Nevernight | Jay Kristoff | Harper Voyage | Englisch | Hardcover | ca. 15€ | Kaufen?
In a land where three
suns almost never set, a fledgling killer joins a school of assassins,
seeking vengeance against the powers who destroyed her family.
Daughter of an executed traitor, Mia Corvere is barely able to escape her father’s failed rebellion with her life. Alone and friendless, she hides in a city built from the bones of a dead god, hunted by the Senate and her father’s former comrades. But her gift for speaking with the shadows leads her to the door of a retired killer, and a future she never imagined.
Now, Mia is apprenticed to the deadliest flock of assassins in the entire Republic—the Red Church. If she bests her fellow students in contests of steel, poison and the subtle arts, she’ll be inducted among the Blades of the Lady of Blessed Murder, and one step closer to the vengeance she desires. But a killer is loose within the Church’s halls, the bloody secrets of Mia’s past return to haunt her, and a plot to bring down the entire congregation is unfolding in the shadows she so loves.
Will she even survive to initiation, let alone have her revenge?
Daughter of an executed traitor, Mia Corvere is barely able to escape her father’s failed rebellion with her life. Alone and friendless, she hides in a city built from the bones of a dead god, hunted by the Senate and her father’s former comrades. But her gift for speaking with the shadows leads her to the door of a retired killer, and a future she never imagined.
Now, Mia is apprenticed to the deadliest flock of assassins in the entire Republic—the Red Church. If she bests her fellow students in contests of steel, poison and the subtle arts, she’ll be inducted among the Blades of the Lady of Blessed Murder, and one step closer to the vengeance she desires. But a killer is loose within the Church’s halls, the bloody secrets of Mia’s past return to haunt her, and a plot to bring down the entire congregation is unfolding in the shadows she so loves.
Will she even survive to initiation, let alone have her revenge?
Dieses Lied spiele ich selbst auf Klavier und finde es einfach so mega creepy, so ein richtiges Lied, das Dunkelheit und Nebel unterstreichen kann, und daher irgendwie so ideal für dieses Buch war.
Manchmal werden Bücher zu einem kleinen Zuhause, so etwas,
wo man sich einfach heimisch fühlt, wo sich die Charaktere schon nach kurzer
Zeit anfühlen, als würde man sie schon ewig kennen. Geschichten, bei denen man
kleine Insiderwitze nach wenigen Seiten versteht, ein kleines, eingeschworenes
Team mit dem Schreibstil wird und irgendwie sich richtig wohl zwischen Tinte
und Papier fühlt. In gewissem Sinne ist Nevernight so ein Buch, wobei ich die
Geschichte an sich nicht als gemütlich, harmonisch oder warm bezeichnen, was
aber ja eigentlich die Attribute sind, mit denen man ein Zuhause beschreibt.
Stattdessen ist das Buch auf eine ganz subtile, dunkle, fast schon ironische
Weise heimisch und vertraut. Und genau das habe ich daran geliebt.
In dem Buch geht es um die sechzehnjährige Mia Covere die in
einer fiktionalen Welt lebt, in der es nie Dunkel wird und in der ihr Vater als
Staatsfeind hingerichtet wurde als sie selbst noch ein Kind war. Nun möchte Mia
seinen Tod rächen und sich dafür an der Assasinschule der Göttin des Mordes
ausbilden lassen.
Wenn man dieses Buch aufschlägt, wird man durch wunderschöne
Karten und Zeichnungen sogleich in die Welt gezogen, verzaubert von ihren
Details und Anmerkungen, und fühlt sich im Handumdrehen heimisch. Denn diese
Geschichte spielt in einer Welt, in der drei Sonnen den Himmel erhellen, und es
nur alle Jubeljahre mal dunkel wird, und es keine Tage, sondern nur turns gibt,
die von Nevernights umrahmt werden. In dieser Welt, die ein mittelalterliches
Flair einer europäischen Hafenstadt hat, herrscht ein an Rom orientierter Senat
über die Menschen, und es wird an Götter geglaubt, die sich gegenseitig vom
Himmel verbannen.
Dies ist noch lange nicht alles, was diese Welt ausmacht,
zeigt aber jetzt schon, dass sich Jay Kristoff wirklich viel Mühe beim
Erstellen dieser Welt gegeben hat. Mit so viel Komplexität und vielen kleinen
Details zeichnet er eine faszinierende Fantasywelt, die auch nach dem Ende des
Buches noch so viel zu erkunden offen lässt, dass ich es kaum erwarten kann, im
zweiten Teil dorthin zurückzukehren, was allerdings auch daran liegt, dass
dieses Buch mit irgendwie ein bisschen an Hogwarts erinnert hat, an ein
dunkles, kaltes und blutiges Hogwarts, wo man statt Freundschaft Hass und
Misstrauen lernt, und dunkle Magie und die Kunst des Tötens auf dem Stundenplan
stehen, aber dennoch eine Schule, an der Freundschaften entstehen, man an
seinen Aufgaben wächst und so viel über sich selbst lernt.
Besonders hervorheben möchte ich auch den Schreibstil der
Geschichte, der dem Buch einfach den Charakter einer alten, dunklen Erzählung
gibt, durch Fußnoten kleine Extrainformationen gibt und mit wunderbaren
Kommentaren den Leser zu fesseln und zu unterhalten weiß. Und gerade der Prolog
und Epilog hatten hier definitiv Gänsehautpotenzial!
