Sonntag, 24. April 2016

|Kuecki Recommends| Bücher mit tollen Bösewichten!


Hey ihr Lieben! :) Ich habe gerade mitbekommen, das seit einer Woche auf Mishas Blog eine kleine buchige Woche rund um eine ganz besondere Art von Charakteren läuft: Eine buchige Woche um unsere liebsten Bösewichte zu feiern! Ich bin richtig traurig, das ich das nicht früher mitbekommen habe, schließlich bin ich ein riesiger Fan von Bösewichten. Aber, da heute ja erst Sonntag ist, kommt ein bisschen spät, aber dennoch, auch ein Beitrag von mir um ein bisschen Bösewichte zu feiern.

Bösewichte sind mit Abstand die Charaktere, die ich am meisten liebe. Ich glaube, das liegt daran, das richtige Bösewichte einfach unglaublich schwer zu schreiben sind. Klar, in jedem Buch haben wir irgendwie irgendwelche unsympathischen Charaktere, Bad Boys mit klischeehaftschlimmer Vergangenheit oder einfach irgendwelche Stereotype, die eben nun böse sein sollten. Aber in den wenigsten Büchern haben wir wirklich gute Bösewichte, die mit Herzblut und viel Arbeit ausgearbeitet wurden, die anders sind, böse, aber trotzdem irgendwo logisch. Doch wenn das der Fall ist, dann haben wir meistens wirklich gute Bösewichte, die an wahrscheinlich nicht mögen sollte, aber die ich trotzdem liebe, für die verschiedensten Gründe. Und heute möchte ich euch ein paar Bücher mit ein paar tollen Bösewichten vorstellen, die ich gleichzeitig hasse und liebe.


Fangen wir gleich mal mit einem Bösewicht an, der wirklich schrecklich ist, der sadistische Sheriff aus Shadow of the Wolf. Ich muss sagen, das ist eindeutig einer dieser Bösewichte, die man nur hassen kann, weil sie so furchtbar sind. Der Sheriff tut grausame Dinge, ist eine Kreatur, die aus einen unserer Albträume gekrochen sein könnte. Aber dann, je mehr man den Sheriff kennenlernt, desto mehr merkt man, dass es sich nicht nur um einen durchunddurch bösen Charakter handelt, sondern das sich der Autor auch wirklich Gedanken gemacht hat, wie man den Sheriff formen könnte, welche Träume und Wünsche und Ängste er haben könnte, und so wird der Sheriff nicht nur ein verdammt interessanter Charakter, sondern irgendwo durch seine gewonnene Menschlichkeit auch noch grausamer, falls das Sinn macht :D


Auch wenn mich wahrscheinlich jetzt viele nicht mögen werden, aber ich muss zugeben, das President Snow mein absoluter Lieblingscharakter der Hunger Game Trilogie ist. Er ist einfach so ein großartiger Charakter, der mit so viel Detail ausgearbeitet wurde, wobei ich zugeben muss, das er mir in den Filmen bald noch komplexer und besser ausgearbeitet vorkommt. Für mich ist Snow der Charakter, der mich dazu inspiriert, immer wieder neue Theorie aufzustellen, warum er bestimmte Dinge tut bzw. nicht tut. Ich glaube, es gibt so viele versteckte Hinweise auf seine wahre Persönlichkeit und tausend verschiedene Wege, ihn zu interpretieren. Für mich steht daher fest, dass ohne Snow diese Reihe nicht annährend so gut gewesen wäre und er außerdem einer dieser Bösewichte ist, die nicht nur grausam sind, sondern vor allem durch ihre nicht komplett eindeutige Persönlichkeit faszinierend sind.


