Sonntag, 6. September 2015

|Rezension| "Red Rising" von Pierce Brown

Red Rising | Pierca Brown | Del Rey (Random House) | Englisch | eBook | ca. 5€ | Kaufen?

The Earth is dying. Darrow is a Red, a miner in the interior of Mars. His mission is to extract enough precious elements to one day tame the surface of the planet and allow humans to live on it. The Reds are humanity's last hope.

Or so it appears, until the day Darrow discovers it's all a lie. That Mars has been habitable - and inhabited - for generations, by a class of people calling themselves the Golds. A class of people who look down on Darrow and his fellows as slave labour, to be exploited and worked to death without a second thought.

Until the day that Darrow, with the help of a mysterious group of rebels, disguises himself as a Gold and infiltrates their command school, intent on taking down his oppressors from the inside. But the command school is a battlefield - and Darrow isn't the only student with an agenda.


Audiomachine ist eingentlich das einzige, was einfach immer passt, wenn du so was schönes, post-apokalyptisch episches Kriegsgewusel hast. So auch dieses Lied unverfehlbar eine gute Wahl :D


Red Rising müsste den meisten  Lesern bekannt sein, ob nun wegen dem Cover, das man leicht wiedererkennt, der Bekanntheit vor allem im amerikanischen Raum, oder weil man zu den Lesern gehört, die Pierce Brown einfach nur gutaussehend finden. (Wirklich, der Autor hat richtige Fangirls Oo). Wie auch immer, das Buch ist kein unbeschriebenes Blatt, und nach vielen gemischten Meinungen und meiner allgemeinen Lust auf post-apokalyptisches (geschuldet durch Station Elevens Brillanz), habe ich einfach mal zu dem Buch gegriffen.

Das Buch spielt größtenteils im Weltraum, was ich allgemein absolut genial und faszinierend finde. Es geht um den sechzehnjährigen Darrow, der als Helldiver in den Minen auf der Mars arbeitet. Er ist ein Red, die niedrigste Farbe Menschen, die man sein kann, und seine Lebensaufgabe ist es, als Sklave in den Minen den Mars für die höheren Farben vorzubereiten. Als er von all diesem Betrug erfährt, begibt er sich auf einen gefährlichen Rachefeldzug…


Ich glaube, das ist eine nicht zu sehr vielverratende Beschreibung, die eine ungefähre Vorstellung von dem Buch gibt. Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte etwas komplett anderes von diesem Buch erwartet und weiß nicht so recht, wie ich das, was ich bekommen habe, bewerten soll. 


Um mit dem Positiven zu beginnen, mit Red Rising haben wir eine Dystopie, die durch viele Aspekte aus der Masse heraussticht. Browns dystopische Welt ist um einiges dunkler, irgendwie erwachsener, aber gleichzeitig auch sehr viel brutal und grausamer als die meisten Dystopien. Der Mann hat wirklich keine Angst, zu zeigen, dass seine Charaktere am Abgrund stehen, in einer Welt, so grausam das selbst das Lesen einen dazu bringt, zu zittern und sich übergeben zu wollen. Gleichzeitig macht das seine Welt aber auch authentischer, dunkler, faszinierender. Brown beschreibt den Abgrund der Menschheit und liegt meiner Meinung nach mit seiner Grausamkeit –leider- nicht so sehr falsch. Auf jeden Fall ist es schön zu sehen, dass er viele neue Ideen mit einbringt, wenn auch nicht alles einem unbekannt vorkommt. Hogwarts, Panem und römische Mythologie haben merklich Browns Gedanken und Ideen beeinflusst und leider merkt man das auch. Wenngleich er mit viel Frische und neuen Idee diese Parallelen versucht auszugleichen, so gelingt ihm dass doch nicht immer.


Ein großer Pluspunkt seines Romans ist sein Hauptcharakter, Darrow. Selten hatte eine Dystopie einen besser charakterisierten und durchdachten Protagonisten. Darrow ist genau wie diese Dystopische Welt zerrissen zwischen Liebe, Rache, Gewalt, Vertrauen, Lügen und Intrigen, Träumen und den Wunsch, ein Zeichen zu setzen. Diese Zerrissenheit wird aber durch Brown so verdammt gut rübergebracht. Man merkt, wie der Sturm in Darrow brodelt, er verzweifelt versucht, herauszufinden, was denn nun ihm wichtig ist, was von all diesen Dingen ihn definieren sollen, was man mit was aufwiegen kann, und was nicht. Auf diesem Weg trifft Darrow nun mal falsche Entscheidungen, aber macht auch vieles Richtig. Er ist nicht perfekt, sonder eckiger und kantiger als viele andere Protagonisten und selbst der Leser kann sich schlecht entscheiden, ob er Darrow denn nun mag oder nicht. Was ihn sehr sympathisch und glaubwürdig macht, ist, dass er genau weiß, wofür er kämpft, denn der Dreh- und Angelpunkt seiner Entscheidungen ist seine Liebe zu Eo. Leute, endlich haben wir keine Teenieliebe, sondern eine ernsthafte, tiefe Liebe, die durch Leidenschaft, Verständnis, Trauer, Verlust und Liebe gekennzeichnet ist. Insgesamt weiß ich nicht, was ich von Darrow halten soll, aber ich weiß, dass Brown definitiv viel Arbeit in seinen Hauptcharakter gesteckt hat.


