Mittwoch, 26. August 2015

|Rezension| "Extraordinary means" von Robyn Schneider



 Extraordinary means | Robyn Schneider | Katherine Tegen Books | Englisch | Paperback | ca. 10€ | Kaufen?

 
 At seventeen, overachieving Lane finds himself at Latham House, a sanatorium for teens suffering from an incurable strain of tuberculosis. Part hospital and part boarding school, Latham is a place of endless rules and confusing rituals, where it's easier to fail breakfast than it is to flunk French.

There, Lane encounters a girl he knew years ago. Instead of the shy loner he remembers, Sadie has transformed. At Latham, she is sarcastic, fearless, and utterly compelling. Her friends, a group of eccentric troublemakers, fascinate Lane, who has never stepped out of bounds his whole life. And as he gradually becomes one of them, Sadie shows him their secrets: how to steal internet, how to sneak into town, and how to disable the med sensors they must wear at all times.

But there are consequences to having secrets, particularly at Latham House. And as Lane and Sadie begin to fall in love and their group begins to fall sicker, their insular world threatens to come crashing down. 

 Meine Gastfamilie hat mich echt für diesen Sänger begeistern können und ich LIEBE dieses Lied!


Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht der größte Contemporaryleser und –Liebhaber bin. Fluffige Sommergeschichten, Teenagerliebe in Real Life und Freundschaft/Familienprobleme als Hauptstory ist einfach etwas, was man irgendwie ja im realen Leben findet. Geh nach draußen auf die Straße und beobachte Leute, betrachte dein eigenes Leben, dass deiner Freunde und schon hast du deine ganz eigene Cotemporarystory. Lieber tauche ich ein in unbekannte Welten, als in die Abzutauchen, die ich live und in Farbe vor mir sehe.

Aber dann gibt es da auch diese Contemporarygeschichten, die dein Herz erwärmen, die dich zum lachen und weinen bringen, und aus denen du gar nicht mehr auftauchen möchtest. Extraordinary means ist eines dieser ganz besonderen Contemporarybücher.


 Hier geht es um den an tuberkuloseerkrankten Jungen Lane, der in ein Sanatorium kommt, um dort auf eine Heilung zu warten. Denn er hat eine seltene Form von Tuberkulose, die nicht heilbar ist. Zusammen mit 150 anderen kranken Kindern lebt er in einem alten Internat und wartet auf eine Heilung. Dabei lernt er die verschiedensten, verrücktesten Menschen kennen. Unter anderem auch Sadie, ein krankes Mädchen, das förmlich zu leuchten scheint, durch ihre Wahnsinnige Lebensfreude.
Seit The Fault in Our Stars hab ich ein bisschen das Gefühl, dass niemand mehr über kranke Teenager schreiben möchte. Niemand traut sich, auch nur im Ansatz eine neue Hazel und einen Gus zu schreiben. Doch genau das ist es, was dieses Buch nicht tut. Sadie und Lane sind keine neu geschriebenen Versionen von Hazel und Augustus, sondern eigenständige Personen, die wir durch ihre eigenen kleinen Fehler und Kanten kennen und lieben lernen.

Lane ist einer dieser Jungen, die dachten, sie hätte das perfekte Leben. Freundin, gute Note, Zukunftspläne, und die erst durch die Diagnose einer tödlichen Krankheit realisieren, dass sie ihr Leben eigentlich nur damit verbringen, auf etwas Besseres zu warten. Was ich an Lane geliebt habe, war einfach seine Authenzität, die insgesamt jeder dieser Charaktere hat. Dass er nicht sofort realisiert, dass das sein Ende sein könnte und das er nicht sein altes Leben wiederhaben kann. Dass er bis spät in die Nacht lernt, keine Freunde finden möchte, Latham House nur als einen Kurort ansieht, denn man bald wieder verlässt. Dass er erst langsam entdeckt, was er wirklich vom Leben will, und wie gut es ist, mutig zu sein, sich fallen zu lassen, Dinge auszuprobieren, die man vorher noch nie getan hat.