Victoria Schwab ist so ziemlich die Königin der Bösewichte, alleine, wenn man sich durch die Beiträge zu Mishas Villain Week klickt sieht man, dass wirklich viele Leser sich für ihre Bösewichte begeistern können. Ich mache da keine Ausnahme. In A Darker Shade of Magic gibt es sogar mehrere Bösewichte, die ich großartig gemacht finde. Allen voran Holland, der auf der einen Seite immer wieder Dinge tut, wofür man ihn ohrfeigen könnte, aber auf der anderen Seite einem einfach das Herz bricht, weil er einem so leid tut. Holland ist für mich einer dieser Charaktere, die nicht böse sind, weil sie es wollen, sondern weil es irgendwie das einzige ist, was sie können. Außerdem glaube, das Holland noch ganz viel Spielraum für weitere Entwicklung bietet, weswegen ich hoffentlich bald Band zwei lesen kann!


Auch wenn ich The Scorpion Rules nicht perfekt fand, so mochte ich doch das Buch für seinen Bösewicht und anfangs sogar Erzähler: Talis. Mein Gott, das ist ein Bösewicht, wie ich ihn möchte. Wenn ich an Talis denke, fühle ich mich schlecht, weil ich ihn so cool finde, denn Talis ist abgebrüht, er ist kalt wie ein Eisblock und kennt keine Gnade. Aber genau das macht ihn in dieser Welt so realistisch, denn er tut Dinge, die moralisch nicht richtig sind, aber getan werden müssen, weil es vielleicht wirklich keinen anderen Ausweg gibt. Und nebenbei ist er noch so bösartig sarkastisch, aber irgendwo auch menschlich, das man gar nicht anders kann, als ihn zu mögen, auch wenn man sich fragt, wie man soetwas tolerieren kann. Defintiv ein zweispältiger Charakter.


Ein Charakter, der zwischen den anderen fast schon handzahm und schwach scheint, den ich aber trotzdem erwähnen möchte, ist die Troll Queen/Ice Queen aus East. Für mich ist die Troll Queen nicht unbedingt ein Bösewicht, weil sie so viele furchtbare Sachen tut, sondern weil sie eine dieser Charaktere ist, die von äußeren Umständen zu diesem gemacht wurden, zu etwas bösen, ohne es wirklich zu sein. Es wurde nur nie etwas anderes erwartet, und irgendwie sind sie in diese Rolle des Bösen gerutsch, wie eine Fliege in eine Venusfliegenfalle, und kommen nun nicht mehr heraus, weil die Wände zu glitschig sind. Und daraufhin die Handlungen der Königin zu betrachten ist unglaublich spannend, einfach, weil man ihre Wünsche so gut nachvollziehen kann, aber gleichzeitig auch möchte, dass sie aufgib und aufhört, unseren Protagonisten das Leben so schwer zu machen. Am Ende ging es sogar soweit, das man nicht mehr wusste, ob man nun möchte, dass die Protagonistin erfolgreich ist, oder die Troll Queen, so sehr ausgereift und komplex war der böse Charakter in diesem Buch.



Nachdem ich meiner Austauschschülerin den Film "Phantom der Oper" gezeigt hatte und ordentlich für Erik gefangirlt hatte, meinte sie, dass sie jetzt schon Angst hat vor meiner späteren Partnerwahl. xD Und wirklich, ich kann verstehen, wenn Erik auf den ersten Blick...seltsam erscheint. Denn Erik ist wirklich ein abgrundtief dunkler Charakter, jemand, der von Leben in solche hasserfüllten Weisen verletzt und gedemütigt wurde, jemand, der Jahre verbracht hat, ohne Licht zu sehen, und dem stellenweise jede Freude genommen wurde. Er ist voller Hass und Rachsucht und ertrinkt im Selbstmitleid, er ist dunkel und böse zynisch und bessesen von diesem einen Mädchen und seiner Musik...und das alles macht ihn zu meinem allerliebsten Bösewicht. Er hat wirklich nichts Gutes an sich, und es gibt viele Gründe, ihn zu hasse, ihn pedophil und grausam und besessen zu finden, aber irgendwie kann ich nicht anders als ihn zu mögen und durch die Seiten mit ihm zu leiden. Er ist kein Charakter, den man einfach lieb haben muss, aber genau deswegen bin ich wahrscheinlich so begeistert von ihm. Er ist das Kind auf der Schaukel, mit dem niemand spielen will, weil er dir vorher eins mit der Schüppe rüberzieht....aber mit dem du am Ende am meisten Spaß auf der Wippe hast.


