Montag, 23. Februar 2015

|Rezension| "Since you've been gone" von Morgan Matson

Since you've been gone | Morgen Matson | Simon & Schuster | Englisch | eBook | ca. 1,20€ (wieder teurer) | Kaufen?
 
The Pre-Sloane Emily didn't go to parties, she barely talked to guys, she didn't do anything crazy. Enter Sloane, social tornado and the best kind of best friend—the one who yanks you out of your shell.

But right before what should have been an epic summer, Sloane just… disappears. No note. No calls. No texts. No Sloane. There’s just a random to-do list. On it, thirteen Sloane-selected-definitely-bizarre-tasks that Emily would never try… unless they could lead back to her best friend.

Eigentlich wollte ich ja "Since you've been gone" von Kelly Clarkson hören einfach weil....ja ich denke ihr wisst warum. Aber das Lied und das Buch haben nicht harmoniert, also kam wieder mal Charlie XCX an die Reihe :D

Ich weiß nicht, was an Contemporarybüchern gut oder schlecht ist. Ich habe keinen Vergleich, was klischeehaft ist und was nicht, wie man sie richtig schreibt oder was einzigartig ist. Dazu lese ich einfach zu wenig davon. Aber ich weiß, wenn man ein gutes Contemporarybuch hat, dann muss man sich zu Hause fühlen. Ein Contemporarybuch hat keine epischen Kämpfe, einzigartige Kreaturen, kann keine Rebellen oder ein futuristisches Staatssystem, gegen welches man überhaupt rebellieren könnte. Deswegen sollte ein Contemporarybuch Wärme haben. Und Humor. Personen, mit denen man sich einfach identifizieren kann, die einen ein Gefühl von zu Hause geben.

Was ich von Since you’ve been gone erwartet habe, war, Sommerwärme auf der Haut zu spüren. Ich wollte laut loslachen und ich wollte berührt werden. Mehr habe ich nicht erwartet. Ich weiß, Morgan Matson ist die Königin des Contemporary, und es scheint als wäre dieses Buch wie der Zug, in dem ich es gelesen habe. Es braucht etwas, um ins rollen zu kommen, die Gleise quietschen, es gibt noch Störgeräusche und man hat das Gefühl, immer wieder aus dem Buch herauszustolpern, aber nach einiger Zeit hat der Zug – und das Buch- eine angenehme Geschwindigkeit erreicht. Man kann sich in seinen Sitz kuscheln, den Schal etwas enger ziehen, bis die Klimaanlage angeht und für die nächsten paar Stunden den schönsten Sommer seines Lebens erleben.


Since you’ve been gone ist unverkennbar ein Sommerbuch. Ich habe wirklich noch nie ein Sommebuch gelesen, welches man Gleichzeitig hätte als Contemporary bezeichnen können. In diesem Buch geht es vor allem um unsere Protagonistin, die siebzehnjährige Emily. Emily ist nur komplett mit Sloane, ihrer besten Freundin. Mit ihr kann sie reden, lachen und weinen, sie ist das Zentrum von Emilys Welt. Und sie verschwindet. Einfach so und alles, was Emily bleibt, ist eine Liste mit 13 Dingen, die sie erfüllen muss, bevor der Sommer vorbei ist. Und Emily weiß: Diese 13 Dinge werden sie zu Sloane führen.

Was nach einem ziemlich simplen Inhalt klingt, entwickelt sich zu einer wirklich sehr facettenreichen Geschichte. Was als locker flockige Sommergeschichte beginnt entwickelt sich recht schnell zu einer vielschichtige Story, die vor allem die Themen Freundschaft, Liebe und Selbstfindung behandelt, aber auch nicht davor zurückschreckt, ernsthaftere Themen aufzugreifen. 


Hier finde ich es unglaublich gut, wie Morgan Matson es schafft, immer den richtigen Ton zu finden. Das Buch behandelt ernste Themen und soll zum nachdenken anregen, doch trotzdem fühlt da Buch sich niemals depressiv oder grau an. Matsons Humor strahlt von jeder Seite und bringt eine gewisse Leichtigkeit in die Lektüre, feine Unterhaltung, die aber nicht bei ernsten Tönen fehl am Platz wirkt.
Emily und ich standen, vor allem am Anfang, sehr auf dem Kriegsfuß. Leute, auch ich habe eine beste Freundin die mir unglaublich viel bedeutet. Mit ihr kann ich lachen und weinen und über alles reden, was mich beschäftigt. Auch ich wäre am Boden zerstört, wenn sie einfach so Weg wäre. Das ist es auch gar nicht, was ich anzweifeln möchte. Was ich bemängeln möchte, ist, dass Emily kein Leben ohne Sloane führen kann. Sie kann keine Gespräche führen ohne sie, hält es kaum einen Tag aus, ohne Sloanes Hilfe. Das ging mir am Anfang ziemlich auf den Keks, zu sehen, wie unglaublich abhängig Emily von Sloane ist. Aber andererseits war genau das der Anfang einer unglaublichen Charakterentwicklung.