Trotzdem ist der Funke nicht wirklich übergesprungen, und ich weiß leider nicht, warum. Ja, es gab parallelen zu anderen Dystopien, aber irgendwie überrascht oder schockt mich das nicht mehr wirklich, irgendwie scheint es eine Unvermeidbarkeit bei Jugendbüchern zu sein und früher oder später Normalität, wenn dies nicht schon der Fall ist. Ich glaube, was mich vor allem gestört hat, war die Langatmigkeit und der Fakt, dass ich etwas anderes erwartet hatte. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, überrascht zu werden, und ich liebe es noch mehr, bei einem Buch falsch zu liegen und komplett überrumpelt zu werden. Aber hier war es eher der Fall, dass ich mir die Genialität in Person vorgestellt habe, und statt dem „versprochenem“ Festessen Wasser und Brot bekommen habe. Was Pierce Brown aus seiner Idee gemacht hat, hat mich leider auf lange Strecke gelangweilt und war einfach nicht mein Ding. Hinzu kommt die schreckliche Sprache. Wirklich, ich verstehe, dass man im Krieg, alleine unter Männern, ausgehungert und genervt schon mal Flucht, aber, Gott, Leute, in diesem Buch gab es keine Seite, auf der nicht bis aufs äußerste geflucht wurde, oder zumindest kam es mir so vor. Keine Ahnung, aber das hat mich unglaublich gestört..
Insgesamt war „Red Rising“ keinesfalls ein schlechtes Buch. Wir haben eine unglaublich grausame, dunkle und erwachsene dystopische Welt, die gerade durch die Grausamkeit und Dunkelheit faszinierend und authentisch wirkt, einen wirklich gut charakterisierten und tiefgründigen Hauptcharakter, viel Aktion und interessante, neue Idee….doch leider konnte der Funke des Buches überhaupt nicht überspringen. Von zu vielen Kraftausdrücken über zu vielen Parallelen bis hin zu einer stellenweise langweiligen Handlung hat mir leider doch einiges gefehlt, von daher kann ich Red Rising nur 3 Sterne geben.


3 Kommentare:

  1. Huhu,
    hatte auch angefangen, das Buch zu lesen, dann aber abgebrochen, weil ich einfach nicht mit Darrow klar kam... Ich fand die Idee total super aber der arrogante Hauptcharakter hat es mir leider vermiest... :/

    :* Lena

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  2. Huhu Kücki ♥
    Da ich das Buch einfach nur fantastisch fand - muss ich dir einfach einen Kommentar unter deine wundervolle Rezension (wenn leider auch negative ♥) schreiben. Und parallel dazu höre ich 'Rise of the Warriors'. Jetzt fühlt sich das schreiben total episch an. :'D Das musst du uuuuunbedingt mal machen, das ist ein total komisches Gefühl und du fühlst dich total gedrängt. Ich komme gar nicht dazu meine zahlreichen Tippfehler auszubessern, die entstehen weil ich so schnell tippen muss (der Song drängt mich dazu xD Ich habe das Gefühl die Welt geht unter wenn er zu Ende ist ^^) und der kommt trotzdem gleich in meine Playlist weil ich mir coole Buchstellen damit richtig cool vorstelle. Vielleicht - SONG IST ZU ENDE!! :D *erstmal die Tippfehler ausbesser* - sollte ich den Kampf in QuS nochmal rereaden und das als Hintergrundmusik lassen. *----* Woooow, ich habe allein über deinen Hintergrundsong schon so viel geschrieben! Das kann ja heiter werden..... :'D

    Ich gestehe .... ICH BIN EIN PIERCE BROWN FANGIRL. xDD Aber wie kann man auch anders: der sieht einfach soooo gut aus und schreibt auch noch so mega tolle Geschichten! Würde er um meine Hand anhalten, würde ich sofort ja sagen und mit ihm durchbrennen. Mal abgesehen davon, das heutzutage niemand mehr um jemandes Hand anhält und er einfach mal um knappe 10 Jahre (glaubst du mir, wenn ich sage dass ich es gegoogelt habe und nicht auswendig weiß? *hust, hust*) älter ist als ich. ^^ Aber ich wollte das Buch nicht deswegen haben, sondern weil ich den Klappentext so interessant fand. Pierce hat vielleicht eine klitzekleine Rolle gespielt, aber hauptsächlich war es wegen dem Klappentext. :D

