Oh Gott, wie kann es denn bitte sein, dass ich gerade schon das zweite Kalendertürchen aufgemacht habe? Wie kann es sein, dass mein Handy mich bittet, morgen mich auf Schneefall vorzubereiten? Wie kann es sein, dass ich die einzige in meiner Familie bin, die noch nicht alle Weihnachtsgeschenke gekauft hat? Der Dezember ist schneller gekommen, als ich es gedacht hatte und in nichtmal mehr 3 Wochen haben wir schon wieder Weihnachten, und ruck zuck ist 2017 und...oh Gott, das geht echt alles unglaublich schnell. Höchste Zeit einmal kurz inne zu halten und einen Blick zurück auf den November zu werfen, mal wieder ein sehr stressiger, aber auch unheimlich schöner Monat.
Der Monat November ist für mich immer ein Monat, der viel Fokus auf die Schule und Alltagsdinge bedeutet, der letzte Monat, bevor die Vorweihnachtszeit einsetzt und alles Rationale unter einem mit Lichterketten dekorierten Berg aus Plätzchen und Weihnachtsliedern versinkt. Der Monat, in dem nochmal die letzten Klausuren für das Semester geschrieben werden, die letzten wichtigen Dinge geklärt werden, damit man wenigsten in der Adventszeit etwas Zeit hat. Mittlerweile hat sich bei mir allerdings der Stress zu einem Dauerzustand entwickelt, anscheinend ist dass der 12-Klasse-Zustand, von dem alle immer reden. Aber ich möchte mich gar nicht beschweren. Denn ich habe für das 3. Semester alle Klausuren geschafft, jetzt ein bis zwei Wochen wenigstens ein kleines bisschen Ruhe, bevor es dann wieder losgeht. Und trotz diesen letzten Zügen der Klausurenphase hatte ich die Möglichkeit, im November viel zu erleben. Deswegen möchte ich mit diesem Lied untermalt euch nun von meinem November erzählen.
Die erste Novemberwoche verlief vergleichsweise wirklich ruhig und war eigentlich nur die Ruhe vor einem kleinen Ereignissturm, welchen die nächsten Tage boten. Nämlich machten ich und meine Freundin Sara uns am 8. November auf den Weg nach Hamburg, um an der Until-Tour der Band Fewjar teilzunehmen. Ja, genau, die Band, die wir dieses Jahr im Mai schon mal Live gesehen hatten XD Für nicht mal 25€ Ticketpreis mussten wir einfach erneut zu einen ihrer Konzerte fahren, und es hat sich absolut gelohnt! Ich liebe die Musik, die Atmosphäre, wenn gerade mal 200 Fans gemeinsam in einem kleinen Club singen und tanzen und einfach gute Laune haben und einfach die Tatsache, dass wir diese Erfahrung erneut machen konnten, gerade jetzt, da wir gemeinsam das letzte Schuljahr durchleben. Es hat sich also rundum gelohnt, wenn auch unser Timing etwas schlecht war, wir haben uns nämlich den ersten Schneetag des Jahres ausgesucht xD
Musikalisch ging es diese Woche weiter, schließlich habe ich am 11. November meinen 18. Geburtstag mit meinen 3 engsten Freundinnen nachgefeiert. Dazu sind wir ins Opern- und Theaterhaus Schwerin gefahren, da ich, durch einen glücklichen Zufallen, Karten für die Premiere der neusten Musicalinszinierung bekommen hatte: My Fair Lady! Obwohl ich Story im Allgemeinen kannte, war ich mir nicht so recht sicher, was mich erwartete, aber voller Vorfreude, weil ich nach diversen Musicalvorstellung wusste, dass die Verantwortlichen einen grandiosen Job machen. Und wirklich, ich wurde nicht enttäuscht: My Fair Lady war einfach fantastisch! Ich war von vorne bis hinten einfach begeistert! Angefangen beim wundervollen Bühnenbild, über die mit viel Detail verzierten Kostüme und die gesamte Ausstattung bis hin zur schauspielerischen Leistung hat mich einfach alles umgehauen. Mit so viel Leidenschaft und Herzblut und Talent wurde gespielt, mit so viel Spaß am Theater und an der Musik das Stück insziniert. Und die Musik und Tanzchoreographien erst! Ich war wirklich im siebten Himmel und von vorne bis hinten komplett begeistert! Ganz großes Kompliment an ein kleines Theater, dass diese auf so vielen Ebenen großartige Inszinierung auf die Beine gestellt hat, und mir damit keinen besseren 18. Geburtstag hätte bescheren können. Wir alle waren so begeistert und summen noch heute mit einen Lächeln "I could've danced all night"!