Die Entwicklung von Emily ist einfach so schön gemacht in diesem Buch. Während es am Anfang so wirkt, als würde sie ewig gleich bleiben, so schreibt Matson ihr doch Stück für Stück neue Charakterzüge, bis wir irgendwann statt einer ängstlichen Siebzehnjährigen, die vollkommen von ihrer besten Freundin abhängig ist, eine selbstbewusste und glückliche junge Frau begleiten.
Morgan Matson hat mir mit dieser Geschichte den Sommer eingefangen. Ich saß bei minus 1 Grad im Zug, mein Kopf an die vereiste Scheibe gelehnt in einem dicken Pullover da und habe trotzdem das Gefühl gehabt, mit Dawn und Frank und all den anderen einen wunderschönen Sommer zu erleben. Nach meinen anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich mich einfach so unglaublich wohl in dieser Geschichte gefühlt. Besser als jeder Pullover hat die Geschichte mich gewärmt und mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Ich hätte niemals gedacht, dass es mir derartig viel Spaß bereiten würde, Emily und ihren neuen Freunden durch einen außergewöhnlichen Sommer zu begleiten. Egal wie unwahrscheinlich manche Aufgaben klingen und egal wie viele kleine Mängel es während des Buches gibt: Das Buch ist vor allem eins, Echt. Emilys Geschichte könnte wirklich so passiert sein, in genauso einer Stadt, jetzt gerade. Diese Authenzität führen einfach dazu, dass man sich selbst sehr gut mit der Geschichte identifizieren kann.


Ein besonderer Pluspunkt war für mich auch Emilys Familie. Gott, ihr Bruder und ihre Eltern sind einfach so herrlich schrullig und liebevoll, ich wünschte, ich würde ich Familie wirklich kennen.
Zum Ende hin hat leider die endlose Begeisterung, welche ich im Mittelteil empfunden habe, etwas nachgelassen. Es hat sich angefühlt, als hätte Matson auf einmal gemerkt, dass ihr Zug Verspätung hat und sie nochmal Vollgas geben muss. Dadurch ist das eigentlich süße und gut gemachte Ende etwas zu kurz verraten. Viele Fragen sind für mich noch offen geblieben und auch dieses letzte Treffen mit allen, das demonstrieren soll, dass alles wieder gut ist, hat mir gefehlt. Natürlich kann man sich seinen Teil denken, aber ich denke es hätte das Buch auf jeden Fall noch runder gemacht, wenn es von Matson geschrieben worden wäre.

Das Buch hat im Deutschen den Titel „13 Wünsche für einen Sommer“. Wenn ihr den Sommer auch so schmerzlich vermisst wie ich, dann habe ich nur einen Wunsch für euch: Lest dieses Buch!
Morgan Matson bietet mit „Since you’ve been gone“ ein Wohlfühlbuch, dessen Seiten nachanfänglichen Schwierigkeiten nur so vorüberfliegen, und zwischen dessen Zeilen man Sommerwind wehen hört. Die Geschichte von Emily ist nicht nur eine Geschichte über Liebe und Freundschaft, sondern vor allem auch über Selbstfindung und das Erwachsenwerden. Das scheut nicht davor, auch ernst Themen anzusprechen, verliert aber dabei nie seine sommerhafte Leichtigkeit. Man fühlt sich in dieser Geschichte zu Hause und möchte dieses am liebsten gar nicht mehr verlassen.
 

In dem Buch sagt Frank ziemlich oft „In a well-ordered universe….“ Und dieses Zitat möchte ich frei übersetzt aufgreifen: In einem gut geordneten Universum müsste ich euch nicht mehr sagen, dieses Buch zu lesen, denn ihr wüsstet nur selbst, dass es sich, auch für Contemporary-Muffel wie mich, wirklich lohnt. Diese Geschichte ist eine Geschichte über das Leben, nicht perfekt, aber trotzdem wunderschön. Ich vergeb 4 Sterne für Since you’ve been gone.


  

5 Kommentare:

  1. Freut mich echt total, dass es dir gefallen hat! :D Ich bin ja bei Morgan Matson immer etwas unsicher, weil ihre anderen zwei Bücher so 3 gute Sterne bekommen hatten. Das hier mochte ich aufgrund der Figuren aber auch super gerne :) Sie kann Contemporary eben!

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    1. Ich freu mich auch :D
      Ich bin mir ja allgemein bei Contemporary sehr unsicher und freue mich dann immer, wenn es mich doch überzeugen kann xD

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  2. "Since you've been gone" steht auf meiner Wunschliste, aber ich habe noch vor, zuerst "Amy and Rogers epic tour" zu lesen. Davon schwärmen schliesslich auch alle! ;-)
    P.S: Bin ich die Einzige, die nicht weiss, was Contemporary bedeutet!?

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    1. Haha, das Buch spricht mich irgendwie so gar nicht an xD

      Nope, ich weiß es auch nicht so genau, aber ich nenne es lieber Contemporary als Jugendroman, weil das für mich zu weit gefasst ist. Ich glaube, Contemporary ist sozuagen ein Buch, in dem es einfach um's Erwachsenwerden geht. DIe erste Liebe und Teenagerprobleme und so. Eben Bücher, die sich um Jugendprobleme drehen anstatt um Fantasy :D

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  3. Irgendwie spricht mich der Klappentext hier gar nicht sooo sehr an, aber Amy on the summer road fand ich ganz gut und wenn auch dir das Buch gefallen hat... :D Ich denke, ich werde es doch mal lesen müssen :)
    Schöne Rezension :)

    Liebe Grüße
    Chrisi

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