Donnerstag, 19. Juni 2014

|Rezension| "Zurück nach Hollyhill" von Alexandra Pilz


http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Pilz_AZurueck_nach_Hollyhill_131459.jpg 
Titel: Zurück nach Hollyhill

Autor: Alexandra Pilz

Verlag: Heyne fliegt


Einband: Hardcover

Sprache: Deutsch

Preis: 16,99 €

Will ich haben!



Ein Dorf in England, das sich auf keiner Karte finden lässt. Dazu geheimnisvolle Anspielungen im Brief ihrer verstorbenen Mutter: Als die 17-jährige Emily von München ins Dartmoor aufbricht, um die Rätsel ihrer Familie zu lösen, ahnt sie nicht, in welches Abenteuer sie da hineinschlittern wird. Der Ort heißt Hollyhill und er wirkt wie aus der Zeit gefallen mit seinen bunten, steinalten Cottages und seiner verwunschenen Atmosphäre. Seine Bewohner sind freundlich, aber auch exzentrisch und sie geben sich höchst mysteriös. Und dann ist da noch Matt, ein Junge in Emilys Alter, abweisend und anziehend zugleich. Er ist es, der Emily am wenigsten im Dorf haben möchte. Und er ist auch, der ihr als Einziger zur Seite steht, als für sie eine unfassbare Reise beginnt. Es gilt, einen Mörder zu jagen. Familiengeheimnisse zu lüften. Sich zu verlieben, das allererste Mal. Denn Hollyhill ist nicht einfach nur ein Dorf. Und Emily kein gewöhnliches Mädchen.



Dieses Buch habe ich von meiner tollen Familie bekommen ♥ Gelesen habe ich es im Rahmen von Maras und meiner SuB-Abbau-Challenge. Nur noch 3 Bücher und ich habe es geschafft.


Dieses Buch hatte zwar auch seine traurigen, emotionalen Stellen. Aber dieses Lied macht mich einfach permanent glücklich, ich möchte dann tanzen und bekomm total gute Laune. Irgendwie habe ich dass dann immer auch, wenn ich das Buch gelesen habe. Also ein tolles Lied, bei dem man einfach mitsingen muss! :)


Das Cover spiegelt genau das wieder, was ich bei der Geschichte empfunden habe. Das Cover versprüht Charme, es ist total süß gestaltet, verspielt und fröhlich...man sieht das Cover an und erwartet eine niedliche, unterhaltende Geschichte, die glücklich macht. Das grelle Gelb sticht aus der Masse von Büchern herraus und wirkt gleich positiv und verspielt...nicht so traurig und mystisch wie viele andere Bücher. Und damit es aber nicht langweilig wird, sind noch die schönen, schwarzpinken Zeichnung da. Sie geben dem Ganzen zwar zusätzlich noch etwas verspieltes, genau wie die schnörkelige Schrift, aber alles in einem Harmoniert es doch sehr gut zusammen und ist schön anzusehen.

 
Pilz schreibt in ihrem Debüt mit einem leichten, schnell zu lesenden Schreibstil. Mit kurzen Sätzen schafft sie dabei trotzdem eine recht gute Atmosphäre, welche vor allem das Flair einer englischen Kleinstadt und eines guten, englischen Krimis wiederspiegelt. Diese Atmosphäre bleibt das ganze Buch lang erhalten und gibt der Geschichte dabei eine wunderbare Grundstimmung, auf welcher die Autorin aufbauen kann. Leider ist mir Pilz' Schreibstil an vielen Stellen noch zu uneingen, hier hätte sie gerne noch die eine oder andere persönliche Note setzten dürfen, welche den Schreibstil einprägsamer gemacht hätte. Aber auch so funktioniert ihr Stil gut, es macht Spaß, zu lesen und man kann sich meistens auch gut in das Buch hineinfallen lassen. Von daher ein guter Stil, der vielleicht noch etwas Feinschliff benötigt.

 
Ja, ich bin immer noch auf meinem Vergangenheit und Zeitreisetripp und deswegen werden auch meine nächsten beiden Bücher Zeitreiseromane werden, die gerne auch in der Vergangenheit spielen dürfen.

In diesem Roman geht es um die siebzehnjährige Emily. Diese hat mit 4 Jahren ihre Eltern verloren, und nun, da sie ihren Abschluss macht, bekommt sie von der Mutter ihreres Vaters, ihrer Omi, die sie aufgezogen hat, einen Brief, der sie auffordert, nach Hollyhill zu gehen. Eine mysteriösen Ort im englischen Dartmoor, der nirgendwo verzeichnet ist. Trotzdem findet Emily das Dorf, und dort beginnt das Abenteuer.

Ich muss sagen, obwohl die ersten 200 Seiten sich schnell und flüssig gelesen haben, so ist dort ehrlich gesagt kaum etwas passiert. Der Plot plätschert ein bisschen ziellos vor sich hin. Emily kommt ins Dorf, lernt die Leute dort kennen, denkt über ihre Vergangenheit nach, beginnt, sich zu verlieben und und und...

Hierbei passiert nicht wirklich etwas bedeutendes und man weiß eine ganze Zeit auch nicht, in welche Richtung der Plot den nun möchte. Trotzdem machen diese ersten 200 Seiten Spaß. Die Autorin schafft es, mit kleinen witzigen Ideen und kleinen Überraschungen den Leser bei Laune zu halten. Man hat das Gefühl, es würde ständig etwas passieren, obwohl zwischendurch manchmal 50 Seiten verfliegen, was man aber in diesem schnellen Lesefluss kaum merkt. Das hat mir sehr gefallen, denn Pilz hat es geschafft, für mich den "Alltag" von Emily in Hollyhill überraschend und spannend werden zu lassen, sodass ich immer wissen wollte, was das nächste Kapitel für mich bereit hält.

