The Vampire Diaries Reihe (SPOILER!!!!!!!!!)
Dunkle Zeiten – goldene Seiten! Vierhundert Jahre ist es
her, dass die Florentiner Brüder Stefano und Damon aus Liebe zu der schönen
Catarina zu erbitterten Feinden – und durch Catarinas Fluch zu Vampiren wurden.
Und der Kampf der Brüder ist noch immer nicht entschieden, als Elena in ihr
Leben tritt ...
Damon scheint aus dem erbitterten jahrhundertelangen Kampf
mit seinem Bruder Stefano als Sieger hervorgegangen zu sein, denn Stefano ist
und bleibt spurlos verschwunden. Doch Elena setzt alles daran, ihre große Liebe
wiederzufinden – und sucht auf dem Friedhof die Konfrontation mit Damon. Obwohl
sie Stefano bedingungslos liebt, spürt sie die dunkle Faszination, die von
seinem atemberaubend schönen Vampirbruder ausgeht. Angezogen und abgestoßen
zugleich ist Elena versucht, Damon das zu geben, was er verlangt – ihr Blut!
Doch noch hat sie die Willenskraft, sich gegen Damon zu wehren. Trotz eines von
Damon heraufbeschworenen Schneesturms macht sie sich auf die verzweifelte Suche
nach Stefano. Als sie ihn tatsächlich findet, ist ihr Blut das einzige, was
seine Kräfte wieder stärken kann … Doch auch nach ihrer glücklichen
Wiedervereinigung bleibt die drohende Gefahr, die von Damon ausgeht. Elena will
einen Kampf zwischen ihm und Stefano um jeden Preis verhindern – und so gibt
sie schließlich Damon, wonach er verlangt. Ein folgenschwerer Fehler! Denn nun
bekämpfen sich die Brüder auf Leben und Tod … Währenddessen scheint eine
unbestimmte, dunkle Macht im Hintergrund alle Fäden in der Hand zu halten und
Unheil über Fell’s Church zu bringen. Steckt tatsächlich Damon dahinter – oder
hat noch eine andere Macht ihre Finger im Spiel?
Und so weiter und so fort
Ich hab es schon wieder getan! Ich blöde Kuh habe mich auf
ein romantisches Vampirbuch eingelassen! Als wenn Twilight nicht eine Lehre für
mich gewesen wäre, ich meine von den Diskokugel-Vampiren und den kleinen
Hündchen hat sich doch wirklich niemand begeistern lassen! Aber gut, ich dachte
mir, Twilight wird schwer an Dämlichkeit zu übertreffen sein, oder nicht? Da
ich aber nun nicht ganz bescheuert bin, habe ich mir erst mal die Verfilmung
angesehen. „The Vampire Diaries“ ist eine tolle Serie, ich habe die erste
Staffel in einem Rutsch durchgeschaut. Tolle Handlung, annehmbare Personen und
sogar eine Hauptperson die mehr kann als nur ihrem Vampir-Lover hinterher zu
laufen. Mit Katherine und Damon hatten wir zwei großartige „Bösewichte“ die dem
ganzen etwas Biss und schwarzen Humor gegeben haben, von Klaus und Elijah ganz
zu schweigen. Die Story war gut durchdacht, die Vampir keine Supermenschen,
nein sie haben sogar klassische Elemente behalten, wie Tod durch Pfählen oder
die Sonne. Ich war kurzum begeistert! Und ich dachte mir, wenn die Verfilmung
schon toll ist, wie gut muss dann das Buch sein? Ich muss dazu sagen, ich habe
vorher Noch NIE!!! Eine Verfilmung gesehen, die besser war als das Buch. Also
musste ich mir die Reihe kaufen. Und ich schwor mir, sie durchzulesen. Ein
großer Fehler!
Zum Schreibstil:
Die Geschichte ist vorerst in chronologischen Tagebuch
Einträgen Elenas Verfasst, später kommen noch Impressionen von Stefano und
Damon hinzu, sowie es sogar Stellenweise aus Catarinas Sicht geschrieben ist.
Aber dazu später mehr, die ersten Teile erzählt nur Elena Sicht. Die
Erzählperspektive ist so oder so eine Erzählart, die ich nicht wirklich leiden
kann, aber in diesem Buch ist sie einfach nur zum Schreien, und nicht nur die
Erzählperspektive gibt es zu verhauen, nein, auch meine geliebte Ich-Perspektive
wird ihr vergewaltigt ! Abgehackte Sätze, Wortwiederholungen und die Weltkenntnis
einer Grundschülerin nehmen hier ihren Lauf. Natürlich, es ist ein Tagebuch und
wenn wir normalen Menschen Tagebuch schreiben, dann achten wir nicht mal auf
die Rechtschreibung, aber ich muss ehrlich zugeben, dass mein Tagebuch
spannender und abwechslungsreicher geschrieben ist als dieser fiktionaler Müll!