Dann hatten wir neben den letzten Zügen der Klausurenphase ein paar freie Tage, die ich größtenteils endlich mal wieder bloggend verbracht habe. Allerdings habe ich auch meinen ersten eigenen Sparkassen-Termin wahrgenommen, um zu klären, was sich nun ändert, da ich 18 Jahre alt bin. Des Weiteren habe ich weiter an meiner Bewerbung für mein Auslandsjahr gearbeitet und habe mich noch mehr in das Programm und meine Organisation verliebt und hoffe so sehr, nächstes Jahr um diese Zeit mit ihnen im Ausland zu sein.
Dann ging es am letzten Novemberwochenende nochmal rund. Zum einen war ich bei einer weiteren Theatervorstellung, bei welcher meine Freundin Eda mitwirkt, nämlich den sehr verstörenden Stück Stadt der Hunde, welches von Menschenrechtsverletzungen, Ignoranz und Kleinstadtschubladendenken spricht, von den tiefen Abgründen der menschlichen Seele und Brutalität. Ich war wirklich beeindruckt, wie die Jugendgruppe ein solch anspruchsvolles Stück samt Vergewaltigungen, Hände abhacken und anderen wirklich brutalen Szenen umgesetzt hat, mit einem schauspierlerischen Talent und einer Ernsthaftigkeit, die man nicht erwarten würde. Eine wirklich richtig gute Umsetzung, die ich mir sehr gerne angesehen habe.
Des Weiteren hatte ich selbst diesen Monat eine kleine Premiere des Musicals, bei welchem ich mitwirke. "Kleine" Premiere, weil die wirklich große Premiere erst im Dezember stattfindet, und bis dahin noch einiges geprobt und ausprobiert werden muss. Es war trotzdem eine tolle Erfahrung und ich bin gespannt, wie die wirkliche Premiere laufen wird, welche neben einem Tanzwettbewerb im Dezember stattfinden wird.
Am selben Wochenende fand dann auch noch der 18. Geburtstag meiner Freundin Chi statt, welcher ganz klassisch als große Party gefeiert wurde. Wir hatten alle unglaublich viel Spaß, haben zu selbstzusammengestellten Mixtapes getanzt, Kuchen gegessen, bis uns schlecht wurde, in Erinnerungen geschwelgt und einfach den Abend genossen. Es hat wirklich Spaß gemacht, einfach mal zu tanzen, laut zu singen und mit einem Haufen toller Menschen zu lachen. Witzigerweise endete der Abend in mehr oder weniger philosophischen Ergründungen über Trinität und Zeit...ja, ich weiß warum ich diese Menschen meine Freunde nenne :)
Ansonsten ging der November recht schnell um, da einfach immer was zutun war. Sei es die Schule, die mit mehr als genug Hausaufgaben und Lernstoff aufwartete, der Klavierunterricht und Gesangsunterricht, der mich für die nächste Prüfung bereitete (die ich übrigen mit 15/15 Punkten bestanden habe, was mich unheimlich glücklich macht :)), und Tanzproben bis zum umfallen für das Musical. Sei es das Lesen, welches gleich noch zur Sprache kommen wird, das Bloggen, was endlich mal wieder mehr Aufmerksamkeit bekam oder einfach die unzähligen Momente, die einen jetzt nicht einfallen, die den November aber zu dem Monat gemacht haben, der er war.
Ein kleiner, hübscher Stapel welcher größtenteils aus ReReads besteht. Für mich ist der stressige, nasskalte November wirklich die perfekte Zeit, um mich in die Wärme und Helle von geliebten Geschichten zurückzuziehen, alte fiktionale Freunde zu besuchen und mich erneut in bekannte Stories zu verlieben. Dennoch habe ich im November auch 3 mir unbekannte Bücher gelesen.