Und dabei helfen ihm die besten Charaktere der Welt. Sadie, unsere zweite Protagonistin, Lebensfreude und Überzeugung pur. Ein Mädchen, das stolz darauf ist, endlich ihre Haare wie die Mädchen auf tumblr tragen zu können, die bei Starbucks Butterbier bestellt und immer die besten Ideen für Schulstreiche hat. Sadie, die nicht zurück in ihr altes Leben möchte, für die Latham House und ihre Freunde ihr Leben sind und die lernen muss, dass das Leben nicht ewig so weitergehen kann. Ich habe Sadie und Lane geliebt, beide mit ihren ganz eigenen Problemen, mit ihren Ecken und Kanten und ihrer eigenen Sicht auf die Welt. Und ich habe ihre Freunde geliebt! Charlie, der homosexuelle Komponist, der Musik über alles liebt, sich aber ansonsten sehr schlecht ausdrücken kann und Angst vor der Welt hat, Marina, die Harry Potter Fanfiction schreibt und Miyazakifilme zu schätzen weiß (Love ), Nick, der beste Schmuggler der Welt. Sie alle strahlen einfach pure Lebensfreude aus. Du kannst gar nicht anders, als dich in diese Truppe zu verlieben und dir einfach zu wünschen, so coole Menschen zu kennen. Denn sie sind keine Erkrankten Menschen, die Freunde sind. Sie sind Freunde, die sich getroffen haben, weil sie alle irgendwie krank sind. Denn es ist nicht die Krankheit, die im Vordergrund steht, nicht die Angst vorm Sterben oder Vereinsamen. Es ist die Angst vor dem Leben, die Angst, man selbst zu sein oder seine Freunde zu verlieren. 


Und ich glaube genau das habe ich geliebt! Beim Lesen wurde einem einfach warm, man hat sein Herz an die Charaktere verloren und sich immer mehr in das Buch verliebt. Mit all seiner Authenzität und vor allem seine zahlreichen Anspielung war es einfach so nahe am Herzen des Lesers und wirkte zum greifen nahe. Seien es Anspielungen auf Miyazakifilme, Harry Potter, Pride and Prejudice oder Game of Thrones, Great Gatsby oder Doctor Who. Man hat sich von dem Buch verstanden gefühlt, es fühlte sich nicht so an, als würde Schneider versuchen, wie Teenager zu denken. Ich glaube, sie hat es wirklich geschafft zu verstehen, wie Teenager ticken. Zumindest eine Gruppe von Teenager. 
 

Insgesamt ist es nicht schwer, dieses Buch zusammen zu fassen. Es ist ein Contemporarybuch, das von kranken Teenagern erzählt. Insgesamt ist das nicht wahr. Das Buch erzählt vom Zweifeln, von Lebensfreude, von Toga Parties in der Nacht und selbstkomponierter Musik. Es erzählt von Missverständnissen, Sommercamps und Tänzen, grünen Vintagekleidern und Starbucks. Es erzählt die Geschichte von einer Gruppe von Freunden, die sich ihrer Krankheit und dem Leben mit Freundschaft, Lebensfreude, Butterbier und einer großen Prise Humor stellen. Die zusammen durch dick und dünn gehen, um am Ende zu erkennen, dass es im Leben nur eine Richtung gibt: Vorwärts. Danke, Robyn Schneider, für dieses wundervolle, bewegende Buch. 5 Sterne und eine große Empfehlung!


4 Kommentare:

  1. Hey :)
    Kaum habe ich deine Rezension gelesen und schon ist das Buch auf meiner WuLi. Ich habe es schon einige Male auf EpicReads gesehen, aber nichts konnte mich bisher bewegen, es auf meine WuLi zu packen :)

    Liebe Grüße
    Isabell

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  2. Hei :D

    Deine Rezi ist echt toll geschrieben, das Buch klingt wirklich wunderschön. Es ist mir auch schon mehrmals aufgefallen, aber die mir das erste Buch der Autorin irgendwie nicht so gut gefallen hat, bin ich eher vorsichtig... Ich muss es aber auf jeden Fall mal im Auge behalten. :D

    glg Nadja <3

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  3. Ich muss mich schuldig bekennen: Weil mich das Buch zu sehr an TFIOS erinnert hat, hat es "Extraordinary means" nicht auf meine WiLi geschafft. Aber nach so einer Rezension muss ich das natürlich ändern!
    Deine Rezension ist (wie üblich) wunderschön geschrieben, du reflektierst die ganze Handlung immer unglaublich genau zusammen, ohne zu spoilern. Deswegen vertraue ich mich auch immer auf deine Rezensionen- deine Argumente sind aussagekräftig und nachvollziehbar. Du trägst auch am meisten Schuld an meinem Sub und meiner WuLi! ;-) *zwinker*
    Danke sehr für den Buchtipp ♥
    "Extraordinary means" scheint mir eher ein Geheimtipp zu sein, oder?

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  4. Es freut mich so mega, dass du das Buch mochtest!!! :D Lies schnell The Beginning of Everything, das fand ich sogar noch einen Ticken besser :D Robyn Schneider kann es eben :)

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