    Wie mega entspannend es plötzlich ist Kommentare zu schreiben ohne diese Musik! xD

    Das erste Zitat ist ja dieser eine Song, den man eigentlich nicht singen darf oder? Ich habe das Buch vor gefühlten drei Jahren gelesen und deshalb bin ich mir gerade nicht ganz sicher. Aber ob ja oder nein, ich finde das Gedicht/den Song oder was auch immer richtig toll. :)

    Jaaaa ich freu mich dass du so begeistert von Darrow bist! *---*
    Er ist einfach ein mega toller Protagonistin und während sie da Kapitel-lang immer nur in der Burg rumsaßen fand ich ihn ein bisschen langweilig, aber nach dieser großen Wende begann ich ihn immer mehr zu lieben. ♥ Besonders die erwähnten Ecken & Kanten finde ich mega toll! (:
    Und dieses Zitat danach - DAS HABE ICH MIR AUF DEUTSCH RAUSGESCHRIEBEN! *--* Aber auf englisch klingt das noch soooo viel besser und deshalb werde ich das jetzt einfach mal 'überarbeiten'. ^^

    Kücki ich finde es soooo schade! :( Wasser und Brot reicht zum Überleben, aber im großen weiten Büchermeer gibt es eben so viele Leckerbissen (oh Gott, das klingt irgendwie seltsam! :o) und da kann ich gut verstehen das man enttäuscht ist wenn ein Buch die Erwartungen nicht ganz so erfühlt. Ich fand die Langatmigkeit auch ein klitzekleines bisschen störend, aber gerade in dieser Arena hatte ich soooo viel Spaß und ab diesen Zeitpunkt begann ich das Buch zu lieben & vergöttern. *---* Es erinnerte mich an die Hungerspiele, aber altertümlicher und mit viel mehr Strategie. Und ich liebe Strategie! *----* Obwohl ich in dieser Kategorie nicht gerade die beste bin. xD Kartenspiele gewinne ich nämlich vor allem durch Glück und das einzige Spiel bei dem ich meine (Geld-)Strategie beweisen kann ist Monopoly. :'D

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  3. Jaaa.... das mit den Kraftausdrücken ist so eine Sache. Grundsätzlich mag ich es nicht, da es schnell so wirken kann als würde der Autor seine mittelmäßigen Schreibkompetenzen durch viele Schimpfwörter kompensieren aber gerade bei Büchern die so mittelalterlich oder zumindest weit in der Vergangenheit liegen, finde ich das eigentlich ganz passend. Schließlich sieht man in GOT das man in jeden zweiten Satz einen Fluch eingebaut hat. Warum auch immer! :'D Ich kann mich jetzt nicht mehr detailliert an Red Rising und seine Schimpfwörter erinnern, aber ich finde generell ist da weniger immer mehr. Ein paar Schimpfwörter am passenden Fleck machen viel mehr aus, als wenn man sie auf jeder Seite einbaut. Weil man dann als Leser, finde ich auch viiiiel besser spürt wenn der Charakter richtig sauer und wütend ist. :D

    Es ist wirklich uuuuuuuuuuuunglaublich schade, dass dir das Buch nicht so gut gefallen hat, aber ich kann deine Kritik total verstehen und ich hoffe einfach das dir der zweite Band (wenn du ihn lesen wirst/möchtest) besser gefallen wird. Ich warte ja immer noch sehnsüchtig dass er endlich auf deutsch rauskommt, obwohl ich irgendwo gehört habe das er vielleicht nur als Taschenbuch erscheint. AAAAAH!! D:

    Wie immer eine fantastische Rezension, liebe Kücki ♥♥♥
    Alles Liebe,
    dein Rezensionen-Fan Jasi ♥

    P.S: Habe ich schonmal gesagt dass ich deinen Teppich total niedlich finde? *.* Ist das ein Teppich auf dem du immer deine Rezi-Buch-Fotos machst?? :D

    P.S.S: Ich muss das Kommentar in zwei Teile teilen, da ich gerade eine "Warnung" von Blogger bekommen habe, als ich abschicken wollte, dass der Kommentar höchtstens 4.096 Zeichen umfassen darf. ^^ Zumindest ist mein Kommentar nicht gelöscht worden - sonst wäre ich jetzt leicht in Panik verfallen. XD

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