ReReads:
The Scorpio Races by Maggie Stiefvater
DAS Novemberbuch schlechthin. Seit ich es vor 2 Jahren das erste Mal gelesen habe, war für mich klar, dies ist mein Novemberbuch. Ich liebe es, in diesem grauen Monat zurück nach Thisby zu kehren, um die tödlichen Rennen zu beobachten, Novemberkuchen zu essen und vor allem meine geliebten Charaktere wiederzutreffen. Auch noch so vielen ReReads immer noch ein großer Favorit von mir, der es jedesmal wieder schafft, mein Herz zu erwärmen und den Wunsch in mir zu entfachen, nach Thisby zu reisen. 5/5 Sterne
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The Book Thief by Markus Zusak
Passend zu unserem Geschichtssemester über den Aufstieg der NSDAP und den zweiten Weltkrieg habe ich das Bedürfnis bekommen, mal wieder Liesl zu besuchen, in dieser furchtbaren Zeit, in der sie ihre Geschichte erzählt. Habe das Bedürfnis bekommen, in das Deutschland der 1930er/40er zu reisen, und von Liesls dunkler, trauriger Geschichte zu hören, Geschichten aus einer tragischen und schrecklichen Zeit, die aber nicht nur das ist: Es ist vor allem auch eine Geschichte über Hoffnung und Güte und Menschlichkeit zu einem Zeitpunkt, als all dies aus den Herzen der Menschen gerissen werden sollte. Ein wahrliches Meisterwerk, das jedesmal wieder mein Herz zersplittert. 5/5 Sterne
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Graceling Realm #2 Fire by Kristin Cashore
Hach, ich liebe dieses Buch einfach so sehr, dass ich es dieses Jahr sogar schon zum zweiten Mal rereadet habe. Diese Geschichte um Fire und Brigan und die Dells und die Monster...irgendwie ist dies eine dieser Geschichten, die sich wie Zuhause anfühlen. Ja, ich kann die Handlung auswendig miterzählen und die Dialoge mitsprechen, aber dennoch schafft es das Buch mich jedesmal wieder zu fesseln und zu begeistern. Ich liebe die Botschaften des Buches, die Charaktere, die Welt...ein Stückchen Kindheit und irgendwie Heimat und ein ganz großes Stück Liebe, das ist Fire für mich. 5/5 Sterne
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Der Nachtzirkus by Erin Morgenstern
Noch so ein Buch, welches ich wirklich immer lesen könnte. Der Nachtzirkus ist ein Buch, welches unglaublich von seiner Atmosphäre lebt, von dem Geruch nach gebrannten Mandeln und Schwarzweißroten Traumwelten, von Magie in jedem Wort und Wunder auf jeder Seite. Wenn ich dieses Buch lese, fühle ich mich wieder wie ein kleines Kind, das mit riesigen Augen und staunenden Herzen durch eine magische Traumwelt wandelt und einfach nicht genug davon bekommen kann. Ein ganz besonderes Buch! 5/5 Sterne
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weitere Bücher:
Postcards from No Man's Land by Aidan Chambers
Dieses Buch habe ich im Sommer aus England mitgebracht, wo es mir als moderner Klassiker, einem niederländischen Setting und zweite Weltkriegsatmosphäre aufgefallen ist, und mich irgendwie fasziniert hat. Es ist augenscheinlich als Jugend- oder sogar Kinderbuch ausgelegt, tatsächlich finde ich aber, dass die Ernsthaftigkeit und Brutalität des Buches fast schon eher in den Erwachsenenbereich gehört. Nichtsdestotrotz war es eine erschütternde, wichtige Geschichte, die es mir ermöglicht hat, den Krieg und die Verbrechen der Nazis nochmal aus einer anderen Sicht zu sehen, und besonders den Aktualitätsbezug fand ich sehr gut gestaltet, wenn auch einige andere Dinge mich an dem Buch gestört haben! 3,5/5 Sternen
The Coldest Girl in Coldtown by Holly Black
Anfang des Monats lag noch so eine schöne Halloween-Grusel-Stimmung in der Luft, die mich dazu überreden wollte, doch nochmal zu einem etwas blutigeren und düsteren Buch zu greifen. Meine Wahl fiel auf The Coldest Girl in Coldtown, ein Buch über Vampire, von welchem ich schon lange nichts mehr gelesen habe und mir nicht sicher war, wie das wohl werden würde. Tatsächlich war es aber ein echt gutes Buch, welches kritisch und durchaus realistisch mit dem Thema Vampirismus umgegangen ist, bewusst Romantisierungen von Vampiren und Beziehungen mit ihnen kritisierte oder teilweise sogar durch den Kakao zog und insgesamt überraschend ernst und düster war. Insgesamt ein wirklich gutes Vampirbuch, mit einigen kleinen Fehlern, aber insgesamt überraschend überzeugend, düster und kritisch! 4/5 Sterne
[Rezension folgt]
Six of Crows #2 Crooked Kingdom by Leigh Bardugo
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll..dieses Buch war einfach alles, was ich erwartet hatte, und noch viel viel mehr. Nachdem ich mich letztes Jahr in Six of Crows verliebt hatte, habe ich solange auf Crooked Kingdom gewartet, und nun, da ich es endlich gelesen habe kann ich nur sagen: Ich bin begeistert! Begeistert von Bardugos komplexen, detailreichen und atmosphärischen Welt, begeistert von unserem reichen Example an verschiedenen Charakteren und begeistert von der spannenden, ausgekügelten Story. Einfach begeistert und unendlich traurig, dass diese geniale Reihe nun schon vorbei ist. 5/5 Sternen
[Reihenrezension folgt!]