Und, last but not least, erneut ein Charakter, zum Leben erweckt von der Villainqueen V. E. Schwab. Vicious ist ein Buch, indem es sehr schwer ist, zu sagen, wer denn nun eigentlich der Bösewicht ist, da in diesem Buch jeder Charakter auf seine eigene Weise grausam ist. Victor, unser Protagonist, tut unglaublich viele Sachen, die falsch sind, hat seine eigenen Abgründe und Dämonen, ist kaltherzig und berechend, aber ist auf der anderen Seite auch jemand, den man unterstützt und dem man nur das Beste gönnt. Genauso Eli, der fanatisch seine selbstauferlegt Aufgabe ausführen möchte, der vom Leben immer wieder eine Ohrfeige bekommen hat, und so viel Hass in seinem inneren trägt, den man aber trotzdem irgendwo nicht verurteilen kann, weil seine Vergangenheit Narben auf seinen Herzen geschrieben hat. Insgesamt ist dieses Buch kein Buch über einen Helden, sondern eine Geschichte über die zwei größten Antihelden, und vielleict gerade deswegen so brilliant.

Sooo ihr Liebe....das war's auch schon wieder. Ich freu mich, das ich den Beitrag noch einigermaßen pünktlich geschrieben habe, schließlich ist Mishas Woche fast um. Ich bin einfach so ein riesiger Fan von Bösewichten und hätte euch gerne noch mehr Antihelden vorgestellt, aber ich denke, so haben wir eine ganz gute Mischung und vielleicht mach ich ja nochmal so einen Beitrag, damit meine andere Lieblings-Villains auch noch zum Zuge kommen.

Mögt ihr Bösewichte? Wenn ja, was sind eure liebsten Bösewichte?

2 Kommentare:

  1. Toller Beitrag! Ich kenne nur die Bücher von Schwab und stimme dir da von ganzem Herzen zu. Vor allem bei Vicious, das Buch liebe ich gerade für diese beiden Anti-Helden... Da hat mich Schwab schwer beeindruckt, mit diesem Perspektivwechsel und den genialen Charakteren, die man nur zugleich lieben und hassen kann.

    AntwortenLöschen
  2. Hallo liebe Kücki,
    oh ja, einen sehr interessanten und tollen Beitrag hast du da geschrieben! Bösewicthe können faszinierende Charaktere sein, wenn die Autoren ihnen genug Zeit und Raum geben, sich zu entfalten. Ich mag es nicht, wenn ein Buch einfach nur in schwarz-weiß gezeichnet ist und die Bösen einfach böse sind, weil sie es sein können. Das finde ich immer sterbenslangweilig. Ich mag es, wenn man die Bösen besser kennen lernt und - vielleicht - sogar ihre Motive irgendwann versteht, auch wenn sie dennoch verwerflich sind. Besonders faszinierend finde ich die Bösen, die durch äußere Umstände dazu gebracht wurden, böses zu tun (was du hier ja auch schon angeschrieben hast).

    Bei Snow stimme ich dir absolut zu, du triffst da den Nagel auf den Kopf!
    Von den Bösewichten, die du nennst, klingt für mich auf jeden Fall dieser Sheriff am interessantesten, von dem habe ich noch nie gehört und ich kann mir vorstellen, dass sein Character-Building echt gut gemacht ist.
    Deinen Beitrag zu A Darker Shade of Magic habe ich jetzt nicht gelesen, da ich das Buch noch ungelesen in meinem Regal stehen habe und mich noch nicht spoilern will :D

    Auf jeden Fall hat mir dein Beitrag sehr gut gefallen!

    Alles Liebe, KQ

    AntwortenLöschen