Zu den Personen (und Schreibstil)
Was dem Schreibstil vor allem beeinflusst, im negativen
Sinne, ist die schreckliche Hauptperson! Während ich Elena in der Serie als
freundliches, hilfsbereites, emotionales, nachdenkliches und feinfühliges
Mädchen mit starker Neugier und realistischen Reaktionen kennengelernt habe,
tritt im Buch eine ganz andere Figur auf: Elena, die blonde Schulschlampe
schlechthin, ihr sind alle Scheißegal, Hauptsache Prinzessin bekommt ihren
Willen. Stellenweise säuselt sie noch ein bisschen was über ihre toten Eltern,
aber ansonsten hören wir in jedem zweiten Satz nur ich, mein, mir usw.! Sie ist
die typische Mary-Sue, perfekt und beliebt und alle mögen sie und wenn nicht
sind sie nur neidisch auf ihr überwältigendes Aussehen. Sie hat den IQ eines
Seesterns und ihre Sicht auf die Welt ist bei weitem Primitiver als die meines
fünfjährigen Bruders. Sie denkt nur Schwarz-Weiß und ich kann über ihr
Verhalten nur permanent den Kopf schütteln! Zu keiner Zeit konnte ich mich in
sie hineinversetzten oder sie auch nur Ansatzweise verstehen!
Stefano hingegen wirkt einer Selbsthilfegruppe entlaufen. In
ewigen Tagebucheinträgen schreibt er fein säuberlich moralische Grundsätze
nieder und informiert und alle drei Sätze, wie schlimm und „böse“ er doch ist,
wie sehr er Elena liebt und wie wunderschön und perfekt sie doch ist. Und da
die Autorin so freundlich war auf die Demenzkranken unter uns Rücksicht zunehmen
werden wir im Sekundentakt auch darin erinnert, wie gut die Menschen sind und
dass Steffi-Boy den bösen bösen Damon verändern muss. Ich glaube, Stefano hat
da eine tolle Vorlage für Edward geliefert! Ich frage mich, wie man sich so
sehr in Selbstmitleid baden kann! Gott!
Womit wir bei Damon wären. Damon war ein Geschenk! Witzig,
Charmant und Gefühlslos trat der gute in den ersten Teilen auf. Ich habe es
wirklich genossen, Dass Prinzessen und Anti-Depressiva nicht das einzige sind,
was es in diesem Buch gibt. Damons Sarkasmus war an jeder Stelle angebracht und
er hatte als einziger eine realistische und nachvollziehbare Sicht auf die
Dinge. Er war ehrlich und hat sich in mein Herz geschlichen.
Bevor ich mehr zu Damon sage möchte ich mehr zu meinen
anderen Lieblingspersonen sagen, da sie alle dasselbe tragische Schicksal
teilen: Catarina und Klaus. Sie ein
tolle vampirschlampe, die genau wie ich die kleine Prinzessin hasst, die mit
unfairen Mitteln spielt und nur an sich selbst denkt. Außerdem ist sie
intelligent und ein Symbol für die Macht der Frauen. Immer wenn ihr Name auch
nur erwähnt wurde hellte sich meine Miene auf, weil ich wusste, jetzt würde
etwas Gutes kommen. Schließlich ist ihre Geschichte die einzig spannende weit
und breit. Außerdem ist sie unglaublich stark, weshalb ich es auch furchtbar
finde, warum sie Stefano so hinterherheult! Alter, der Typ ist reif für die
Insel, der hat keine Ahnung wie man Spaß hat und sie, dass kleine
Partymäuschen, nein Entschuldige, wir wollen doch mal ganz nah am Buch bleiben,
also zitiere ich hier mal Stefano „Catarina war wie ein Kätzchen“, also
PartyKÄTZCHEN die immer irgendwie ärger macht und wirkliche Lebensfreude und
Kampfgeist verkörpert, steht auf diesen Waschlappen. Ich meine, komm schon!
Und Catarina und Damon nehmen beide ein furchtbares Ende:
Damon verfällt der perfekten Elena und würde alles für sie tun. Damit schließt
er sich Stefanos Selbsthilfegruppe an, wird Tierschütze und kämpft für die
Menschenrechte, der liebe tolle Damon, der niemals jemanden etwas tun würde,
weil er ja für Elena der tollste und netteste Typ der Welt wird. Und Catarina
hat dann doch irgendwie gemerkt, dass depri-steffi nicht auf Stärke und
Zynismus steht und kurzerhand wird sie zum Blumenmädchen. Sie lächelt, ist
höflich und wirkt wie einer Kitsch-Postkarte entsprungen, schließlich muss sie
jetzt auch für Steffi-Boy den Friedensnobelpreis gewinne. Schön und gut für die
Story, Weltuntergang für mich. Und nachdem ich mir 3 Teile lang dieses Elend
ansehen musste, hat wohl auch die Autorin gecheckt, dass das nicht wirklich
realistisch ist. Also wird die plötzlich wieder böse Catarina abgeschlachtet
und der dunkle Damon versteckt wieder seine Gefühle.. Und das schöne ist, dass
das alles ja auch total realistisch ist!
