Furthermore | Tahereh Mafi | Dutton Books for Young Readers | Englisch | eBook | ca. 5€ | Kaufen?
There are only three things that matter to twelve-year-old Alice Alexis Queensmeadow: Mother, who wouldn’t miss her; magic and color, which seem to elude her; and Father, who always loved her. The day Father disappears from Ferenwood he takes nothing but a ruler with him. But it’s been almost three years since then, and Alice is determined to find him. She loves her father even more than she loves adventure, and she’s about to embark on one to find the other.
But bringing Father home is no small matter. In order to find him she’ll have to travel through the mythical, dangerous land of Furthermore, where down can be up, paper is alive, and left can be both right and very, very wrong. It will take all of Alice's wits (and every limb she's got) to find Father and return home to Ferenwood in one piece. On her quest to find Father, Alice must first find herself—and hold fast to the magic of love in the face of loss.
But bringing Father home is no small matter. In order to find him she’ll have to travel through the mythical, dangerous land of Furthermore, where down can be up, paper is alive, and left can be both right and very, very wrong. It will take all of Alice's wits (and every limb she's got) to find Father and return home to Ferenwood in one piece. On her quest to find Father, Alice must first find herself—and hold fast to the magic of love in the face of loss.
Sowohl der Film als auch das Lied sind absolut bezaubernd und habe mich beide auf ihre Art an Furthermore erinnert :)
Ich bin sicher, einige von euch haben
es schon bemerkt: Die wachsende Begeisterung von Jugendlichen und
Erwachsenen gegenüber Kinderbüchern. Viele fühlen sich angezogen
von kreativen, knallbunten Traumwelten, einzigartigen und
liebenswerten Charakteren und vor allem solche berührenden Themen
wie Freundschaft und Familie, alles Dinge, die mehr und mehr an
Bedeutung im YA Genre verlieren (jedenfalls kommt es einen so vor,
wenn mal das drölftausendste Lovetrianlge ertragen muss). Und auch
Autoren haben gemerkt, dass Middle Grade Bücher wahres Potenzial
haben, so erschien im Spätsommer diesen Jahres von einer meiner
liebsten YA Autorinnen Tahereh Mafi ein Middle Grade Buch, das
farbenfrohen Spaß und Tiefgang versprach.
In Furthermore geht es um die
zwölfjährige Alice, welche in einer Welt lebt, in der alles vor
Farbe und Magie sprüht…nur sie selbst wurde komplett weiß und
„farblos“ geboren, was sie zum Außenseiter und Opfer vieler
Schikanen macht. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug,
verschwindet Alice‘ Vater, ihr einziger vertrauter, genau dann, als
sie ihm am meisten bräuchte, und lässt sie zurück in einer Welt,
in der es für sie keinen Platz zu geben scheint. Doch Alice sieht
ihre Chance, endlich allen zu beweisen, was sie kann: Beim
alljährlichen Surrender, einem wichtigen Talentwettbewerb. Doch
natürlich kommt alles kann anders, als geplant.
Schon die ersten Seiten des Buches
laden einen mit schönen Illustrationen und kecken Sprüchen ein,
Alice‘ Abenteuer zu beginnen, und wer beim ersten Satz ankommt und
dort auf Mafis wunderschön malerischen Schreibstil trifft, ist
automatisch in der Geschichte gefangen. Und diese führt uns in eine
Welt, wie man sie sich in einem Kinderbuch wünscht: In ein
wunderschönes, fantasievolles, quietschbuntes Wunderland das auf der
einen Seite viel zu überladen und fast schon zu viel scheint, aber
genau dadurch einfach unglaublich magisch und so farbenfroh ist, dass
es an ein modernes Alice im Wunderland erinnert und einen prompt zum
träumen und weiterlesen einlädt.
Dieser Eindruck wird durch das
farbenfrohe Charakterensemble und vor allem durch unsere
Protagonistin, die passenderweise sogar Alice heißt, unterstützt.
Ich glaube, Alice ist so ein typischer Kinderbuchcharakter, der
einfach jedes kleine Kind anspricht, weil sich jeder in ihr
wiederfinden kann. Denn Alice ist einfach so ein stures, verrücktes,
unglaublich freches und gewitztes und neugieriges Mädchen, dass sich
einige Leser an ihr eigenes kindliches Ich erinnern wird. Sie ist
abenteuerlustig und so hungrig nach der Welt, komplett von sich
überzeugt und trotzdem irgendwie unsicher. Aber vor allem ist alles
sehr vielschichtig, zwar so konstruiert, dass viele Kinder sich gut
mit ihr identifizieren können, aber dennoch nicht zu vage
gezeichnet, sondern einfach mit viel Detailliebe charakterisiert und
ein Charakter mit absoluter Vorbildfunktion, die Mafi gut umzusetzen
weiß.