Dazu kommt, dass die Geschichte mich einfach an Harry Potter
erinnert hat, dies allerdings nur in dem Sinne, dass ein Großteil des Buches
von der Assasinschule erzählt. Von dem Unterricht in den verschiedenen Hallen,
von den schier unmöglichen, tödlichen Aufgaben, die die Schüler bestehen
müssen, und vor allem von den Geheimnissen, die in ihren Ecken lauern. Überall
findet man ein neues tödlichen, gefährliches Mysterium, welches es so lösen
gilt, und trotzdem geht es auch hier um Vertrauen, sich selbst finden und nicht
verlieren, und sogar um Schulnoten. Das alles aber in eine dunkle, blutige und
unglaublich ironisch erzählte Geschichte verwoben, die nicht vor graphischen
Beschreibungen und Schimpfwörtern zurückscheut. Dadurch wirkt die Geschichte
irgendwie erwachsen. Denn unsere Charaktere sammeln sexuelle Erfahrungen,
bezeugen oder begehen Morde und fluchen, was das Zeug hält. Aber irgendwie fand
ich genau das gut, dieser Erwachsene Umgang obwohl es eigentlich ein YA Buch
ist, dieser gewisse Hauch von Seriosität und das Versprechen, sich nicht in
unnötigen Drama zu verlieren.
Hier möchte ich auch sehr lobend erwähnen, dass auch Dinge
wie Menstruation, das erste Mal und Sexismus angesprochen werden, was mir in zu
vielen Fantasybüchern einfach fehlt. Auch fand ich die Liebesgeschichte sehr
gut gemacht, da sie von einer Beziehung erzählt, in der es um Erfahrung machen
geht, um gegenseitige Hilfestellung und tiefe Verbundenheit, allerdings wird
diese nicht sofort als große Liebe beschrien und es gibt genügend Raum, um die
genauen Gefühle zueinander einzuordnen, und besonders hier hat mir die finale
Lösung überraschend gut gefallen.
Dies lag allerdings auch an den vielen tollen Charakteren.
Mia hat sich innerhalb weniger Seiten sofort in mein Herz gespielt. Ich mochte
ihre trockene, ironische Art, ihre Sturheit und doch ihre Unsicherheit, die sie
sich nie anmerken lassen wollte. Ich fand es schön, wie ihre Vorgeschichte sich
durch das Buch spannt und nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch
wunderbar mit der eigentlichen Geschichte verknüpft wurde. Meiner Meinung nach
ist Mia ein Charakter, der eine gewisse Vorbildfunktion einnimmt, Fehler machen
darf und für viele junge Mädchen bedeutend sein könnte, in dem Sinne, dass sie
so echt und greifbar ist. Durch Mia können Themen wie erste sexuelle
Erfahrungen, der eigene Körper, erste Gefühle, Erwachsen werden und sogar
Sexismus thematisiert werden, alles Punkte, die ich gerne öfter in Fantasy
Büchern derart gut verarbeitet sehen würde. Ein weiterer Pluspunkt ist ihr
ironische Art und vor allem ihre Beziehung zu Mister Kindly, ihren Schatten mit
dem sie einfach eine Menge genialer Wortgefechte hat!
Aber auch die Nebencharaktere haben mir durchweg gut
gefallen. Tric zeigt schnell, dass er viel mehr sein kann als ein blasser,
männlicher Kompane und überzeugt mit vielen kleinen Überraschungen, viel
Tiefgründigkeit und einem stürmischen Temperament. Insgesamt fand ich jede noch
so kleine Nebenrolle gut genutzt und ausgearbeitet, sodass gerade am Ende viel
Platz für den einen oder anderen schockierenden Plottwist war, den ich nicht vorausgesehen
hatte.
Sowieso entwickelt sich das Buch zum Ende zu einem wahren
Pageturner, denn war es vorher eher ein gemäßigtes Tempo, das stellenweise fast
schon etwas zu langsam war, so waren die letzten hundert Seiten eine
Achterbahnfahrt, die mich nach jeder Kurve mit einem neuen Plottwist schocken
konnte und auch am Ende keinen Halt gemacht hat vor dem einem oder anderen
Toten, und einem Ende, welches zwar keinen bösen Cliffhanger hat, aber dennoch
danach verlangt, sofort weitererzählt werden zu wollen.
Insgesamt bin ich mit der Erwartung an Nevernight
herangetreten, ein Fantasybuch zu bekommen, in dem es um typische Schlachten
und Machtspiele geht. Und um die geht es, und auch an Blut fehlt es dem Buch
ganz und gar nicht…und dennoch habe ich etwas Besseres bekommen: Eine
faszinierende, vielschichtige, wunderschön erzählte Geschichte die uns in ein
groteskes, dunkles und vor allem blutiges Hogwartssetting entführt, um zusammen
mit unseren Charakteren eine Schulung in Sachen Tod zu bekommen. In einer Welt,
in der die Sonnen nie untergehen und die Schatten sprechen, in einer
Geschichte, in der wichtige Themen zusammen mit blutiger Aktion vermischt sind,
mit Charakteren, die mich mit Witz, Verstand und Authensität überzeugt haben.
Das wünsche ich mir definitiv von mehr Fantasybücher, insbesondere im
Jugendbereich! Dafür vergebe ich 5 Sterne.
Ich habe das Buch irgendwie etwas anders empfunden als du. Ich fand eher die erste Hälfte des Buches besser als die Zweite. Vielleicht interessiert dich ja meine Meinung danach: https://buecherfieber.blogspot.de/2017/09/nevernight-die-prufung-1-jay-kristoff.html
AntwortenLöschenIch persönliche finde es immer wieder interessant wie Anders jemand ein Buch finden kann.
Deine Svenja