Samstag, 14. Januar 2017

|Rezension| "The Red Pencil" von Andrea Davis Pinkney

 The Red Pencil | Andrea Davis Pinkney | Little Brown | Englisch | Paperback | ca. 5€ | Kaufen?


 
inally, Amira is twelve. Old enough to wear a toob, old enough for new responsibilities. And maybe old enough to go to school in Nyala--Amira's one true dream.

But life in her peaceful Sudanese village is shattered when the Janjaweed arrive. The terrifying attackers ravage the town and unleash unspeakable horrors. After she loses nearly everything, Amira needs to dig deep within herself to find the strength to make the long journey--on foot--to safety at a refugee camp. Her days are tough at the camp, until the gift of a simple red pencil opens her mind--and all kinds of possibilities.

 
Ich liebe Beyonce einfach für ihre fantastischen Lieder und dieses Lied hat definitiv perfekt zu diesem Buch gepasst, es aber auch definitiv noch emotionaler gemacht, als es eh schon ist.


Seitdem ich im letzten Jahr Erfahrungen mit Büchern, die im freien Vers geschrieben sind, gemacht habe, ist dies eine Form des Geschichtenerzählens geworden, in die ich mich sehr verliebt habe. Es ermöglicht dem Autor, zu zeigen, dass man auch mit wenigen, sorgfältig ausgewählten und zusammengefügten Wörtern und Sätzen mehr erzählen kann, als manchmal mit unzähligen Seiten. Sie ermöglicht es einen, ein unglaublich rohe, emotionale Fassung einer Geschichte zu lesen, die es einem erlaubt, viel Eigeninterpretation vorzunehmen, und die trotzdem nicht weniger malerisch und bewegend ist, als die typische Prosaform. Besonders schätze ich den freien Vers, wenn er genutzt wird, um schwierige, kontroverse und sehr sensible Themen anzusprechen, bei denen es gar nicht so sehr um die Handlung an sich, sondern viel mehr darum geht, die richtigen Worte zu finden, die berühren, zum nachdenken anregen und im Kopf bleiben noch lange, nachdem die letzte Seite zugeschlagen worden ist. Deswegen spielt das Thema für mich in diesen Büchern eine tragende Rolle, was auch der Hauptgrund war, warum ich mich entschieden habe, The Red Pencil zu lesen. Bildung als Chance für Mädchen, Afrikasetting und Islam als Thema klangen für mich nach einer sehr vielfältigen Mischung relevanter und wichtiger Themen, über die ich gerne in Form des freien Vers lesen und berührt werden wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht.


In dem Buch geht es um die zwölfjährige Amira, einem muslimischen Mädchen, welches im Sudan lebt. Auf der kleinen Farm ihrer Familie träumt sie davon, eines Tages die berühmte Schule für Mädchen in Nayla besuchen zu dürfen, um lesen und schreiben zu lernen. Doch der Sudan ist kein sicheres Land für Träume, und eines Tages wird auch Amiras heile Welt ihren Dorfes durch ein furchtbares Verbrechen erschüttert...


Ich habe das Gefühl, dass wir zwar jeden Tag in den Nachrichten hören, was alles in unserer Welt an Ungerechtigkeit und Hass und Gewalt vor sich geht, dass wir jeden Tag in der Zeitung und in den Medien lesen können, was für unglaubliche Verbrechen und Unglücke und Taten jeden Tag vollbracht werden, dass wir einfach wissen, dass unsere Welt ein Ort ist, auf dem es viel zu viel Dunkelheit gibt, die wir Menschen auf ihr verbreiten. Aber in den seltensten Fällen schaffen wir es wirklich, dieses Unglück zu erfassen und es wirklich zu verstehen. Ich persönlich bin zwar jedes mal getroffen, wenn ich von Toten in Aleppo oder Bagdad oder Paris höre, von kranken Kindern in Uganda lese oder mir Statistiken über die Perspektivlosigkeit von Mädchen in Afghanistan anschaue, aber ich habe das Gefühl, dass uns diese Flut an schlechten Nachrichten abstumpfen lässt, wir weniger über die Probleme und die Thematik nachdenken, keine Zeit haben, uns wirklich damit zu beschäftigen, und so in unserem Halbwissen traurig sind, dass unsere Erde langsam aber sicher den Bach runter geht.


