hat dies durch den Aspekt Angststörung nicht geklappt. Du kannst kein Buch über Angsstörung schreiben, wenn es die meiste Zeit nur humorvoll zugeht, wenn nur wenige Stellen ernst geschrieben sind. Du kannst kein Buch über eine Angststörung schreiben und die Protagonistin gleichzeitig dazu bringen, sich von einem Kerl angezogen zu fühlen. Wer eine Angststörung hat, der glaubt, er müsse sterben, der zweifelt an seiner Identität, möchte am liebsten selbst verschwinden, kann Menschen nicht mal annährend sympathisch, und schon gar nicht attraktiv finden, da man permanent Angst hat, etwas falsch zu machen oder irgendwie bedroht zu werden. Angststörungen sind dominant, sie saugen einen Menschen aus und sind sehr schwer zu behandeln. Angststörungen sind keineswegs etwas, womit man locker umgehen sollte.

Vielleicht sehe ich es zu eng oder zu persönlich, aber ich finde, das Thema Angststörung hat in einem Sommerbuch nichts zu suchen. Ja, es gab gute Stellen, in welchen Audreys Zustand gut beschrieben wurde und man wirklich das Thema ernst genommen hat. Aber für mich vermittelt dieses Buch einfach einen falschen Eindruck. Ich weiß nicht. Bestimmt wird euch das Buch gefallen. Es ist sehr witzig und unglaublich schnell zu lesen, aber es ist kein Buch über eine Krankheit, kein Buch über das überwinden dieser. Dazu ist dieses Buch zu seicht, nimmt vieles zu leicht.Es ist verrückt, und ja, es ist unglaublich unterhaltsam. Versteht mich nicht falsch. Finding Audrey wird sicher viele Herzen begeistern können. Nur eben meines nicht.


Danke an Random House UK und Blogg dein Buch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

2 Kommentare:

  1. Huhu meine liebe Kücki!! ♥

    Ich kann deine Meinung absolut nachvollziehen, obwohl ich dem Buch fünf volle Sterne gegeben habe. Mir hat Audrey witzige, lockere Art total gut gefallen und ich war total begeistert von der seltsamen Familie. :D Das die Angststörung sich viel zu schnell auflöste, finde ich auch aber irgendwie gefiel mir das richtig gut. Den es macht irgendwie die Hoffnung dass man eine Krankheit überwinden kann und das Liebe wieder einmal stärker ist als alles andere. (:

    Alles Liebe,
    Jasi ♥

    P.S: Ich lese übrigens auch gerade etwas von Laini Taylor. Allerdings erst den zweiten Band ;)

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  2. Hi ;)

    Ich werde das Buch jetzt bei Lovelybooks lesen und bin schon sehr gespannt. Das, was du angesprochen hast über die Angststörung der Protagonistin, da habe ich auch ein wenig Sorge, dass dies in einem eher humorvollen Roman etwas untergeht. Kinsella schreibt ja sonst eher lockerleichte Frauenromane. Bin aber gespannt!

    Liebe Grüße
    Jessi

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