Sowieso fährt Mafi mit einen richtig
tollen Ensemble an Charakteren auf, die man allesamt liebgewinnt, und
schafft es dabei ganz nebenbei PoC und disabled people mit
einzubinden und damit Diversity zu schaffen, was ich sehr sehr
schätze. Ein weiterer Aspekt, der hier erwähnt werden muss: Die
wundervolle Freundschaft, die in diesem Buch zuhause ist und einfach
so viele tolle Facetten aufweist, dass sich mein Herz einfach von
oben bis unten erwärmt hat. Für diese Freundschaften liebe ich
Middle Grade Bücher und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mir
wünschen würde, derart tolle Freundschaften auch in anderen Genres
zu finden.
Sowieso merkt man, dass Tahereh MAfi
viele wichtige Aspekte in ihre Geschichte einbauen möchte, und so
finden sich wirklich viele wichtige take-home-messages zwischen den
Seiten ihres Buches. Mit viel Feingefühl werden mitunter sehr
kontroverse Themen angesprochen, mitunter Rassismus, Vorurteile,
(familiäre) Vernachlässigung, Drogenmissbrauch oder sogar
Vegetarismus. Hier beweist Mafi großes Talent für Sensibilität und
schafft es, gleichzeitig Bewusstsein zu schaffen, aber auch Mut zu
machen und in ihre Story schöne Botschaften zu verpacken, die
Kindern definitiv nicht vorenthalten werden dürfen, und sorgt damit
dafür, dass man sich einfach wohlfühlt im Buch und ganz viel Spaß
beim Lesen hat.
Und obwohl ich all diese Dinge wirklich
genossen habe, gab es dennoch einige Aspekte, die meine Lesefreude
getrübt haben. Denn auch wenn die Autorin es geschafft hat, eine
wunderbare Welt zu kreieren mit tollen Charakteren und wichtigen
Botschaften, fehlte es einfach vorne und hinten an einem Plot. Es
gibt keinen richtigen roten Faden, keine wirklichen Handlungspunkte,
was dazu führt, dass die Story nur so vor sich hin plätschert. Und
das ist unendlich schade, denn Mafi hat so viele tolle Ideen, aber
schafft es einfach nicht, diese in den richtigen Rahmen zu packen,
und so passiert zwar wirklich viel im Buch, aber es ist teilweise
unglaublich zusammenhangslos und wirkt dadurch leider sehr abgehackt
und stellenweise irrelevant.
Besonders hat man dies beim Ende
gemerkt, dass für mich leider auf so vielen Ebenen suboptimal
gestaltet war. Es war viel, viel, VIEL zu hektisch abgehandelt und wo
sich vorher viel Zeit für die Erklärung von Zusammenhängen und
Beschreibungen genommen wurde, wurde hier alles viel zu schnell
hingeschmiert. Es wirkte, als hätte die Autorin auf einmal Zeitdruck
und schlichtweg keine Zeit mehr, das Ende entsprechend auszubauen.
Viel zu schnell passierten eigentlich gravierende Dinge, die aber
nicht erklärt oder einfach nur hingenommen wurden, vieles machte
wenig Sinn und das Happy End, welches zwar von Anfang an klar war,
war auch viel klischeehafter und vorhersehbarer, als ich es
eigentlich erwartet hatte. Natürlich handelt es sich um ein
Kinderbuch, aber das heißt nicht, dass jegliche Plotlogik und ein
gut konstruiertes Ende irrelevant werden. Das fand ich persönlich
wirklich schade.
Mit „Furthermore“
habe ich mich endlich der Begeisterungswelle für Kinderbücher
angeschlossen und war fest davon überzeugt, dass Mafis Middle Grade
Buch über ein farbloses Mädchen in einer knallbunten Welt mich
verzaubern könnte. Und obwohl ich mich wirklich in das
quietschbunte, zauberhafte Wunderland und die liebenswerten,
vielschichtigen Charaktere verliebt habe und mit bewundern sagen
muss, wie gut es der Autorin gelungen ist, wichtige gesellschaftliche
Themen kindgerecht in ihrem Buch zu verarbeiten, so muss ich auch
sagen, dass mich das Buch dennoch enttäuscht hat. Denn auch wenn
Mafis Kinderbuchdebüt nur so vor Ideen sprüht, fehlt auf ganzer
Linie eine passende Story und vor allem ein Rahmen für diese. Dies
führt dazu, dass viel Potenzial verschenkt wird und in einem Ende
ufert, welches mich wirklich sehr enttäuscht zurückgelassen hat.
Deswegen kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.
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