Zum Plot:
Die Serie glänzte bei mir vor allem durch die geniale und
überraschende Handlung, die zu jeder Zeit fesselnd war. Wie dumm von mir, dass
auch von einem Buch zu erwarten, ich meine, wer tut das schon, außer mir? Tja,
zum genialen Plot: Er existiert. Er existiert wirklich. Nur leider möchte den
ja niemand hören, denn echt Leute, wer mag schon interessante, genau
durchdachte Handlungen? Niemand, genau! Deswegen bleibt diese hier auch am
Rande, viel wichtiger ist es ja, dass alle genau wissen, wie Elenas Haare in
jeder möglichen Situation aussehen. Oder warum der 3445678. Grund genauso für
das Menschensein spricht wie Grund 3445677. Oder wie Elenas Kleid aussieht, mit
dem sie Stefano verführt. Alles doch viel spannender, als der Petrova-Doppelgänger-Fluch,
die Geschichte von Stefano und Damon, Catarinas Geschichte oder den Sachverhalt Urvampir. Alles ziemlich
gut ausgedacht, aber leider sind wir ja nicht alle so klug wie L. J. Smith. Es
könnte uns ja überfordern, mehr als eine Information pro 100 Seiten zu
erhalten. Also wirklich, ich sollte dankbar über so viel Rücksichtnahme sein.
Schließlich will keiner über eine tiefgründige und genau recherchierte
Geschichte lesen, bei der man mit raten, staunen oder sogar nachdenken müsste.
Viel zu anstrengen. Lassen wir lieber Elena mit jedem Kerl der Geschichte
rummachen, egal ob Mensch, Hexenmeister, Werwolf oder Vampir oder diverse
Kreuzungen bzw. Hybrid (Klaus), und anschließend auswerten, wer der beste war.
Schließlich unterstreicht dass ganz nebenbei noch Elenas tiefgründige Persönlichkeit!
Meine Meinung:
Ein Buch, das wirklich alles hat: Logikfehler, unsympathische
Hautpersonen, sympathische Nebenpersonen die zum Ende hin verkorkst werden,
einen schlecht umgesetzten Plot und einem Schreibstil bei dem meine
Deutschlehrerin schreiend weglaufen würde. Ich war schwer enttäuscht, wieder
einmal ein niveauloses Vampirbuch, dass viel zu viel Potenzial verschenkt und
am Ende nur noch weitergeschrieben wurde, damit die Autorin mehr Kohle bekommt.
Nichts kann dieses Buch entschuldigen, ich hab nämlich die Englischen Teile
auch gelesen und ich kann euch sagen: Die arme Übersetzerin hat das Buch sogar
verbessert!
Also, ich muss wirklich sagen, die Serie verdient meinen
absoluten Respekt! Noch nie habe ich einem Regisseur gedankt, dass er sich
nicht ans Buch gehalten hat. Aber hier hatte nun mal der Regisseur den
richtigen Riecher. In der Serie gibt es Witz, Romantik, eine Hauptperson mit
der man sich identifizieren kann, behobene Logikfehler, Ein Plot der im
Vordergrund steht. Und Stefano bekommt sogar einen annehmbaren Namen verpasst,
der mich nicht permanent an einen Seehund denken lässt.
Also wer mehr über das Canon dieser Buchreihe wissen will
sollte sich die Serie ansehen. Es sei denn, ihr verschwendet gerne eure
Lebenszeit!
Anmerkung:
Entschuldigung an alle, die dass Buch mögen, an die Autorin und an alle anderen, denen diese rezi nicht gefallen hat, aber ich musste mich einfach mal darüber aufregen.
Autorin:
Lisa Jane Smith, als Autorin L. J. Smith, ist eine US-amerikanische Jugendbuchautorin.
Über das Leben der Autorin ist nur wenig bekannt. Ihr erstes Buch The Night of the Solstice (in Deutschland bislang nicht erschienen) schrieb sie während ihres Psychologiestudiums. Veröffentlicht wurde das Werk 1987. Im Anschluss an ihr Studium arbeitete sie zunächst einige Jahre als Lehrerin, bevor sie endgültig Autorin wurde.
Bekannt wurde Smith insbesondere durch ihre Reihe Tagebuch eines Vampirs, die seit 2009 auch für eine Fernsehserie unter dem Titel The Vampire Diaries verfilmt werden. Auch ihre Trilogie Der Magische Zirkel wurde 2011/2012 unter dem Titel The Secret Circle als Fernsehserie ausgestrahlt.
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