Gelesene Bücher: 7 Bücher (Wenigstens eine kleine Steigerung zum Vormonat^^)
Gelesene Seiten: 3 116 Seiten (Ganz schön viel für so wenig Bücher, aber waren ja auch dicke dabei)
Durchschnittlich pro Tag: 103 (Yay, back to 100 Seiten per day!)
Durchschnittlich pro Woche: 779 Seiten (Ja, das kann sich doch eigentlich noch sehen lassen^^)
Sooo..das war denn wohl der November, und Kalendertürchenöffnend und Plätzchenbackend geht es nun wohl in den Dezember. Wie komisch ist es bitte, das wir weniger als 30 Tage von 2017 entfernt sind?! Aber bis dahin warte noch ein recht stressiger Monat im Zeichen der Weihnachtszeit vor uns. Für mich heißt das neben Beginn des neuen Semesters und Schulstress vor allem: Chorkonzerte, Tanzauftritte und Klavierkonzerte, um den musikalischen Aspekt der Weihnacht mit anderen Menschen zu teilen. Aber abgesehen davon werde ich auch zu einem Seminar und einer Veranstaltung bezüglich meines Auslandsjahres fahren, eine Wichtelparty feiern und dann zusammen mit meiner Familie und meinen Freunden Weihnachten verbringen, bevor meine Freunde und ich Silvester gemeinsam 2017 entgegenfeiern. Es dürfte ein spannender Monat werden, der zwar stressig, aber hoffentlich in erster Linie richtig schön wird! Ich wünsche euch, falls ihr es feiert, eine schöne Advents- und Vorweihnachtszeit!
Wie war euer Monat? Was habt ihr so gelesen,geschaut, geliebt,
gehasst? Was habt ihr erlebt? Und: worauf freut ihr euch im Dezember?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel du in so (gefühlt) kurzen Monaten unterbringen kannst und ein bisschen bin ich dann auch immer motiviert, meine Zeit besser zu nutzen, aber meistens bleibt es leider bei dem Vorsatz. Vielleicht ja nächstes Jahr? :D
AntwortenLöschenEs freut mich, dass du so viele gute Bücher lesen konntest und auf einige davon freue ich mich jetzt auch schon sehr, obwohl ich sie noch nicht mal im Regal habe. "Die Bücherdiebin" zum Beispiel ist aber ganz fest für irgendwann eingeplant!
Da muss ich Jacquy voll und ganz zustimmen, du schreibst so schöne Rückblicke! Vielleicht sollte ich die Monatsstatistik, wie es früher bei mir hieß, auch mal wieder einführen. Aber abgewandelt, auch mehr ein Fließtext. Ich denke mal darüber nach^^
AntwortenLöschenMein November war lesetechnisch sehr gut. Ich bin auf 8 gelesene Bücher gekommen und für mich ist das Bestleistung seit Monaten. Wenn nicht sogar im ganzen Jahr. Aber ich hab noch 16 Bücher im Dezember vor mir *pfeif*
Liebe Grüße
Tina
Hallöle,
AntwortenLöschenwow echt unglaublich, wie viele Bücher du geschafft hast! Bei mir waren es im November leider nur zwei. :( Aber "Crooked Kingdom" klingt richtig toll, das werde ich gleich mal genauer unter die Lupe nehmen. :)
Vorweihnachtliche Grüße
Kathi von Lesendes Federvieh
PS: Du bist ein Rätselfan? Oder hast einfach nur Lust etwas zu gewinnen? Dann schau doch gleich mal bei dem Adventskalender-Gewinnspiel auf unserem Blog vorbei! Jeden Tag gibt es hierbei ein neues Rätsel, das es zu lösen gilt. Wir freuen uns auf dich!! :)
Hey Kücki,
AntwortenLöschenes ist immer so spannend zu lesen, was du alles erlebst! Man kann sich gar nicht vorstellen, dass du nebenbei noch Klausuren schreiben musst :D
Deine musikalischen Erlebnisse klingen ja großartig :) Es ist immer schön, wenn man Freunde in der Nähe hat, die sich für die gleichen Events interessieren. Und für deine eigene Premiere wünsche ich dir jetzt schon mal ganz viel Erfolg!!
Sich bei Stress in Rereads zu flüchten ist wirklich die beste Taktik :D Da hast du doch viel gelesen! Mich halten meistens die Rezensionen auf, aber vielleicht sollte ich einfach nicht so viel daran denken. Von deinen Büchern stehen besonders Six of Crows und wie gesagt The Book Thief auf meiner Liste, die ich irgendwann unbedingt lesen möchte. Freut mich dass dir fast alles so gut gefallen hat. :)
Ich wünsch dir einen minimal anstrengenden und maximal schönen Dezember!
Allerliebste Grüße, Sandy ❤