Deswegen finde ich es so wichtig, Bücher zu lesen, die sich mit aktuellen, echten Problemen und "schlechten Nachrichten" auseinandersetzten. Die uns an die Hand nehmen und uns eine Geschichte geben, in der wir lernen und fühlen und uns mit dem Thema länger auseinandersetzten als wenn wir nur 2 Minuten im Radio darüber hören. So ging es mir jedenfalls auch mit dem Thema, welches in The Red Pencil behandelt wird. Ich weiß, dass der Sudan nach dem zivilisatorischen Hexagon kein sicheres und gerechtes Land ist, weil ich im Sozialkundeunterricht darüber geredet habe, ich weiß, dass dort Hunger und Armut und Chancenlosigkeit besonders für Mädchen herrscht. Aber ich mir fehlte ein wirklicher Bezug zu dem Thema, eine Geschichte, die mir dass Ganze näher bringt, die es greifbarer und echter macht als jede Statistik, die man betrachten könnte.


Das Buch entführt uns also nach Zentralafrika, in ein kleines Dorf im Sudan, wo Amira mit ihrer Familie lebt. Und obwohl man weiß, dass der Sudan so viele Probleme hat, kann man gar nicht anders, als sich in Amiras Heimatland und in ihr Dorf zu verlieben. Mit ihrer kleinen Farm, auf der die Arbeit zwar schwer ist, aber auf der die ganze Familie gemeinsam anpackt, Schafe wie Freunde für sie sind und mit Nachbarn freundschaftliche Wettkämpfe um die schöneren Tomaten ausgetragen werden. Ich habe mich verliebt, in dieses Wüstenland, in dem man zum 12. Geburtstag Wünschelruten bekommt, mit denen man in den Sand Bilder malt und in ein Dorf, welches am Abend laute Nachtkonzerte gibt, damit der Mond aus den Wolken hervorkommt und ihren Schlag bewacht. Ich habe das Gefühl, dass ich auf diese Weise nicht den Sudan kennengelernt habe, den wir in den Nachrichten sehen, sondern ersteinmal in den Sudan gereist bin, den die Menschen lieben und ihre Heimat nennen, eine geliebte Heimat, die ihnen entrissen wurde. Denn das ist das Thema, welches neben dem Bildungsaspekt im Vordergrund steht.


Der Krieg, der im Sudan tobt, ausgelöst von einer Gruppe namens Janjaweed, die wahllos Dörfer und Städte im Sudan niederbrennen und die Leute wortwörtlich hinrichten und abschlachten, die dafür verantwortlich sind, dass unzählige Flüchtlinge aus dem Sudan in anderen afrikanischen Ländern und Europa nach einem sicheren Ort suchen, wird auch in diesem Buch nicht beschönigt oder gar ausgelassen, sondern gerade dann, wenn man sich in die Idylle der afrikanischen Wüste und in das kleine Dorf verliebt hat, in den Vordergrund tritt und uns eine neue Seite des Buches präsentiert: Eine Seite, die viel ernster und dunkler ist, aber nicht weniger wichtig und bewegend, ganz im Gegenteil. Hier begann für mich das schon vorher wunderbare Buch wirklich herausragend zu werden, so traurig dass auch klingen mag.


Ich habe so viel Respekt davor, wie gut es die Autorin es schafft, diese unaussprechlichen Verbrechen und Taten, die Amira miterlebt, so grandios in die Gedichte einer zwölfjährigen zu weben. Wie sie es schafft, dass die Wörter zum weinen und klagen zu bringen, wie sie es schafft, Angst und Traumata und so unendlich viel Leid in Sätze zu weben, aus Hoffnungslosigkeit und Tod Verse zu formen, die den Leser mitten ins Herz treffen. Aber am meisten Respekt verdient sie dafür, dass sie es geschafft hat, Gedichte zu spinnen, die zwar voller Dunkelheit und Trauer sind, aber dabei dennoch immer von einem Strahl der Hoffnung überzogen werden. Sie schafft es, durch Amiras Worte Hoffnung und Licht und Träume in eine Welt zu bringen, in der eine ewige Nacht herrscht und Träume eigentlich von Wüstensand bedeckt werden. So viel Kraft steckt in ihrem Worten, in jedem Vers, auf jeder Seite, sodass ich gar nicht anders konnte, als absolut emotional getroffen zu sein.