Zum Ende hin wird es dann ziemlich spannend. Auf den letzten 100-150 Seiten kommt eine richtige Krimiatmosphäre auf und auch der Spannungsbogen schießt nach oben.  Die ganze Storyline ändert sich und wir befinden uns nun in einem Zielgerichteten Plot, der genau weiß, wo er hin will. Es ist ein bisschen, als wären alle Seiten vorher nur ein netter kleiner Prolog gewesen, den es jetzt zu toppen galt.

Der Höhepunkt der Geschichte viel leider, trotzdem der vielen guten Ansätze, etwas lasch aus. Ich meine, es war so am authentischesten, sicher, aber trotzdem fällt genau am Höhepunkt die Spannung wieder nach unten und nimmt so der ganzen Situation den Wind aus den Segel.

Insgesamt überzeugt das Buch aber mit einer interessanten Storyline, die nur noch etwas Zielgerichteter und Produktiver in das ganze Buch integriert werden sollte, damit das Ganze mehr zusammehängt und die Seiten die Spannung miteinander aufbauen können.

 
Mit Emily hat wir eine kleine, süße Protagonistin, welche ich aber leider nicht sofort in mein Herz geschlossen habe. Irgendwie wurde ich mit ihr nicht richtig warm, obwohl sie mir nicht unsympathisch war und ich sie durchaus mochte. Allerdings würde ich fast sagen, dass sie ein bisschen "Schwierig" war. Emily ist eine sehr verschlossene Protagonistin, welche eine sehr traurige Vergangenheit hat und sich nun praktisch an einen Hoffnungsschimmer klammert. Und im ganzen Buch wechselt dann ihr Auftreten zwischen taff und zickig, zwischen selbstmitleidig und motiviert, von tieftraurig zu gutgelaunt und von verzweifelt zu hoffnungsvoll. Sie war mir einfach zu wandelbar, man konnte nie wissen, wie sie als nächstes reagieren würde, weil ihr Charakter dazu einfach zu allgemein gefasst war, als dass man sie genau charakterisieren könnte. Trotzdem habe ich sie gerne begleitet und hoffe, dass sie im zweiten Teil mehr Wiedererkennungswert bekommt.

Die anderen Personen im Dorf Hollyhill, primär Matt, haben mich leider etwas an die Figurenkonstilation von "Rubinrot" erinnert. Ein verrückter Schneider, ein Macho, welcher mit durch die Zeit reist und eine liebe Freundin, welche zu Emily hält. Trotzdem hatten alle Nebenpersonen auch etwas Eigenständiges, welches die Autorin ruhig noch hätte ausbauen dürfen, denn mit so vielen schönen Ideen, wie Pilz sie hat, haben es die Figuren nicht nötig, auf Klischees oder andere Figuren zuzugreifen.

Matt und ich haben uns ebenfalls nicht hunderprozentig anfreunden können. Ich weiß nicht, ob es Absicht ist, aber bei ihm geht es mir genau wie bei Emily. Ich weiß nie, wie er als nächstes reagiert. Denn auch Matts Charakter ist mir hierfür noch zu oberflächlich gehalten, wobei auch er viele gute Ansätze hatte, welche nur noch hätten ausgebaut werden müssen. Vor allem aber hätte sich die Autorin entscheiden müssen, ob sie mit Matt einen Bad Boy will oder nicht. Denn so wirkt Matt sowohl in der Rolle des bösen Buben als auch in der Rolle des netten Typens unecht und schwammig.

 

Auch wenn sich das alles ziemlich negativ anhört, so hatte ich doch sehr viel Spaß mit "Zurück nach Hollyhill". Alexandra Pilz und ihre Geschichte rund um das Dorf Hollyhill sind halbgeschliffene Rohdiamanten, die es gilt, fertig zu schleifen. Denn in ihrem Debüt zeichnet sich Pilz vor allem durch eine schöne, typisch englische Atmosphäre, eine unterhaltsame, interessante Storyline und liebenswerte Charaktere aus. Auch wenn viele Dinge noch nicht ganz perfekt sitzen, und z. B. die Personen gerne noch schöner charakterisiert werden könnten, so ist dieses Debüt trotzdem ein lesenswertes Buch, mit dem sein Leser viel Freude haben wird. Ich vergebe für diesen fast perfekten Auftakt 4 von 5 Sternen.


http://m3.paperblog.com/i/76/764705/rezension-verliebt-in-hollyhill-alexandra-pil-L-R9AhGO.pngAlexandra Pilz hat am gleichen Tag Geburtstag wie Jane Austen.
Die Journalistin liebt England, hat eine Schwäche für komplizierte Liebesgeschichten, lebt mit Mann und Katze in München und träumt von einem Cottage in Cornwall.
"Zurück nach Hollyhill" ist ihr Debütroman.
Mit "Verliebt in Hollyhill" erscheint 2014 der Folgeband.

2 Kommentare:

  1. Eine wirklich gelungene Rezension :D und ich finde es klasse wie gut der ausgewählte Song dazu passt. Ich muss Dir sagen, dass ich deine Rezensionen immer lese während ich den Song höre, so kann ich mich richtig schön dort hineinversetzen :D
    <3 Nadine

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    1. Vielen Dank für deine lieben Worte ♥
      Haha, Danke :)
      Ich liebe diesen Song einfach, er macht mich einfach richtig happy, und die Geschichte ist einfach so süß, dass passt einfach :)
      Das freut mich :) <3

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