Dabei wählt sich die Autorin eine wunderbare Erzählerin. Amira ist eine Protagonistin, die wohl das Herz und die Seele so viele afrikanischer und insgesamt vieler Mädchen in sich trägt, die Wissen, dass es mehr gibt, als die Dunkelheit, in der sie leben. Die unaussprechliches ertragen mussten, die Tod und Verzweiflung und Angst auf ihren jungen Körper und in ihrer Seele geschrieben tragen, und die trotzdem sich weigern, unter der Last des Lebens zusammenzubrechen, die sich weigern, ihre Träume aufzugeben, die sich weigern, ihren inneren Vogel einzusperren und stumm zu bleiben. Auch Amira leidet und erlebt die Hölle auf Erden, aber beweist einfach, wie wichtig es ist, seine Träume zu behalten und an sich zu glauben. Sie war eine absolut großartige Persönlichkeit, genauso wie das Buch so viele großartige Persönlichkeiten hatte. Dando, Amiras warmherzigen und offenherzigen Vater, Leila, ihre körperlich beeinträchtigte Schwester mit einem Löwenherz, Muma, die erst verbittert wirkte, aber sich schnell als unendlich stark und doch verletzlich herausstellte. Besonders geliebt habe ich allerdings Old Anwar, Amiras Nachbarn, ein unglaublich weiser Mann, der nicht nur Amira, sondern auch uns so viel über den Islam, das Leben und Träume lehrt. Sie alle haben durch Amiras Gedichte hindurch gelebt und sich in mein Herz geschlichen.


Was aber wohl am wichtigsten ist, ist die Aktualität und die Wichtigkeit dieses Buches. Dieses Buch enthält so viele wichtige Botschaften, so viele relevante Themen und Denkanstöße, dass ich es am liebsten jedem ans Herzen legen würde. Denn zwischen Amiras Worten stecken Gedanken über Träume, Familie und Zusammenhalt. Sie erzählt von der politischen Lage im Sudan, von Krieg und Verbrechen und Taten des Hasses, die so viele Dörfer und Menschen im Sudan erleiden mussten. Sie erzählt von dem Traum, lesen und schreiben zu lernen, als Mädchen in einem Land, dass Frauen den Zugang zu Bildung eigentlich versagt. Sie erzählt von Kraft, die der Koran ihr gibt, Kraft, die ihre Familie ihr gibt, und vor allem von der allergrößten Kraft der Erde, nämlich die Kraft unserer Träume und unseres Glaubens, wenn wir nur an uns und unsere Träume glauben.


Daher kann ich euch nur ans Herz legen: Tut euch selbst einen gefallen und lest dieses Buch! Denn zwischen diesen Zeilen versteckt sich eine Geschichte, die nicht nur unendlich berührend ist, sondern leider auch unglaublich wichtig und aktuell. Pinkney schafft es, durch die Worte einer bezaubernden Protagonistin eine Geschichte zu erzählen, die uns in den Norden Afrikas entführt, in ein Dorf in der Wüste, das so wundervoll ist, dass man sich nur darin verlieben kann. Sie erzählt von einer unglaublichen Tragödie, von Flucht und Angst und unendlicher Trauer, die Menschen zeichnet, die alles verloren haben. Aber vor allem erzählt sie von Hoffnung, von dem Glaube an sich und seine Träume und wie wichtig es ist, niemals aufzugeben. Denn anstatt uns zu Fragen, wie viel Dunkelheit und Leid und Angst in dieser Welt herrscht, ist es manchmal wichtig, sich selbst zu fragen: What else is possible? Danke für diese wichtige, berührende Geschichte. Ich vergebe 5 Sterne.


3 Kommentare:

  1. Ganz ganz tolle Rezi. Normalerweise lese ich solche Art von Büchern nicht, aber irgendwie hast du mich jetzt neugierig gemacht.
    Habe dir direkt mal ein follow da gelassen.

    WÜnsche dir noch ein wundertolles Wochenende,
    Iris

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    1. Huhu Iris!

      Vielen lieben Dank für deine lieben Worte und herzlich Willkommen auf meinem Blog, freut mich, dass du bleiben magst :)
      Ich kann dir das Buch sehr ans Herz legen! :)

      Danke für dein Kommentar!

      Liebe Grüße
      Kücki ♥

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